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Gelesen: „Trotzdem Vegan“ – persönliche Geschichten über die vegane Lebensweise (+ Gewinnspiel)

geschrieben von Christina Widner

Das vegane Leben ist für den Großteil der Menschen heutzutage immer noch ein Rätsel. Die vielen Vorurteile haben sich längst in den Köpfen festgesetzt. Doch wie ist es wirklich, seine Ernährung komplett umzustellen? Die Herzblutköchin Christina hat sich intensiver mit dem Thema beschäftigt und ist dabei auf das Buch „Trotzdem Vegan“ von Andrea Ballhause und Christian Voecks gestoßen.

Das Bild vom Veganer hat sich in den letzten Jahren sehr gewandelt. Trotzdem gibt es noch viele Vorurteile. Wenn man an „den“ Veganer denkt, kommen vielen direkt die Begriffe Verzicht, Eisenmangel und eine extreme Einstellung in den Sinn.

Die beiden Autoren, die auf ihrem Blog über nachhaltiges Handeln und Minimalismus schreiben, haben 13 Gespräche mit den unterschiedlichsten Menschen geführt, die sich alle vegan ernähren.

Ist Vegan immer gleich Verzicht?

Der Koch Björn Moschinski ist ein veganer Koch, Autor mehrerer Kochbücher, gibt Kochkurse für Kinder und ist seit 2013 Schirmherr des Ernährungsfonds beim Deutschen Kinderhilfswerks. Er lebt seit 1994 vegan. Er kennt auch das Vorurteil: Veganer wollen zwar kein Fleisch essen, aber bereiten sich dann Alternativen zu, die dem Fleisch sehr ähneln, was natürlich nicht zusammen passt. Die Fleischgelüste kommen aber nicht vom Fleisch selbst, sondern von der Zubereitung und den Gewürzen.

Moschinski will vermitteln, was Veganismus bedeutet. Er steht für die Aspekte Tierschutz, Gesundheit und Nachhaltigkeit. Als veganer Koch möchte er davon überzeugen, dass man in Großküchen nicht den kompletten Ablauf ändern müsste, sondern sich nur einmal intensiver mit den veganen Produkten auseinander setzen muss. Für ihn gibt es beim Veganismus keinen Verzicht.

Ist Veganismus eine Ideologie?

Dr. Melanie Joy ist Psychologie- und Soziologieprofessorin an der Uni Massachusetts in Boston. Sie hat das Buch „Warum wir Hunde lieben, Schweine essen und Kühe anziehen“ geschrieben. Darin hat sie unter anderem den Begriff „Karnismus“ geprägt. Dieser bezeichnet ein Glaubenssystem, des uns darauf konditioniert, nur gewisse Tierarten zu essen.

Für sie ist es sehr fraglich, wenn Veganer als die einzigen mit einer Ideologie abgestempelt werden. Das wäre eine sehr effektive Methode, die Leute zum Schweigen zu bringen, die anders sind, andere Dinge probieren und nicht mit dem Strom schwimmen.

Ohne Fleisch hat sich die Leistung deutlich verbessert

Patrik Baboumian ist erfolgreicher Kraftsportler, gewann 2011 den deutschen Strongman-Wettbewerb und lebt auch seit 2011 vegan.

Nach seiner Ernährungsumstellung hat er versucht, Kontakt zu den Medien aufzunehmen, um einen Artikel zu der Wirksamkeit zu machen. Die Antwort war: Nein. Man könne nicht erst 20 Jahre lang eine Ernährung mit tierischem Eiweiß propagieren um den Leuten dann zu erzählen, dass man diese für den Muskelaufbau gar nicht braucht. Das hänge mit der Finanzierung der Werbung zusammen, da sehr häufig für Eiweißprodukte geworben wird.

Baboumian betreibt den Sport seit fast 20 Jahren, 2006 wurde er Vegetarier und hat dann eine extreme Leistungsexplosion erlebt. Nach dem Schritt zum Veganismus hatte er keine Konzentrationsprobleme mehr, weil er keine Massen an Milchprodukten mehr verzehrt hat.

Ist Veganismus auf Reisen möglich?

Justin P. Moore reist um die Welt, um Menschen und ihre Kulturen kennenzulernen. Er lässt sich für seine Rezepte inspirieren, veröffentlicht diese auf seinem Blog oder in seinen Büchern. Auch er lebt seit vielen Jahren vegan.

Er selbst findet es nicht schwer, sich unterwegs vegan zu ernähren. Dies habe einfach viel mit Bescheidenheit, Höflichkeit und Respekt für die einheimische Kultur zu tun. Die richtige Kommunikation in der jeweiligen Landessprache ist zwar manchmal etwas schwierig. Bevor er in ein Land reist, lernt er aber immer ein paar Basics in der jeweiligen Sprache. Das Schönste daran, vegan zu leben, ist das Konzept der Gewaltlosigkeit. Für ihn ist es aber vor allem etwas sehr Natürliches.

Ist das Leben als Veganer teurer?

Anna ist Studentin, sie lebt seit 2011 vegan, hat nicht viel Geld und muss wie viele Studierende sehr genau haushalten. Sie finde es „schwachsinnig“, dass immer gesagt werde „vegan sei so teuer“ und „das muss man sich erstmal leisten können“. Bevor sie sich vegan ernährt hat, habe sie genauso viel ausgegeben wie jetzt. Der nette Nebeneffekt sei für sie gewesen, dass ihre Blutwerte, besonders die Eisenwerte (ohne zusätzliche Präparate) deutlich besser geworden sind.

Rose war alleinerziehend und Hartz IV-Empfängerin, jetzt ist sie zwar Geringverdienerin, habe am Ende aber genauso wenig Geld. Sie weiß, wie Sparen geht und lebt seit 2012 vegan. Sie lebt sehr minimalistisch, gibt im Monat nur 100 bis 150 Euro für Lebensmittel aus. Ihre Ernährung sei jetzt günstiger, weil sie vorher so „naschsüchtig“ sei. Die veganen Süßigkeiten sind so teuer, dass sie sich diese nur sehr selten gönnt. Wenn man viele Sachen selber macht, ist die vegane Ernährung nicht teuer, aber zeitintensiver. Ein wichtiger Tipp sei es, Obst und Gemüse saisonal zu kaufen. Das spare sehr viel Geld.

Kein Typischer Gesundheitsratgeber

Die beiden Autoren möchten keinen umfassenden Rundumschlag machen, keinen Leser von der veganen Lebensweise überzeugen und haben absichtlich kein Kapitel zum Thema Gesundheit gemacht. Sie sagen selbst, dass es bereits zahlreiche gute Bücher zum Thema vegane Ernährung gäbe. Sie möchten das Leben als Veganer „von innen“ zeigen, also nur persönliche und einzigartige Geschichten aus dem echten Leben.

Das ist den beiden gut gelungen, als Leser bekommt man aus den unterschiedlichsten Bereichen einen Einblick. Besonders als Nicht-Veganer ist es spannend zu sehen, dass sich Menschen in den verschiedensten Lebenslagen für die vegane Ernährung entscheiden und diesen Schritt auch nach vielen Jahren nicht bereuen. Ganz im Gegenteil, sie sind davon überzeugt. Wer auf der Suche nach einem Ratgeber ist, für den wird das Buch nichts sein. Wer einen ersten Einblick in die Welt des Veganismus gewinnen oder Zweifel hat und überzeugt werden möchte, sollte das Buch auf jeden Fall lesen.

Trotzdem Vegan* ist im tredition Verlag erschienen und ist als Hardcover (19,90 Euro) oder als Taschenbuch (12,90 Euro) sowie als eBook* und ePub erhältlich.

Trotzdem Vegan

Foto: Andrea und Chris

Doch warum kaufen, wenn ihr das Buch auch gewinnen könnt?

Bei uns könnt ihr nämlich ein Exemplar von Trotzdem Vegan gewinnen. Wir verlosen ab sofort ein Gratisexemplar.

Was ihr dafür tun müsst? Schreibt uns einfach einen Kommentar unter diesen Artikel. Deadline ist der 21. Oktober um 23.59 Uhr. Am 22. Oktober ziehen wir unter allen, die mitgemacht haben, einen Gewinner oder eine Gewinnerin.

Teilnahmebedingungen
Einsendeschluss ist Freitag, der 21.10.2016 um 23.59 Uhr. Die Teilnahme erfolgt unter Ausschluss des Rechtsweges. Jeder Teilnehmer kann nur einmal mitmachen. Es werden ausschließlich korrekt ausgefüllte Kommentare in das Auswahlverfahren aufgenommen. Der Gewinner wird per E-Mail informiert und nach der Adresse gefragt, an die der Preis geschickt werden soll. Der Gewinnanspruch verfällt nach Ablauf von drei Wochen, wenn der Gewinner nicht ermittelbar ist oder sich dieser nicht innerhalb von drei Wochen nach Bekanntgabe des Gewinns beim Veranstalter des Gewinnspiels (MobilityMag.de) meldet. Für die Qualität des Buches ist MobilityMag.de nicht verantwortlich. Das Buch wurde uns für das Gewinnspiel und die Rezension zur Verfügung gestellt.

Hinweis: Das Gewinnspiel ist beendet. Der Gewinner wird von uns kontaktiert.

Danke an alle fürs Mitmachen!

Über den Autor

Christina Widner

Christina Widner ist Service-Redakteurin bei BASIC thinking und BASIC thinking International.

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