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eSports bei Olympia: Wo liegen die Grenzen?

eSports bei Olympia: Wo liegen die Grenzen?
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geschrieben von Philipp Ostsieker

Die Überraschung war groß: Im Sommer diskutierte das Pariser Bewerbungsteam öffentlich das Thema eSports. Findet der Hype einen festen Platz bei Olympia 2024?

Eine Entscheidung fällt wohl nicht vor 2020. Noch ist also genug Zeit, um über notwendige Rahmenbedingungen zu diskutieren, wie eSports bei Olympia ihren Platz finden könnten.

Ob eSports bei Olympia 2024 überhaupt ein ernsthaftes Thema sein können, diskutierten auch die Teilnehmer der Soccerex Global Convention. Ein Diskussionspunkt war die enge Beziehung zwischen Fußball und eSports. Zudem ging es um Hürden, aber auch um Vorteile, die speziell die FIFA-Reihe für die Olympiade bieten würde.


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eSports bei Olympia: FIFA-Reihe als große Chance?

„Ich denke, eSports sind die Zukunft, wie junge Kinder Sport und Unterhaltung konsumieren“, so Roisin O’Shea, Head of Partnerships bei Fnatic.

Das Statement selbst klingt zunächst unspektakulär. Roisin O’Shea hat jedoch eine spannende berufliche Vergangenheit. Noch 2012 arbeitet sie für das London Olympic & Paralympic Organizing Committee. Ihr derzeitiger Arbeitgeber Fnatic ist eine eSports-Organisation, in die etwa die Eigentümer der Boston Celtics und des AS Rom investiert haben. O’Shea versteht also durchaus, dass die Werte des IOC nicht unbedingt mit jenen des eSports übereinstimmen.

„Ich denke nicht, dass das IOC einen Fehler machen würde, aber ich denke, dass die IOC-Werte sehr anders sind und eine völlig andere Botschaft vermitteln als es eSports tun. Es geht um Inklusion, es geht um Partizipation.“

Eine weitere Hürde seien die Eigentümerverhältnisse der Videospiele. Ein derartiges Thema ist für Olympia vollkommen neu. O’Shea vergleicht es mit Monopoly spielen: „Wenn du Entwickler fragst, ob ihr Spiel bei Olympia gespielt werden kann, werden sie „Ja“ sagen?“ O’Shea: „Es ist wirklich schwierig und wie ich das IOC kenne, ist es nicht so klar wie es das Konzept versprechen mag.“

Das Konzept kann also nicht so schablonenhaft adaptiert werden wie gedacht. Dennoch besteht großes Potenzial, wenn beide Seiten sich aufeinander zu bewegen. Frederic Maurin ist General Manager von ARES Esport, Europe. Maurin weist darauf hin, dass weltweit über eine Milliarde Menschen die klassische Fußball-WM schauen. Entsprechend verlockend müsste doch auch die Möglichkeit sein, EA Sports FIFA bei Olympia zu spielen. Immerhin 21 Millionen Menschen erreichte EA Sports mit FIFA 17. Vor kurzem riefen EA und der Weltverband FIFA den FIFA eWorld Cup ins Leben.

Maupin: „Wenn man sich erst einmal auf die Spielgeschwindigkeit von FIFA einlässt, ist es wie mit den Pixar-Cartoons. Irgendwann vergisst du völlig, dass du einen Cartoon schaust.“ […] Das Spiel ruft entsprechende Emotionen hervor und vielleicht würde es FIFA als eSport bei Olympia etablieren, sobald die Menschen es genauso verfolgen wie ein klassisches Fußball-Spiel.“

Trotz seiner Popularität ist EA Sports FIFA im Vergleich zu anderen eSports ein eher kleines Licht. Dennoch schätzen die Experten die Chancen der FIFA-Reihe offenbar am höchsten ein. Das ist durchaus nachvollziehbar. Von allen eSports-Titeln ist es dem klassischen Sport am nächsten. Denn wo möglicherweise schon ein Fußball-Videospiel scheitert, liegen die Chancen für Rollenspiele oder Ego Shooter bei Null.

Über den Autor

Philipp Ostsieker

Philipp Ostsieker ist Medien- und Digitalmanager aus Hamburg. Neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit als selbstständiger Digital Content Strategist schreibt Philipp für BASIC thinking die Kolumne „Matchplan“, in der er über den Tellerrand blickt und durch die innovativen Ideen der Sportbranche führt.

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