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Autoexperte testet Tesla Model 3 und ist geschockt

Tesla Model 3, versteckte Funktionen bei Tesla, Tesla Eastereggs
Auch dein Tesla hat einige lustige Features, die du garantiert noch nicht kennst. (Foto: Tesla)
geschrieben von Marinela Potor

Brian Gluckman gehört zu den wenigen Menschen, die den brandneuen Tesla Model 3 bereits jetzt hautnah sehen und anfassen konnten. Doch als der Marketingexperte und Mobilitätsfachmann aus Washington D.C. das Elektroauto auf Herz und Nieren prüfte, war er geschockt.

Auf seinem Twitter-Account hat er Schritt für Schritt dokumentiert, was seiner Meinung nach mit dem Tesla 3 nicht stimmt. Und das ist so einiges. Damit ist er einer der wenigen, der von dem Modell nicht begeistert ist.

Schlampige Detailarbeit bei der Außenverkleidung

Dabei ist das erste Aufeinandertreffen zwischen Brian Gluckman und dem Tesla 3 anfangs noch sehr vielversprechend. Gluckman ist noch voller Vorfreude, muss aber schnell feststellen: Das was er hier sieht … ist nicht gut.


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Als erstes fallen ihm die großen Abstände zwischen den verbauten Teilen auf. Sie sind für ihn „ein Problem, Punkt.“

Ein gewisser Abstand zwischen den Bauteilen ist normal und hat streng genommen nichts mit der Mechanik oder der Leistung des Autos zu tun. Aber: In einem Zeitalter, in dem Autohersteller Roboter und Laser für höchste Präzision nutzen, fragt man sich schon – musste das sein?

Andere Autohersteller wie Lexus, Hyundai oder General Motors sind geradezu davon besessen, keine einzige hässliche Lücke in ihren Modellen klaffen zu lassen. Daher ist Gluckmans Bemerkung nicht uninteressant: Wenn Tesla schon dabei geschlampt hat, wo lässt die Qualität sonst noch zu wünschen übrig?

Fehlerhafte Konstruktion im Innenraum

Offensichtlich bei der Verarbeitung der Sitze. Während Brian Gluckman immerhin die Lederarbeit lobt, scheint sich die Unachtsamkeit der Blechteile nun bei den Nähten der Sitze zu wiederholen.

Als nächstes bemerkt Gluckman einen weiteren möglichen Baufehler – im „Frunk“. Der Begriff aus dem Tesla-Lexikon bezieht sich auf den Raum unter der Haube, wo normalerweise der Verbrennungsmotor sitzt. Da der Tesla aber natürlich batteriebetrieben ist, ergibt sich damit eine Art Kofferraum (trunk) im Vorderteil (front) – zusammen ein „Frunk“.

Auch bei weiterer Betrachtung scheint es nicht besser zu werden. Die Griffe der Türen im Innenraum (die eigentlich nicht benutzt werden sollen) findet Brian Gluckman einfach nur billig und die Mittelkonsole lässt sich nicht schließen. „Das ist schlechtes Design“, urteilt Gluckman.

Die rote Farbe, das Markenzeichen der Tesla-Modelle, ist stellenweise entweder schon abgeblättert …

… oder fehlt gänzlich.

Brian Gluckman ist geschockt: „Serienautos werden heute mit einem wahnsinnig hohen Standard gebaut. Das Model 3 dagegen überhaupt nicht. Und wenn das schon so fehlerhaft aus der Fabrik kommt, was geht dann in 15.000 oder 50.000 Meilen kaputt?“

Gegenmeinung: Model 3 ist Glanzstück

In den USA ist Gluckman nicht der einzige, der den Tesla Model 3 schon unter die Lupe nehmen kann. So fuhr Verge-Reporter Nilay Patel das Auto zur Probe und anders als Gluckman ist er begeistert – sowohl vom Design als auch vom Fahrgefühl. Allerdings gibt er auch zu, dass Autos für ihn nicht unbedingt eine langfristige Investition sind.

In Deutschland wiederum, wo Nutzer noch auf die Lieferung des Model 3 warten, hat ein bisher unbekannter deutscher Autobauer das Tesla-Modell einfliegen lassen, um es selbst auseinanderzunehmen.

Zehn Tage lang prüften Experten das Gefährt auf Herz und Nieren und kamen nach Angaben der Süddeutschen Zeitung zu folgendem Schluss: „Kompakt, ausbaufähig, voll integriert, modular, leicht zugänglich, gut geschützt, günstig und in vielen Details verblüffend clever gemacht.“

Wer hat also Recht? Ist das Model 3 ein Glanzstück oder sein Geld nicht wert? Autofahrer werden es wohl selbst testen müssen. Und das kann noch eine Weile dauern. Der Liefertermin nach Deutschland wurde von Tesla von 2018 auf 2019 nach hinten verschoben.

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Über den Autor

Marinela Potor

Marinela Potor ist Journalistin mit einer Leidenschaft für alles, was mobil ist. Sie selbst pendelt regelmäßig vorwiegend zwischen Europa, Südamerika und den USA hin und her und berichtet über Mobilitäts- und Technologietrends aus der ganzen Welt.