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FC Bayern sucht Sponsoren in China

FC Bayern sucht Sponsoren in China
geschrieben von Philipp Ostsieker

Der FC Bayern München ist der erste ausländische Klub, der ein Büro in China eröffnet. Der deutsche Rekordmeister möchte die Fußballbegeisterung der Chinesen nutzen, um neue Sponsoring- und Merchandising-Deals zu erzielen.

„Es ist genau der richtige Zeitpunkt, nach China zu gehen“, so Karl-Heinz Rummenigge bei einem Auftritt in Shanghai. Genau dort wurde das neue Büro am Mittwoch eröffnet. „Wir werden kontinuierlich hier vorbeischauen.“

Der FC Bayern ist nicht nur auf dem Weg zur fünften Deutschen Meisterschaft, sondern hat nach eigener Aussage auch 136 Millionen Fans in China – eine Zahl die deutlich höher ist als die Einwohnerzahl in Deutschland. Allerdings ist der FC Bayern München im Wachstumsmarkt China nicht alleine: mit Manchester City und dem FC Barcelona haben zwei europäische Rivalen eine Präsenz in Hong Kong und streben ebenfalls nach kommerziellen Möglichkeiten, mit denen sie ihre Popularität nutzen können.


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Karl-Heinz Rummenigge, der das neue Büro offiziell einweihen durfte, erzählte auch von seiner ersten Interaktion mit chinesischen Fans vor fünf Jahren. Über 5.000 Menschen mit rot-weißen Trikots empfingen das Team damals mit deutschen Schlachtrufen, als es auf seiner ersten China-Reise am Flughafen ankam. „Ich war sehr beeindruckt“, so Rummenigge.

China wird zum Big Player im Fußball

In den letzten Jahren, hat sich China im weltweiten Fußball-Geschäft zu einem wichtigen Player entwickelt – oder zumindest einem Player mit hohem Potenzial. Unter besonderer Förderung von Präsident Xi Jinping soll die Nation eine Fußball-Weltmacht werden. Führende Unternehmen und diverse wichtige Persönlichkeiten pumpen Milliarden in den Sport, zahlen Rekordsummen, um Top-Spieler zu verpflichten, bauen Trainingszentren auf und kaufen ausländische Teams. Der Wert der Medienrechte für die heimische Liga sowie die ausländischen Wettbewerbe ist entsprechend stark gestiegen.

Bayern-Legende Rummenigge sieht für Fokus auf China zweierlei gute Gründe: um ein zusätzliches Publikum für die vorhandenen Sponsoren wie Adidas und Audi zu schaffen, gleichzeitig um neue chinesische Sponsoren zu finden und China dabei zu helfen, ihre Anzahl an eigenen Talenten zu steigern. Die chinesische Nationalmannschaft hat sich seit der Fußball-WM 2006 in Deutschland nicht mehr für eine Fußball-Weltmeisterschaft qualifiziert und belegt den 86. Platz der FIFA-Weltrangliste.

Rummenigge empfiehlt nachhaltige Investments

Die offensichtlichste aller Maßnahmen war bislang der Import ausländischer Stars. 2016 gaben die Vereine der China Super League 451,3 Millionen US-Dollar für ausländische Fußballer aus, 2015 waren es noch 168 Millionen. Laut Rummenigge seien diese Ausgaben „komplett überzogen“ und kontraproduktiv für Xis Traum, eine erfolgreiche Fußball-Nationalmannschaft in China aufzubauen.

„Ich persönlich glaube nicht, dass dies der richtige Weg ist“, sagte er. „Ich glaube, dass sie mehr in ihre Talente investieren sollte anstelle von zweitklassigen oder alten Stars. Langfristig wird das Investment in die Jugend Früchte tragen.“

Der FC Bayern München plant für 2017 die Eröffnung einer zweiten Fußballschule in China, nachdem die erste in diesem Jahr bereits in Qingdao eröffnet wurde.

Mit den langjährigen deutschen Partnern wie Adidas, Audi und Allianz im Rücken, suchen die Bayern nun auch in China nach Sponsoren. „Was wir suchen, sind langfristige, nachhaltige und exklusive Partnerschaften“, so Rummenigge.

Schon seit Mai 2015 verkauft der deutsche Rekordmeister Merchandise via Tmall.com, einer populären E-Commerce-Präsenz, die von der Alibaba Group Holding betrieben wird.

Außenstellen wie jene Shanghai dienen zudem als Basis für die zunehmenden Touren durch Asien. Bei der diesjährigen Audi Summer Tour 2017 ist der FC Bayern München in China und Singapur zu Gast und bestreitet vier Testspiele gegen andere europäische Spitzenklubs:

  • 19. Juli, Shanghai: FC Bayern – FC Arsenal
  • 22. Juli, Shenzhen: FC Bayern – AC Mailand
  • 25. Juli, Singapur: FC Bayern – FC Chelsea
  • 27. Juli, Singapur: FC Bayern – Inter Mailand

Über den Autor

Philipp Ostsieker

Philipp Ostsieker ist Medien- und Digitalmanager aus Hamburg. Neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit als selbstständiger Digital Content Strategist schreibt Philipp für BASIC thinking die Kolumne „Matchplan“, in der er über den Tellerrand blickt und durch die innovativen Ideen der Sportbranche führt.

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