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Filmtipp fürs Wochenende: „Beyond Wanderlust. The New Nomads“

nomad / Thiago Alberto / Flickr (CC BY 4.0)
geschrieben von Marinela Potor

Es ist Wochenende, es ist Sommer und ihr habt gerade ein wenig Reiselust? Dann habe ich genau das Richtige für euch! Eine süße, kleine Doku-Reihe über neue Nomaden, die einfach Lust macht auf mehr – Beyond Wanderlust: The New Nomads.

Minireihe zeigt nomadische Lebensentwürfe

So wie der Lebensstil als Dauernomaden populärer wird, so zieht das natürlich nicht nur die Aufmerksamkeit der Medien, sondern natürlich auch die Aufmerksamkeit von Filmemachern, Podcastern, Autoren und sogar von Wissenschaftlern nach sich.

So hat die Reisewebseite Travel and Escape bereits 2013 eine kleine Miniserie über diese neue Art des Nomadenlebens herausgebracht. Beyond Wanderlust: The New Nomads, so nennt sie sich und zeigt in neun kurzen Episoden (alle auf YouTube zu finden) von drei bis fünf Minuten neun unterschiedliche Lebensentwürfe von nomadischen Menschen.

Viele bunte Smarties

Die Nomaden kommen aus Kanada und den USA. Einige von ihnen sind Alleinreisende, andere wiederum reisen als Paar, einige sind gerade mal 20 Jahre alt, andere über 50. Auch ihre Arbeit und ihre Reisen sind komplett verschieden: Manche sind Abenteuerreisende, andere wollen alle Ecken dieser Welt erkunden, andere wiederum wollen mit Einheimischen leben.

Es werden unter anderem Reiseblogger, eine Reisejournalistin, eine Galerie-Besitzerin und Geschäftsfrauen vorgestellt, die Reihe wirkt damit wie eine Tüte voller bunter Nomadensmarties. Doch sie alle haben eins gemeinsam: Der Moment, an dem ihnen klar wurde, dass ein sesshaftes Leben im Hamsterrad nicht alles sein konnte – und sie anfingen, die Welt mit all ihren Möglichkeiten zu erkunden.

Themen, die bewegen

Die Folgen sind wirklich süß gemacht. Die Dokumentarfilmer begleiten die Nomaden auf ihrem Weg zum Flughafen, sprechen mit ihnen vor ihrer Storage Box oder irgendwo unterwegs und geben so einen wirklich kleinen aber feinen Einblick in das Leben dieser neun Nomaden. Sie alle sprechen über Themen, die uns digitale Nomaden bewegen: Minimalismus, die Opfer, die wir als Dauerreisende bringen, die Arbeit unterwegs, das Internet und natürlich über das Reisen.

Das Reisen wird meiner Meinung nach ein bisschen zu sehr in den Fokus gestellt und auch ein wenig romantisiert – was aber klar ist, wenn neun Nomaden über ihre Wanderlust sprechen. In fünf Minuten kann man natürlich auch nicht besonders in die Tiefe gehen und so bleiben für mich nach jeder Folge auch viele Fragen offen.

Vor allem, wenn es um die Arbeit geht – denn alle Nomaden arbeiten auch von unterwegs. In ein, zwei Episoden wird das Thema ausführlicher angesprochen, in anderen eher nur angekratzt. Das wäre an sich nicht so schlimm, aber mitunter wird auch hier ein wenig das Bild verbreitet: Fange an zu reisen, setze einen Blog auf und der Rest ergibt sich schon. Die interviewten Nomaden sagen das selbst so nicht, und wenn sie dann mal über ihre Arbeit sprechen, wird auch klar, wie viel Zeit und Mühe sie darin investieren. Doch dieser Aspekt kommt für mich zu kurz.

Perfekt für’s Fernweh

Doch es ist einfach nicht der Fokus der Serie und so bleibt – für mich zumindest – in diesem Bereich vieles unklar. So würde ich diese Dokumentation auch nicht empfehlen, wenn ihr tatsächlich handfeste Fakten zum Leben als digitale Nomaden sucht.

Dennoch, die Folgen sind kurzweilig, und die Reihe insgesamt inspirierend. Gerade für Menschen, die mit dem Gedanken spielen aufzubrechen, sich aber noch nicht so ganz trauen. Für ein sommerliches Wochenende, an dem euch das Fernweh plagt, ist diese kleine Reihe perfekt!

Über den Autor

Marinela Potor

Marinela Potor ist Journalistin mit einer Leidenschaft für alles, was mobil ist. Sie selbst pendelt regelmäßig vorwiegend zwischen Europa, Südamerika und den USA hin und her und berichtet über Mobilitäts- und Technologietrends aus der ganzen Welt.

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