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Konkurriert Facebook mit Twitch um eSport-Livestreams?

eSport-Umsatz steigt 2021 auf 300 Mio. Dollar in den USA
geschrieben von Philipp Ostsieker

Nach Aussage von Mark Zuckerberg ist Facebook nicht daran interessiert, für das Livestreaming von Sportinhalten zu bezahlen. Für das Thema eSport könnte Facebook eine Ausnahme machen.

Vor kurzem verkündete Facebook die Unterzeichnung einer Vereinbarung mit der Electronic Sports League (ESL). Die Vereinbarung bietet Facebook die Livestreaming-Rechte von über 5.500 Stunden an eSport-Events und 1.500 Stunden exklusiver Inhalte. Facebook streamt die Inhalte in sechs verschiedenen Sprachen. Auch die ESL One Cologne als größtes deutsches eSports Event ist ein Teil des Programms.

eSport-Livestreams günstiger als NFL & Co.

eSport-Livestreams sind noch deutlich günstiger als klassische Sportrechte. Deshalb ist der Deal für Facebook so interessant. eSports bieten ein umfangreiches, globales und junges Publikum. SuperData Research spricht von 303 Millionen Menschen bis 2019, von denen die Hälfte zwischen 18 und 25 Jahre alt ist.


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Der Platzhirsch in Sachen eSport-Livestreams ist Twitch. Twitch wurde 2011 gegründet, 2014 kaufte Amazon das Unternehmen für 970 Millionen Dollar. Das Streaming-Portal vereint einen Anteil von 16 Prozent der Zielgruppe auf sich. Dabei erwirtschaftet Twitch 37 Prozent aller Gaming-Video-Content-Einnahmen. Einen Großteil davon verdient das Unternehmen mit kostenpflichtigen Kanal-Abonnements. Auch hier sieht Twitch noch Wachstumspotenzial: Bald soll es Premium-Accounts für 9,99 sowie 24,99 Dollar geben.

Auch YouTube hat ein Auge auf eSport-Livestreams geworfen. Dank einer Vereinbarung mit ESL zur Pro League, der höchsten internationalen Spielklasse bei CS:GO, hat YouTube Fuß gefasst. Facebook glaubt dennoch, mit seinen Ressourcen eine relevante Position im Markt einnehmen zu können.

Facebook baut eSport-Aktivitäten aus

Der Deal mit ESL ist nicht die erste eSport-Beteiligung von Facebook. So verkündete das Unternehmen dieses Jahr mehrere Partnerschaften mit eSport Clans, etwa mit Team Dignitas aus London. Dieser Deal könnte auch andere Teams überzeugen, nicht nur exklusive Deals mit Twitch abzuschließen. Mit den ESL Livestreams macht Facebook jetzt den nächsten Schritt.

Johannes Schiefer, der bei ESL für die Social-Media-Abteilung zuständig ist, erklärt: „Mit mehr als 1,94 Milliarden aktiven Nutzern jeden Monat auf Facebook ist diese Partnerschaft ein großer Schritt für eSports in Richtung Mainstream. Letztes Jahr hat ESL auf Facebook bereits […] über 200 Millionen Menschen weltweit mit seinen Inhalten erreicht. Mit den neuen Livestreams für alle großen ESL-Events und den exklusiven Beiträgen zu CS:GO und der ESEA, freuen wir uns, unsere Reichweite zu vergrößern und starke Communities von passionierten eSports Fans zu unterstützen.“ […]

Mit dem ESL-Deal sagt Facebook Mitbewerbern wie Twitch und YouTube den Kampf an. Vor allem aber verbessert sich die Position unabhängiger Produzenten wie ESL. Der Wert ihrer Produktionen wird tendenziell weiter steigen.

Über den Autor

Philipp Ostsieker

Philipp Ostsieker ist Medien- und Digitalmanager aus Hamburg. Neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit als selbstständiger Digital Content Strategist schreibt Philipp für BASIC thinking die Kolumne „Matchplan“, in der er über den Tellerrand blickt und durch die innovativen Ideen der Sportbranche führt.