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Diese 10 Start-ups haben uns 2017 beeindruckt

Startup Start-up Tafel
geschrieben von Marinela Potor

Von Teleportation zum Mars über den Öko-Zug bis hin zum Auto aus dem 3D-Drucker: Die Mobilitätsbranche hat 2017 viele interessante neue Entwicklungen gesehen. Viele davon wurden von Start-ups angetrieben. Diese zehn haben uns besonders beeindruckt.

Auch in der Mobilitätsbranche sind es oft Start-ups, die neue Entwicklungen antreiben. Diese zehn Start-ups haben 2017 bei uns einen besonders bleibenden Eindruck hinterlassen.

Envobius: In drei Minuten zum Mars

Dieses Berliner Start-up will Menschen in drei Minuten von der Erde zum Mars bringen – per Teleportation. Zum Mond soll die Reise dann sogar nur ein paar Sekunden dauern. Die Theorie sei solide und die Methode sicher, behauptet Mitgründer Valentin Döring.


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Etablierte Wissenschaftler sehen das anders und halten die Behauptungen von Envobius für sehr unrealistisch. Wir sind trotzdem beeindruckt. Wenn die Teleportation nicht funktioniert, hat sich immerhin jemand getraut, es auszuprobieren. Und falls es doch klappen sollte? Dann ist das verdammt cool!

Tuk-Tuk-Factory: Verliebt in ein Tuk Tuk

Etwas bodenständiger aber nicht weniger inspirierend ist die Geschichte wie ein Wahl-Berliner zum elektrischen Tuk Tuk kam und die E-Rikshas nun in Deutschland vertreibt. Adam Rice verliebte sich auf einer Indienreise in die traditionellen Gefährte. Als Marketingexperte war ihm schnell klar: Die Rikshas wären ideal als Werbeträger. Allerdings gab es ein Problem: Die traditionellen Motorrad-Tuk-Tuks sind auch ziemliche Umweltsünder.

So stieß Rice auf das niederländische Start-up Tuk-Tuk-Factory. Dieses bot eine umweltfreundlichere Lösung für den Plan von Adam Rice: Es entwickelt seine eigenen Tuk-Tuks mit Elektromotor. Rice war sofort begeistert und vertreibt seit einigen Jahren die E-Rikshas in Berlin.

Mobiles Café als Tuk Tuk (Foto: eTukTuk)

Es passiert nicht oft, dass jemand so sehr an einer fixen Idee festhält, und nicht aufgibt, bis er die passende Lösung findet. Prädikat: nachahmenswert!

LimeBike: Der Überraschungserfolg

LimeBike

Bild: LimeBike

LimeBike ist wahrscheinlich das Überraschungs-Start-up des Jahres. Der Bikesharing-Anbieter aus Kalifornien startete offiziell im Juni 2017 und wurde beinahe über Nacht zum Mega-Erfolg. Das Konzept aus robusten Fahrrädern, günstigen Preisen sowie einem app-basierten Free-Floating-Modell kam bei Nutzern extrem gut an.

Das Start-up sammelte in seiner zweiten Finanzierungsrunde 50 Millionen US-Dollar von Investoren und plant nun nach zwölf Standorten in Großstädten in den USA und Kanada seine Europa-Expansion. Hut ab!

Manta 5: Das schwebende Wasserrad

Wie wäre es eigentlich, wenn wir mit dem Fahrrad übers Wasser schweben könnten? Gedacht, gegründet! Das neuseeländische Start-up Manta 5 will genau das mit dem Fahrrad Hydrofoiler XE-1 umsetzen. Die Gründer machen sich dabei das Prinzip der Tragflügelboote zunutze und lassen so die Räder auch in tiefen Gewässern fahren.

Ab 2018 werden die ersten Modelle ausgeliefert – wir können es kaum erwarten!

Divergent: Superautos aus dem 3D-Drucker

Auch Gründer Kevin Czinger scheint jemand zu sein, den das Wort “unmöglich” eher anspornt als abschreckt. Mit seinem Start-up Divergent hat der US-Amerikaner ein 700 PS starkes Sportauto konzipiert, das aus dem 3D-Drucker kommt und mit Wasserstoff angetrieben wird: Blade.

Blade Divergent Microfactories

Bild: Divergent Microfactories

Blade ist laut Czinger sogar umweltfreundlicher als so manches Elektroauto. Er will mit seinem Konzept darauf hinweisen, dass wir uns mehr Gedanken über die Herstellungsweise von Fahrzeugen Gedanken machen müssen: „Wie wir Dinge machen, ist viel wichtiger als wie wir sie antreiben“, sagt er. Ein mutiger Ansatz!

Sono Motors: Das Elektroauto, das kaum Wünsche offen lässt

Sion_Solarzellen

Solarzellen auch an der Seite (Bild: Sono Motors)

Ziemlich umwerfend ist auch das Konzept von Sono Motors hinter ihrem Elektroauto “Sion”. Wir sagen nur:

  • Spezielle Solarzellen als Außenmaterial, mit dem das Auto über Sonnenlicht geladen werden kann
  • Moos im Armaturenbrett als natürlicher Feinstaubfilter
  • Eine Reichweite von 300 Kilometern
  • Eine App für privates Carsharing
  • Preis: 16.000 Euro (ohne Batterie)

Und das sind nur einige, der vielen Features im Sion. Ab 2019 soll dieses multifunktionale Elektroauto auf den Markt kommen. Wir sind schon sehr gespannt.

Locomore: Der Publikumsliebling

Als Locomore Ende 2016 zum ersten Mal ihren Öko-Zug von Stuttgart nach Berlin schickte waren die Passagiere begeistert: Der Strom für den Zug stammte aus erneuerbaren Energien, das Essen im Zug war überwiegend „öko-fair“ und die Preise überraschend günstig.

Locomore Stuttgart

Premierenzug von Locomore

Leider musste das Unternehmen in diesem Jahr Insolvenz anmelden und wurde von Flixbus übernommen. Wir finden dennoch: trotz Pleite und kurzer Betriebsdauer, ein starkes Konzept!

Faraday Motion: Mit Schwarmintelligenz zum Hyper-Skateboard

Faraday Motion ist ein Berliner Start-up, das mithilfe von 3D-Druckern elektrische, teilautonome Skateboards produziert. Die Idee zu diesem ungewöhnlichen Transportmittel kam Gründer Sune Pedersen nach einer Tanzverletzung, die ihn zwei Jahre ans Bett fesselte. Das brachte ihn schließlich zum Hyperboard.

Das Wissen für die Technologie stammt aus einer Open Source Plattform, das Geld aus Crowdsourcing und der Rest ist Sune Pedersens starker Wille und harte Arbeit. Herausgekommen ist ein elektrisches Skateboard mit autonomen Features, das auch noch teilweise aus dem 3D-Drucker kommt.

Eine ungewöhnliche Idee? Definitiv! Wir hätten gerne mehr davon.

Jetlite: Dem Jetlag den Kampf ansagen

Da wir gerade bei ungewöhnlichen Start-up-Ideen sind: Jetlite ist ein weiterer Kandidat in Sachen unkonventionelle Konzepte. Jetlite will nämlich den Jetlag auf Langstreckenflügen bekämpfen. Dazu hat das Start-up intensiv die Zusammenhänge zwischen Melatonin-Produktion, Licht und Müdigkeit untersucht und sogar einen eigenen Licht-Algorithmus entwickelt.

Lichtphasensteuerung per Tablet (Bild: jetlite)

Je nach Flugrichtung und -dauer berechnet dieser Algorithmus, welches Licht in welcher Intensität aus dem Kabinenlicht über den Passagieren ausgestrahlt werden muss, um so dem Jetlag vorzubeugen. Das ist nicht nur pfiffig, sondern auch sehr hilfreich!

Lilium: Der Überflieger

Lilium (nach dem deutschen Flugpionier Otto Lilienthal benannt) ist ein Münchner Start-up, das von Daniel Wiegand, Sebastian Born, Patrick Nathen and Matthias Meiner im Jahr 2015 gegründet wurde. Im April 2017 konnten die Gründer stolz das Ergebnis ihrer Arbeit zeigen.

Der Lilium Jet ist ein elektrischer Senkrechtstarter und angeblich „das einzige elektrische Flugzeug, das sowohl senkrecht starten und landen, als auch vorwärts fliegen kann“. Angetrieben wird der Lilium Jet von 36 Elektromotoren und soll ab 2025 nach dem Uber-Prinzip Passagiere als Lufttaxi von einem Hochhausdach zum nächsten befördern. Ziemlich beeindruckend!

Welche Mobilitäts-Start-ups sind euch in diesem Jahr in Erinnerung geblieben?

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Über den Autor

Marinela Potor

Marinela Potor ist Journalistin mit einer Leidenschaft für alles, was mobil ist. Sie selbst pendelt regelmäßig vorwiegend zwischen Europa, Südamerika und den USA hin und her und berichtet über Mobilitäts- und Technologietrends aus der ganzen Welt.