Grün

Digitale Nomaden und das produktive Arbeiten

Minimalismus
geschrieben von Gastautor

Ein Thema, das in Foren und Facebookgruppen für digitale Nomaden besonders häufig auftaucht, ist das Zeitmanagement. Meist in Form der Frage nach der besten App für produktives Arbeiten oder für das Ausschalten aller Ablenkungen. Neben der Tatsache, dass sich hiermit – unter dem Vorwand der Verbesserung der zukünftigen Arbeit – wieder sehr schön viel Zeit vertrödeln lässt, steckt dahinter durchaus ein echter Wunsch nach einer Verbesserung der eigenen Arbeitsstrukturierung und Produktivität.

Wer kennt es nicht, dieses tolle Gefühl, wenn man in einer Aufgabe völlig aufgeht, abtaucht und im Flow-Zustand gar nicht merkt wie die Zeit vergeht. Und sich später fragt, warum nicht jeder Tag so erfolgreich sein kann? Natürlich kann nicht jeder Tag optimal laufen. Im Gegensatz zu vielen Menschen, die in einem festen Arbeitszimmer oder Büro arbeiten, kämpfen digitale Nomaden zunächst einmal mit zahlreichen äußeren Ablenkungen. Der Strand lockt, der Berg will erklommen werden, das Museum besucht. Das Leben an neuen und spannenden Orten bietet Unmengen Ablenkungspotential. Und wenn man sich dann mal fürs Arbeiten entschieden hat, dann kommen häufig wechselnde Arbeitsplätze, Lärm, Hitze oder auch technische Schwierigkeiten ins Spiel. So müssen digitale Nomaden lernen, sich immer wieder neuen Gegebenheiten anzupassen und auf die eigentliche Arbeit zu konzentrieren.

Noch viel häufiger aber liegt das Problem nicht in diesen “großen” Ablenkungen von außen, sondern in den vielen kleinen, die wir im Grunde sehr viel besser kontrollieren können. Eine neue E-Mail, das Blinken des Handys, und wollte man eigentlich nicht schnell noch mal nachlesen wie dieses tolle Restaurant heißt, das einem gestern empfohlen wurde? Das arbeiten online bedeutet eben auch, dass man einen Großteil seiner Zeit online verbringt. Und viele digitale Nomaden sind beruflich auf zahlreichen sozialen Medien unterwegs, was das Ganze noch erschwert, denn da verschwimmen die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit besonders schnell.


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Handy weg, arbeiten!

Und wie jeder Selbständige (oder Angestellter mit ungestörtem Internetzugang) nur zu gut weiß, ist das Internet ein reines Ablenkungsparadies. Neben den offensichtlichen Ablenkungen, wie der Suche nach dem Restaurant fürs Abendessen, sind viele von uns aber auch sehr begabt darin, sich unter dem Deckmantel der Arbeit abzulenken. Heute schon eine To-Do-Liste erstellt? Und klar sollte man noch mal was nachlesen. Natürlich macht es Sinn, die Facebookseite zu aktualisieren und dabei nachzulesen, was die Kollegen so tun. Natürlich macht es Sinn, sich Blogbeiträge und App-Reviews zur Produktivitätssteigerung durchzulesen. Aber wenn wir ganz ehrlich sind, dann wissen wir doch, dass dies auch wieder nur eine Ablenkung vom Eigentlichen ist, oder? Vielleicht etwas besser versteckt und mit etwas weniger schlechtem Gewissen als wenn wir Filme oder Serien schauen, aber so viel besser im Endergebnis ist es dann leider doch nicht.

Und wenn wir noch einen Schritt weiter gehen und in uns hören, dann wissen wir auch, was zu tun ist. Die meisten digitalen Nomaden haben mehr als genug zum Thema recherchiert – oder auch schon selbst geschrieben. Wie es genau aussieht, wird für jeden ein wenig anders sein, aber wichtig ist, dass wir damit anfangen (und dran bleiben). Sei es mit festen Zeiten fürs Schreiben, in denen das Handy und alle anderen Ablenkungen ausgeschaltet sind, sei es damit, dass wir nur noch ein mal täglich unsere Social-Media-Accounts prüfen und bearbeiten. Vielleicht wird es auch Zeit, das Handy nicht mehr in der Nähe des Bettes zu haben und abends und morgens nicht als letztes und erstes danach zu greifen. So oder so, es wird Zeit, dass wir unsere Arbeit besser strukturieren. Es wird Zeit, dass wir nicht den ganzen Tag am Laptop und Handy vertrödeln, sondern lernen, uns selber in den Hintern zu treten und uns aufs Wesentliche zu konzentrieren. Und dann klappt es auch mit dem Strand, dem Berg und dem Museum.

Ganz ohne schlechtes Gewissen.

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Gastautor

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