Grün

5 Fakten zum neuen Hybridflugzeug von Airbus, Siemens und Rolls-Royce

E-Flugzeug Siemens Rolls-Royce Airbus
3D-Grafik: Airbus
geschrieben von Marinela Potor

Airbus, Siemens und Rolls-Royce wollen gemeinsam ein Hybrid-Flugzeug entwickeln. Das kündigten die drei Unternehmen in der Royal Aeronautical Society in London an. Folgendes solltet ihr über das Projekt wissen.

Stolz gaben Airbus, Siemens und Rolls-Royce vor einigen Tagen bekannt: „Wir arbeiten gemeinsam an einer elektrischen Zukunft.“ Gemeint war damit das neue gemeinsame Projekt für ein hybrid-elektrisches Flugzeug. Wir haben die wichtigsten Fakten um den E-Fan X für euch zusammengefasst.

1. Das Flugzeug ist nicht rein elektrisch

Wie bereits an der Beschreibung zu erkennen ist, soll das Flugzeug nicht allein durch einen Elektromotor angetrieben werden. Vielmehr wird es eine Kombination aus Batterieantrieb und Gasturbinen. Der E-Fan X ist also ein Hybridflugzeug. In der ersten Phase werden die Entwickler dabei eins der vier Gasturbinen-Strahltriebwerke mit einem Zwei-Megawatt-Elektromotor austauschen.

Entsprechend wird das Hybridflugzeug, anders als Elektroautos, nicht vor dem Start aufgeladen. Der Strom wird durch eine kerosinbetriebene Gasturbine erzeugt. Dieser wird dann in der Batterie gespeichert.

Ist die erste Projektphase erfolgreich, könnte das Flugzeug einen zweiten Elektromotor bekommen, sodass dann zwei Gasturbinen und zwei Elektromotoren für den Antrieb sorgen. Die Batterie soll das Flugzeug beim Starten sowie beim Aufsteigen unterstützen.

E-Fan X Grafik

Der E-Fan X (Grafik: Airbus)

2. E-Fan X ist bisher das größte Elektroprojekt für kommerzielle Flugzeuge

Rein elektrisch betriebene Flugzeuge gibt es schon, was ist also so besonders an der neuen Kooperation von Siemens, Airbus und Rolls-Royce?

Die Größenordnung!

Die E-Flugzeuge, die bisher erfolgreich getestet wurden, können lediglich kurze Strecken fliegen und nur eine begrenzte Anzahl von Personen transportieren. Das Hybridflugzeug E-Fan X ist der erste Versuch, ein kommerzielles Langstreckenflugzeug mit einem Elektromotor zu unterstützen. Nach den aktuellen Plänen sollen damit 50 bis 100 Passagiere fliegen können. „Es wäre das erste Mal, dass ein so leistungsstarker E-Motor ein Flugzeug mit antreibt“, sagt Frank Anton, Leiter der Einheit eAircraft bei Siemens. Angeblich spart die hybride Antriebsform 10 Prozent Kerosin ein.

3. Hybridantrieb statt Elektroflugzeug

Tatsächlich hatte Airbus in der Vergangenheit mit Siemens bereits an der Entwicklung eines reinen Elektroflugzeuges gearbeitet, dem E-Fan 2.0, Dieses Projekt hat das Unternehmen vor einigen Monaten eingestellt. Stattdessen will sich das Unternehmen lieber auf den Hybridantrieb konzentrieren. So sagte Paul Eremenko, CTO von Airbus: „In unseren Augen ist der hybrid-elektrische Antrieb eine überzeugende Technologie für die Zukunft der Luftfahrt.“

4. Kommerzielle E-Flugzeuge erfordern Teamleistung

Ähnlich wie die Entwicklung von autonomen Fahrzeugen, sind Elektroflugzeuge in der Größenordnung des E-Fan X eine große technische Herausforderung. So hat jeder Partner eine wichtige Rolle in dem gemeinsamen Projekt.

  • Airbus arbeitet an dem hybrid-elektrischen Antriebssystem und an den Batterien sowie der Kontrollarchitektur des Flugzeugs.
  • Rolls-Royce konzentriert sich vor allem auf das Triebwerk, den Generator und die Leistungselektronik.
  • Siemens wird den Zwei-Megawatt-Motor entwickeln, den Wechselrichter, den Gleichspannungswandler sowie das Energieverteilungssystem.

5. Es wird etwa 13 Jahre dauern bis Passagiere im Hybridflugzeug sitzen

Es wird noch eine Weile dauern, bis Passagiere in diesem Hybridflugzeug sitzen werden. Die drei Unternehmen haben ihren Zeitplan für das Flugzeug folgendermaßen gestaffelt:

  • Die erste Testphase mit dem ersten Elektromotor soll 2020 beendet sein.
  • Ab 2025 könnte das Hybridflugzeug E-Fan X in Serie gehen.
  • 2030 sitzen erste Passagiere mit an Bord.

Auch spannend:

Über den Autor

Marinela Potor

Marinela Potor ist Journalistin mit einer Leidenschaft für alles, was mobil ist. Sie selbst pendelt regelmäßig vorwiegend zwischen Europa, Südamerika und den USA hin und her und berichtet über Mobilitäts- und Technologietrends aus der ganzen Welt.