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Blade: Das erste Superauto der Welt aus dem 3D-Drucker

Blade Divergent Microfactories
Bild: Divergent Microfactories
geschrieben von Marinela Potor

Von Korea bis Österreich: Für viele Autobauer (oder solche, die es werden wollen) kommt das Auto der Zukunft nicht aus der Fabrik, sondern aus dem 3D-Drucker. Auf ganz neue Höhen will nun das kalifornische Start-up Divergent Microfactories das Verfahren heben: Unter dem Namen „Blade“ soll so das erste Superauto der Welt aus dem 3D-Drucker kommen.

Es ist sportlich, windschnittig und ist bei einer Beschleunigung von 0 auf 60 Meilen (ca. 96 Kilometer) pro Stunde auch noch unglaublich schnell. „Blade“, aus dem Hause Divergent, ist das erste Superauto der Welt, das aus dem 3D-Drucker kommt.

Ein Drittel Gewicht im Vergleich zum Porsche

Das komplette Gehäuse von Blade wird dabei im Drucker produziert. Dazu wird Aluminiumstaub mit einem Laser in genau die von den Ingenieuren konzipierte Form gedruckt.


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Gehäuse Blade Divergent Microfactories

Bild: Divergent Microfactories

Ein Prozess, der weniger Ressourcen erfordert und das Auto auch noch zum Superleichtgewicht macht. Blade wiegt gerade einmal 630 Kilogramm, das ist in etwa ein Drittel des Gesamtgewichts eines vergleichbaren Porsches.

Eins der umweltfreundlichsten Autos der Welt

Kevin Czinger, dem CEO von Divergent, ging es bei der Entwicklung offensichtlich nicht nur darum ein schickes Auto zu drucken, ihm lag auch die Umwelt am Herzen. Denn Czinger glaubt fest daran, dass sein gedrucktes Auto sogar umweltfreundlicher ist als Elektroautos. So sagte er in einem Interview gegenüber Forbes: „Das Auto, das wir jetzt verwenden, ist etwa ein Drittel umweltfreundlicher als ein 85 kwh Elektroauto.“ Das gilt zumindest für die traditionelle Herstellung. Genau diese ist es aber, die viele Autobauer im Blick auf die Umwelt, sträflich vernachlässigen, argumentiert Czinger. „Wie wir Dinge machen, ist viel wichtiger als wie wir sie antreiben“, sagte er im gleichen Interview.

Blade Kevin Czinger Divergent Microfactories

Kevin Czinger präsentiert „seinen“ Blade (Bild: Divergent Microfactories)

Das heißt aber nicht, dass Blade beim Antrieb ein Super-Umweltsünder ist. Die 700 PS werden durch komprimiertes Erdgas angetrieben, was Blade insgesamt zu einem der aktuell umweltfreundlichsten Autos der Welt macht.

Härtetest noch nicht bestanden

Wie man in diesem Kampagnenvideo erkennen kann, hat Kevin Czinger aber noch eine weitere Vision (weil ein umweltfreundliches Superauto im 3D-Druck ja sowas von vorgestern ist). Czinger möchte am liebsten, dass Menschen mit einer Art Kit aus diesen gedruckten Einzelteilen ihre eigenen Autos bauen können. So hat er angekündigt, eine gewisse Anzahl Autos zunächst selbst zu bauen, danach aber Autohersteller mit der nötigen Technologie auszustatten, damit diese ihre eigenen Modelle bauen können.

Der Praxistest für das Sportauto steht allerdings noch aus. Erst dann wird sich herausstellen, ob das gedruckte Gehäuse den Härtetest auf der Straße aushalten wird. Auch wäre es vielleicht wünschenswert, den Bolt nicht nur als Eineinhalbsitzer zu produzieren. Denn so umweltfreundlich das Superauto auch sein mag, wenn jeder sein eigenes Fahrzeug besitzen muss, ist das langfristig weder gut für den Verkehr noch für die Umwelt.

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Über den Autor

Marinela Potor

Marinela Potor ist Journalistin mit einer Leidenschaft für alles, was mobil ist. Sie selbst pendelt regelmäßig vorwiegend zwischen Europa, Südamerika und den USA hin und her und berichtet über Mobilitäts- und Technologietrends aus der ganzen Welt.

Kommentare

  • Generell ist die Entwicklung, dass bestimmte Produkte zukünftig über 3D Drucker hergestellt werden, wohl kaum aufzuhalten. Dann wahrscheinlich noch individuell anpassbar, je nach Kundenwunsch.

    Dafür müssen aber die Geräte noch weiterentwickelt und auch entsprechende Produkte erstellt werden. „Blade“ zeigt, dass es jetzt schon möglich ist.

    Ich fand es interessant, dass das Auto durch dessen Herstellung umweltfreundlicher als ein E-Auto sein soll. Cooler fand ich aber noch die Vorstellung eines Kits.

    Bei 3D Druckern gibt es ja auch Bausätze und die sind bei Privatanwendern ziemlich populär. Darum könnte ich mir vorstellen, dass auch DIY Sportflitzer, die günstiger als Fertigautos sind, Anklang finden würden.

    Der Einwand mit dem Einsitzer ist natürlich ein Punkt, der eher negativ ist. Könnte man jedoch bestimmt lösen.

    • Es gibt sogar Menschen, die funktionsfähige Waffen mit 3D-Druckern herstellen. Ist natürlich nicht legal, wird aber wohl auch irgendwann Realität. Darüber hinaus gebe ich dir absolut Recht. Die Technologie wird immer ausgereifter, es gibt wirklich (fast) nichts, was man damit nicht herstellen kann. Es gibt eine ziemlich spannende Dokumentation zum Thema, Print the Legend, ist dir wahrscheinlich auch bekannt. Das beschreibt die Entwicklung der Szene sehr gut, erinnert mich fast ein bisschen an die Biohacker, die erst von ein paar „Verrückten“ propagiert wurde und jetzt mittlerweile in Unternehmen eingeführt wird.