Reisen, vernetzt sein, für Bewegungsfreiheit kämpfen – Mobilität hat viele Facetten. In unserer Serie „10 Fragen an…“ sprechen wir mit Menschen auf Achse darüber, was sie bewegt. Diesmal im Gespräch: Die Reisebloggerin Anja Beckmann.
Jahr Weltreise war für Anja Beckmann nicht genug. Seitdem zieht es sie immer wieder in die Ferne – der Sonne entgegen. Seit 2012 schreibt sie ihren Reiseblog „Travel on Toast“ und hat mehr als 50 Länder besucht. Sie berichtet im Interview mit Mobility Mag von ihrem Leben als Reisebloggerin und ihrer Liebe zu Köln.
1. Ich bin digitale Nomadin, weil…
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Ich ein großes Freiheitsbedürfnis habe. Als Reisebloggerin und freie Social Media Beraterin kann ich ortsunabhängig arbeiten, selbst über meinen Tagesablauf, meine Kunden und Netzwerkpartner entscheiden.
Die Kehrseite: Ich arbeite mehr als in den zehn Jahren der Festanstellung davor. Aber dafür mit viel mehr Freude und Zeit zum Reisen!
Denn nach meiner einjährigen Weltreise bin ich den „travel bug“ nicht mehr losgeworden. Ich habe meine Homebase in Köln und reise vier Monate im Jahr – es sind vor allem Fernreisen.
2. Womit verdienst du deinen Lebensunterhalt?
Ich verdiene einerseits Geld über mein Reiseblog, vor allem über gesponserte Artikel. Weiterhin schreibe ich für Unternehmensblogs.
Weitere Einnahmequellen sind Seminare und meine Beratungstätigkeit. Als Beraterin unterstütze ich Unternehmen und Agenturen bei Blogger Relations, Blogs und Social Media – vor allem aus der Tourismusbranche. So helfe ich meinen Kunden bei der Auswahl passender Influencer, der Kontaktaufnahme und Maßnahmen wie Bloggerevents oder -reisen.
Mein drittes Standbein: Seminare in diesen Bereichen. Seit kurzem coache ich auch andere Blogger, z. B. in Hinblick auf die Reisemesse ITB.
3. Auf welchen Gegenstand könntest du selbst auf Reisen nie verzichten?
Neben Reisepass und Kreditkarte ist für mich mein iPhone unverzichtbar. Ich schreibe darauf meine Artikel, mache Fotos (ich habe auch noch eine Spiegelreflexkamera) und poste auf Social Media.
4. Ohne welche digitalen Tools könntest du nicht mehr leben?
Fotos mache ich sehr gerne, ob mit meiner Canon 70D* (leider schwer), iPhone oder GoPro. Ich liebe mein MacBook Air 13 Zoll – leicht, schnell und einfach praktisch. Darauf bearbeite ich Fotos mit Lightroom, PicMonkey oder Canva.
5. Beende diesen Satz: Minimalismus ist…
…sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Für mich sind mein Freund, Familie und Freunde das Wichtigste. Deshalb lebe ich nicht dauerhaft im Ausland. Mein Geld gebe ich am liebsten für Reisen, Reisekleidung und Essen aus.
6. Wo ist dein Lieblingsort?
Inzwischen habe ich über 50 Länder besucht. Alle sind so unterschiedlich, dass ich keinen klaren Favoriten nennen kann. Doch ich mag Neuseeland, Australien, Thailand und Mexiko sehr. Auf der anderen Seite liebe ich Köln. Mein Sofa ist ein Lieblingsort. Und nach meinem Umzug innerhalb Kölns habe ich zum ersten Mal einen Balkon. So schön!
7. Was ist das Schlimmste und das Schönste was dir unterwegs bisher passiert ist?
Das Schlimmste: Meine nach zu vielen Margaritas angeschickerte Reisetruppe hat mich nachts in Mexiko im Wald vergessen. Allein bin ich die rund vier Kilometer vom Strand in die Stadt Tulum zurückgeradelt. In Mexiko war ich auch mit Schildkröten schwimmen – ein tolles Erlebnis! Doch vor allem die Menschen machen jede Reise zu einem besonderen Erlebnis. In Australien habe ich gerade Freunde besucht.
8. Wie gehst du damit um, so lange von Familie und Freunden getrennt zu sein?
Auf der Weltreise war ich ein Jahr von ihnen getrennt, war allerdings zwischendurch dreimal in Deutschland. Damals habe ich in den Mehrbettzimmern der Hostels viele Mitreisende kennengelernt. Inzwischen bin ich maximal 1,5 Monate am Stück unterwegs. Dazu mache ich viele Reisen mit meinem Freund. Oder mit einer Freundin, beziehungsweise befreundeten Reisebloggerin. Auch besuche ich gerne im Ausland Freunde. Einsamkeit kommt so selten auf…
9. Wie funktioniert die Liebe bei dir und deinem Leben auf Reisen?
Ich bin schon sehr lange mit meinem Freund zusammen. Wir sind zwar nicht verheiratet, aber es fühlt sich so an. Wenn ich mal ohne ihn unterwegs bin, telefonieren und schreiben wir mehrfach am Tag über WhatsApp.
10. Könntest du dir auch wieder vorstellen, wieder in Deutschland zu leben (und in einem Nine-To-Five-Bürojob zu arbeiten 🙂 )?
Ein Leben mit nur 30 Tagen Zeit zum Reisen pro Jahr und starren Arbeitszeiten – nichts mehr für mich.
Vielen Dank für das Gespräch!
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