Mit dem Amazon Dash Button hat Amazon nun auch in Deutschland eine Möglichkeit gelauncht, per physischem Knopfdruck ein alltägliches Produkt nachzubestellen. Wir haben uns einen bestellt und es ausprobiert.
Eigentlich ist die Amazon-App ziemlich simpel und schnell zu bedienen – entsprechend ist der Dash Button* eher was für schlecht Organisierte oder neugierige Spielkinder (ich ordne mich beiden Kategorien zu). Zunächst muss er per Amazon bestellt werden. Kostet 4,99 Euro, die ihr aber beim ersten Kauf über den Dash-Button als Rabatt auf das Produkt zurückbekommt. Bestellen können ihn aber nur Prime-Mitglieder.
Hier wartet schon die erste Hürde auf die Nutzer: Man muss sich zunächst genau darüber im klaren sein, welche Marke man überhaupt nutzt und von welcher Marke man den Dash Button braucht. So geht es zum Beispiel nicht, einfach einen Blanko-Button zu bestellen und ihn auf ein individuelles Produkt einzustellen. Ebenso wenig kann man einen Ariel-Button, wie in unserem Test, mit den Produkten des Gilette-Buttons kombinieren. Die Hersteller zahlen für jeden verkauften Button eine Gebühr an Amazon, zusätzlich noch eine Provision pro Kauf – da wollen sie auch, dass der Kunde nur ihr Produkt kaufen kann.
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So richtest du den Amazon Dash Button ein
Einmal da, muss der Button (siehe Video) nur noch mit der Amazon-App verbunden, ins WLAN eingeklinkt und mit einem der zur Auswahl stehenden Produkte verknüpft werden. Fällt euch irgendwann auf, dass ihr doch nich so richtig gut gewählt habt, könnt ihr auch ein anderes Produkt einstellen – vorausgesetzt der Hersteller bietet es per Dash-Button an. Insgesamt ist der Button ein Mittelweg zwischen Amazons Sparabo (automatische Nachlieferung im Zeitintervall) und dem manuellen Kauf.
Problematisch wird es bei der Kontrolle. Die fällt nämlich weg, zumindest was den Preis angeht. Hier muss man, will man es auf den Cent genau wissen, vor jedem Knopfdruck in der Amazon-App schauen, was das eingestellte Produkt aktuell kostet – dann kann man es auch gleich dort bestellen. Bei größeren Preissprüngen informiert einen Amazon aber immerhin.
Wichtige Infos zu Bestellungen per Amazon Dash Button
Positiv ist der Bestellvorgang: Nach Knopfdruck bekommt man eine Push-Benachrichtigung und eine E-Mail und hat dann – falls aus Versehen – 30 Minuten die Möglichkeit, die Bestellung zu stornieren. Zudem kann man nicht mehrfach den Button nacheinander drücken: Eine neue Bestellung ist immer erst dann möglich, wenn die alte angekommen ist. Die Funktion kann man aber auch, falls gewünscht, in den Einstellung deaktivieren. Für Privatnutzer ist es aber erst mal sinnvoll, sie drinzulassen.
Der Button wird dann im Idealfall in die Nähe des Einsatzgebietes geklebt oder per Haken an der Wand befestigt. Der Ariel-Button hängt jetzt also an der Waschmaschine, der Gilette-Button könnte in den Spiegelschrank und das Somat-Button in die Küche. Wer gerne mal was vergisst beim Einkaufen, könnte mit dem Dash Button einen Retter gefunden haben – wobei die Amazon-App nur ein paar Klicks mehr bedeuten. Somit ist das Ding zwar nice to have, aber ansonsten noch nicht wirklich sinnvoll einsetzbar.
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Gute Idee, aber besser wäre ein einzelnes gerät um alles zu kaufen was man will. Die 30 Minuten stornierungs mögliche finde ich persönlich ganz gut. Fehler passieren ja allen mal.
Ist eigentlich nur interessant für Leute die
– nur Markenware benutzen
– denen der Preis egal ist, da diese Produkte im stationären Handel oft günstiger zu haben sind (von Angeboten mal ganz abgesehen)
– denen es egal ist, dass Amazon das Profil von einem immer weiter schärft
Ich bin mal gespannt, ob sich das in Deutschland durchsetzt
Jup, ziemlich exakt.
Ich wage zu bezweifeln, dass durch einen solchen Tastendruck ein wirksamer Kaufvertrag zustande kommt – nachträgliche Benachrichtigung hin oder her.
Amazon sagt: Ja, weil der Knopfdruck so eindeutig sei. Aber das muss ja nichts heißen. Die Verbraucherschützer sind sicher schon im Anmarsch.
Danke für den interessanten Artikel – prinzipiell finde ich die Idee von Amazon Dash ja wirklich gut und ich verfolge die Entwicklung selbst schon länger. Und obwohl ich gerne neue Trends ausprobiere und der Amazon Dash ein wirklich vielversprechender Start vom IoT (Internet of Things) im Massenmarkt ist, werde ich dieses Teil selbst nicht verwenden. Denn bevor ich etwas bestelle möchte ich den Preis kennen. Meine Befürchtung ist, dass Amazon, sobald die Teile eine ausreichende Verbreitung haben, die Preisspirale langsam aber sicher nach oben dreht um zu sehen wie weit sie gehen können ohne die Kunden zu vergraulen.
Als jemand der selbst beruflich viel mit Big Data zu tun hat, ist der Schritt aus Sicht von Amazon absolut genial und nachvollziehbar, aber trotzdem habe ich hier aus Verbrauchersicht große Bedenken.
Ich bin extrem gespannt, ob sich das ganze in Deutschland durchsetzen wird. Ich für meinen Teil halte nichts davon. Ich will einfach den Bestellprozess führen, sehen und überprüfen.