Was ist die größte Keimschleuder an Flughäfen? Das wollte ein Team von finnischen und britischen Wissenschaftlern herausfinden. Das überraschende Ergebnis ihrer Studie: Es sind nicht die Toiletten!
Während früher Schiffe dafür bekannt waren, Seuchen von einem Teil der Erde zum anderen zu transportieren, sind Flughäfen nun so etwas wie Ground Zero für das Verbreiten von Krankheiten geworden.
Kein Wunder, allein durch den Frankfurter Flughafen passieren täglich rund 177 Millionen Menschen. Viren verbreiten sich so buchstäblich wie im Flug. Doch wo genau sind die größten Keimherde am Flughafen?
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Genau das hat ein Team aus Pandemie-Experten der Universität Nottingham und dem finnischen National Institute for Health and Welfare am Helsinki-Vantaa-Flughafen untersucht und die Ergebnisse jüngst in einer Studie in der Fachpublikation „BMC Infectious Diseases“ vorgestellt.
Touchscreen und Toiletten waren keimfrei
Der Fokus der Wissenschaftler lag dabei auf Influenza-Viren, die sich über die Luft verbreiten. Um herauszufinden, wo sich die meisten Viren am Vantaa-Flughafen befinden, entnahmen sie einen Monat lang mehrere Proben an verschiedenen Orten.
Den Flughafen durchlaufen täglich knapp 19 Millionen internationale Reisende. Ein guter Ort also, um herauszufinden, wo die größten Keimschleudern liegen. Die Forscher hatten sich für ihre Tests den Monat Februar (2016) ausgesucht, also ein Monat, an dem Grippeviren Hochsaison haben.
Sie testeten dabei unter anderem:
- Toiletten (Klobrille, Becken sowie das Türschloss)
- Plastikschalen für das Handgepäck an der Sicherheitskontrolle
- Treppengeländern sowie die Handstützen an Rolltreppen
- Spielzeug am Flughafen-Spielplatz
- Tresen und Sicherheitsglas an der Passport-Kontrolle
- Touchscreens am Check-In-Automaten
Das Ergebnis: Von 14 verschiedenen Proben an den Toiletten waren diese stets virusfrei. Auch die Proben von den Touchscreens sowie von den Stützen an der Rolltreppe enthielten keine Keime.
Größte Gefahr für Viren am Flughafen? Die Sicherheitskontrolle!
Ganz anders sah es dagegen bei der Sicherheitskontrolle aus. Die Plastikschalen für das Handgepäck wiesen bei vier von acht Proben verschiedene Viren auf und sind nach Auffassung der Forscher der größte Gefahrenherd für Viren am Flughafen.
Ebenfalls beunruhigend ist, dass die Wissenschaftler in zwei von drei Proben am Plastikhund im Kinderspielplatz ebenfalls Keime fanden. Auch die Knöpfe am Zahlautomaten der Flughafen-Apotheke entpuppten sich als Keimschleudern.
Doch während man das Plastikspielzeug und auch den Zahlautomaten noch vermeiden kann, müssen alle Fluggäste durch die Sicherheitskontrolle. Genau deshalb glauben die Wissenschaftler, dass in diesem Bereich das größte Gesundheitsrisiko liegt.
Sie schlussfolgern daraus, dass diese Orte für einen besseren Gesundheitsschutz von Flugreisenden künftig weiter untersucht werden sollten. Nur so könne man es schaffen, die Ansteckungsgefahr durch Viren an Flughäfen effektiv zu reduzieren.