Auf allen iPads und iPhones im mobilen Safari-Browser ist die Google-Suche voreingestellt. Damit sein Konzern weiterhin die Default-Suchmaschine auf allen Apple-Endgeräten stellt, greift Google-Chef Sundar Pichai tief in die Tasche.
Google begnügt sich nicht damit, den Suchmaschinenmarkt auf dem Desktop zu dominieren. Auch auf mobilen Endgeräten will der Konzern aus Mountain View mit der eigenen Google-Suche den Markt beherrschen.
Google-Suche auf Android und iOS
Aus der Perspektive von Google zeichnet sich hier insgesamt bereits ein positives Bild ab. Schließlich ist die Google-Suche bereits auf allen Geräten mit Android-Betriebssystem per Default eingestellt.
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Und auch bei Konkurrent Apple ist man die Standard-Suchmachine. Dafür jedoch greift man im Google-Management offenbar tief in die Tasche.
Ein Analyst der Investment- und Beratungsfirma Bernstein, Toni Sacconaghi, hat herausgefunden, dass Google für die Spitzenposition im Bereich der mobilen Suche auf allen iPads und iPhones drei Milliarden US-Dollar an Apple überweist – jedes Jahr.
Warum die drei Milliarden US-Dollar sinnvoll investiert sind
Nun könnte man sich fragen, ob es sich für Google tatsächlich lohnt, so viel Geld in die Hand zu nehmen, nur um bei Apple auch die Default-Suchmaschine zu sein.
Die Antwort darauf lautet: Selbstverständlich – und dafür gibt es mehrere Gründe. Zunächst einmal nimmt Google durch dieses Investment eine unangefochtene Monopol-Stellung im Bereich der mobilen Suche ein.
Bildergalerie: Rundgang über den Google Campus in Mountain View
Mit allen Android- und iOS-Endgeräten schöpft Google weit mehr als 90 Prozent aller mobilen Suchanfragen ab. Einen ernstzunehmenden Konkurrenten (Bing, Yahoo, Yandex) gibt es global betrachtet einfach nicht.
Zudem sind iPhone- und iPad-Besitzer eine hochgradig attraktive Zielgruppe. Die Hälfte der im Mobile-Sektor über die Google-Suche generierten Umsätze stammen von Apple-Nutzern – und das, obwohl deutlich mehr Suchanfragen von Android-Geräten kommen.
Auch Apple profitiert von Google-Suche
Und nicht nur bei Google in Mountain View löst die Kooperation Freude aus. Auch wenige Kilometer entfernt in Cupertino sorgt der Deal für Glücksgefühle.
Einerseits stellt Apple-Chef Tim Cook seinen Nutzern eine ausgezeichnete Suchmaschine zur Verfügung, ohne dafür Geld zu zahlen. Andererseits polieren die drei Milliarden US-Dollar ordentlich die Konzernbilanz von Apple auf.
Legt man die Berechnungen von Bernstein-Analyst Sacconaghi zu Grunde, wäre Google in diesem Jahr für fünf Prozent des gesamten Apple-Gewinns verantwortlich. Der Anteil am Gewinnwachstum im Vergleich zum Vorjahr ist mit 25 Prozent nochmals deutlich höher.
Der Deal mit der Google-Suche ist also für beide Seiten eine Win-Win-Situation.