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Quant: Kann dieses Schweizer Elektroauto Tesla Konkurrenz machen?

Bild: Nanoflowcell
geschrieben von Marinela Potor

Elektroautos kauft man sich eher aus Überzeugung, und nicht weil das Design so umwerfend sexy ist. Teslas Modelle waren da bisher die große Ausnahme. Doch bereits seit 2009 arbeitet die Schweizer Firma Nanoflowcell an einem Elektroauto mit Flusszellenbatterie und vor allem – mit sportlichem Design. Auf dem Genfer Autosalon im März 2017 hat die Firma nun den neuesten Protypen vorgestellt: den Quant 48Volt. Kann dieser Tesla Konkurrenz machen?

Nanoflowcell ist kein völliger Neuling in der Branche. Nach dem Quant E (2014), Quant F und Quantino (beide 2015) hat die Firma aus Kilchberg bei Zürich nun in diesem Jahr ihren vierten Prototypen herausgebraucht, den Quant 48Volt.

Antrieb aus Salzwasser

Das einzigartige an der Technologie der E-Autos aus dem Hause Nanoflowcell ist die Antriebstechnik. Der Kern ist dabei eine Flusszellen-Batterie, die den nötigen Strom durch eine elektrolytische Flüssigkeit, also einer Lösung mit Metallsazlen, generiert. Der Quant tankt also keinen Strom, sondern, einfach gesagt, Salzwasser. Die Ausstöße sind angeblich komplett emissionsfrei. Aus dem Auspuff soll entweder Dampf oder unschädliches Granulat kommen.


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Bild: Nanoflowcell

Das wirklich Spannende ist aber die Leistung, die damit freigesetzt werden kann: Der Quant 48Volt soll per Tankladung eine Reichweite von 1000 Kilometer haben. Vier Elektromotoren generieren dabei 560 kW, die als 760 PS an die Räder übertragen. Beschleunigungszeit: von 0 auf 100 in 2,4 Sekunden. Höchstgeschwindigkeit: 300 km/h.

Anders als sein Vorgänger benötigt der neue Quant nun damit keine Hochspannung von 700 Volt mehr, sondern angeblich reicht Niedrigvolttechnologie mit einer Spannung von 48 Volt.

Kritiker sind skeptisch

Kritiker hatten bisher dennoch Bedenken: Für die benötigte Stromstärke für den Betrieb des Fahrzeugs seien sehr dicke Leitungen notwendig. Zudem seien die Batterien des Vorgängermodells nicht ausreichend gewesen.

Dennoch zeigt sich Nanoflowcell selbstbewusst – beim Genfer Autosalon war das Unternehmen in unmittelbarer Nähe von Tesla positioniert. Vor allem das sportliche Design und die Leistungsstärke des Quant erinnern viele an die Tesla-Modelle. Kein Wunder, dass der Quant immer wieder gerne mit dem Tesla verglichen wird und manche sogar vom „Tesla-Killer“ sprechen.

Bild: Nanoflowcell

Doch tatsächlich ist Nanoflowcell von einem ersten fahrenden Modell auf den Straßen noch sehr weit entfernt. Bisher gibt es nur Prototypen, das Unternehmen sucht derzeit nach Investoren, um mit dem Bau seiner Autos in Serie gehen zu können.

Eins der größten Probleme dürfte dabei die Antriebsform sein. So innovativ das Elektrolyte-Verfahren auch sein mag, bisher gibt es noch keine einzige Zapfsäule für den Quant.

Auch interessant: Gas, Elektromotor oder Biokraftsoff: Was ist umweltfreundlicher?

Über den Autor

Marinela Potor

Marinela Potor ist Journalistin mit einer Leidenschaft für alles, was mobil ist. Sie selbst pendelt regelmäßig vorwiegend zwischen Europa, Südamerika und den USA hin und her und berichtet über Mobilitäts- und Technologietrends aus der ganzen Welt.

Kommentare

  • Ich hTte mor den Quant auf dem Genfer Autosalon näher angeschaut. Highlight sind sicherlich die Niedervoltelektromotoren mit ihren bis zu 90 Phasen. Dann sprechen wir in der Tat nicht meht über armdicke Kabel, sondern Käbelchen. Ich bin gespannt, wann ein Autobauet auf diese recht unotthodoxe Technologie anspringt…

  • Ist dieses System bis jetzt nicht bekannter geworden? Von 2017 bis jetzt, Ende 2018 gibt es nichts Neues von diesem System. Da kann doch etwas nicht stimmen?

    • Hallo Rolf,
      sehr gute Frage! Es gibt einige (bislang unbestätigte) Hinweise darauf, dass hier tatsächlich etwas nicht ganz mit reinen Dingen zugeht. Als Einstieg vielleicht dieser Artikel zum Thema. Es ist möglich, dass ein ähnlicher Betrugsfall beim Quant vorliegt, bislang allerdings nur als Spekulation. Doch es gibt viele, die deine Zweifel teilen.