Sowohl der Deutsche Fußball-Bund (DFB) als auch Major League Soccer (MLS) haben am Wochenende den Video Assistant Referee (VAR) getestet. Das erste Mal konnten sich die Offiziellen auf dem Feld mit denen am Bildschirm beraten, um Entscheidungen zu korrigieren.
Beim Video-Schiri-Debüt in Deutschland zeigten sich Schwächen. Beim DFL-Supercup zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund fiel die Technologie zwischenzeitlich aus.
„Die kalibrierten Linien, die dem Video-Assistenten normalerweise bei Abseitsentscheidungen vorliegen und ihn unterstützen, lagen aufgrund technischer Probleme in der ersten Halbzeit noch nicht vor“, so der DFB und die Deutsche Fußball Liga (DFL) in einem gemeinsamen Statement.
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„Nach Studium aller zur Verfügung stehenden Kamerapositionen, inklusive Standbilder, hat Video-Assistent Tobias Stieler entschieden, dass vor dem Münchner 1:1 keine Abseitsstellung vorlag und es somit richtigerweise keinen Anlass für sein Einschreiten gab“, so DFB und DFL.
Helmut Krug verteidigt Video-Schiri-Debut
Hellmut Krug ist der DFB-Chefinstruktor im Schiedsrichterwesen. Krug gegenüber DFB.de: „Auch wenn einige Entscheidungen in der Öffentlichkeit ein wenig diskutiert werden, steht im Vordergrund, dass die Schiedsrichterentscheidungen letztendlich alle korrekt waren. Es war auch richtig, vor dem Treffer zum 1:1 nicht auf Abseits zu entscheiden. Der Spieler Kimmich stand, wenn auch denkbar knapp, nicht strafbar im Abseits. Aus diesem Grund hat der Video-Assistent natürlich auch in dieser Szene nicht eingegriffen.“
Krug weiter: „Leider konnten die entsprechenden TV-Bilder erst im Anschluss an das Spiel präsentiert und damit gezeigt werden, dass die Entscheidungen korrekt waren. Wir haben in der Vorbereitung stets darauf hingewiesen, dass es in der Anfangsphase des VA-Projekts durchaus zu kleineren Problemen kommen kann. Wir werden alles daran setzen und sind optimistisch, dass alle Probleme bis zum Saisonstart der Bundesliga am 18. August behoben werden und alles am ersten Spieltag einwandfrei funktioniert. Dennoch wird es, das zeigt bereits die Premiere, entgegen so mancher Befürchtung auch weiterhin Diskussionen um richtige Schiedsrichterentscheidungen geben.“
Auch in der MLS kam der Video-Schiri das erste Mal zum Einsatz. Die Begegnung: Philadelphia Union gegen den FC Dallas. Nachdem Maxi Urruti für den FC Dallas ein Tor erzielt hatte, korrigierte das VAR-System die Entscheidung. Der Video-Schiri hatte ein zuvor übersehenes Foul am Union-Torhüter John McCarthy erkannt.
Als weltweit erste Liga war die australische A-League im April mit dem Video Assistant Referee gestartet. Erste große Diskussionen gab es beim diesjährigen Confed Cup. Die Weltpremiere für den VAR fand 2016 statt im Pokalspiel zwischen Ajax Amsterdam und Willem II statt.
Wie der Video-Schiedsrichter in der Bundesliga funktionieren soll, seht ihr hier.
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