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Fantasy Sports: Paddy Power kauft FanDuel

Fantasy Sports: Paddy Power kauft FanDuel
geschrieben von Philipp Ostsieker

Sportwetten werden in den USA legal. Das Urteil des Obersten Gerichtshofs in den USA sorgt für spannende Entwicklungen. Der irische Buchmacher Paddy Power hat einen Fusionsvertrag mit FanDuel geschlossen. FanDuel ist ein bekannter Anbieter von Daily Fantasy Sports. Warum ist dieser Deal so besonders?

Den Wettanbieter kennen Fans vor allem im Rahmen seiner Ambush-Marketing-Aktivitäten bei großen Turnieren. Paddy Power wird eine 61-prozentige Mehrheitsbeteiligung an einer neu gegründeten Tochtergesellschaft besitzen. Die Beteiligung umfasst US-Assets im Wert von 612 Millionen US-Dollar und das gesamte FanDuel-Geschäft. Forbes spricht von einer Gesamtbewertung, die über eine Milliarde US-Dollar betragen soll.

Paddy Power soll 158 Millionen US-Dollar in bar zahlen, um die Schulden von FanDuel in Höhe von 76 Millionen US-Dollar zu decken und das Kapital für den Betrieb des neuen Unternehmens bereitzustellen, an dem bestehende FanDuel-Investoren 39 Prozent halten werden.


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Die Transaktion unterliegt üblichen regulatorischen und kartellrechtlichen Prüfungen. Voraussichtlich im dritten Quartal wird sie 2018 abgeschlossen. Sie umfasst einen Mechanismus, mit dem Paddy Power seinen Anteil an der neuen Unit nach drei Jahren auf 80 Prozent erhöhen und nach fünf Jahren vollständig übernehmen kann.

Daily Fantasy Sports profitieren von Gerichtsurteil

Der Zusammenschluss ist die erste große Vereinbarung dieser Art. Der Oberste Gerichtshof der USA hatte im Mai entschieden, dass „einzelne Staaten über die Legalisierung von Sportwetten innerhalb ihrer jeweiligen Jurisdiktionen entscheiden sollten.“ Mit der Grundsatzentscheidung wurde der Professional and Amateur Sports Protection Act (PASPA) von 1992 aufgehoben. Dieser hatte die die Legalisierung von Sportwetten auf Nevada und einige andere US-Bundesstaaten beschränkt.

„Wir freuen uns, FanDuel in das Portfolio der führenden Sportmarken der Gruppe aufzunehmen“, so Peter Jackson, Geschäftsführer von Paddy Power Betfair. „Durch diese Kombination entsteht das größte Online-Geschäft der Branche in den USA mit einem großen, auf den Sport ausgerichteten Kundenstamm und einer umfangreichen landesweiten Präsenz. Die Gruppe verfügt über weltweit führende Kapazitäten im Bereich Sportwetten und ist vor Ort in den USA stark vertreten. Zusammen mit unserer beträchtlichen finanziellen Schlagkraft sehen wir uns jetzt gut positioniert, um die zukünftige US-Sportwetten-Gelegenheit zu nutzen.“

Zu Paddy Power Betfairs US-Aktivitäten gehören das TVG Network, ein Pferderennen-Fernsehsender und ein Online-Wett-Netzwerk in 35 Staaten. Im vergangenen Jahr erwarb das Unternehmen Draft, einen weiteren Fantasy-Sports-Anbieter, für 48 Millionen US-Dollar.

Zusammenschluss mit DraftKings kam nicht zustande

FanDuel betreibt seit 2009 Fantasy-Sportspiele, bei denen Kunden Geldpreise gewinnen können. Es hat in den letzten Jahren viel Geld für Marketingpartnerschaften ausgegeben und Beziehungen zu mehreren großen US-Sportorganisationen aufgebaut. Darunter sind Mannschaften der NFL und der NBA), die eine Beteiligung an dem Unternehmen besitzt.

Laut einer Pressemitteilung, die den Zusammenschluss ankündigt, kontrolliert FanDuel über 40 Prozent des täglichen US-Fantasy-Sports-Marktes mit sieben Millionen registrierten Kunden in 40 Staaten. Im vergangenen Jahr erzielte sie einen Umsatz von 124 Millionen US-Dollar und meldete 1,3 Millionen aktive Kunden.

Im Juli 2017 hat FanDuel seinen geplanten Zusammenschluss mit der Konkurrenzfirma DraftKings, die ebenfalls Pläne für den Einstieg in den Sportwetten-Markt bestätigt hat, gegen den Widerstand der US-Bundesbehörden gestrichen.

Weitere Geschäfte dieser Art werden in den kommenden Monaten erwartet, da die internationalen Buchmacher von der Entscheidung in diesem Monat profitieren wollen. Untersuchungen der American Gaming Association (AGA) gehen davon aus, dass in den USA jährlich mindestens 150 Milliarden US-Dollar auf den Sport gesetzt werden, davon 97 Prozent illegal.

Über den Autor

Philipp Ostsieker

Philipp Ostsieker ist Medien- und Digitalmanager aus Hamburg. Neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit als selbstständiger Digital Content Strategist schreibt Philipp für BASIC thinking die Kolumne „Matchplan“, in der er über den Tellerrand blickt und durch die innovativen Ideen der Sportbranche führt.