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E-Bike-Garage in der Stadt: Bochum macht sich fit für die radelnde E-Zukunft

E-Bike-Garage
Die E-Bike-Garagen sind witterungsgeschützt, verfügen über ein Solardach und bieten Platz für bis zu sechs E-Bikes. (Foto: ruhrmobil-E.de, Bochum)
geschrieben von Philip Bolognesi

Im Ruhrgebiet steht die erste energieunabhängige „E-Bike-Garage“ Deutschlands. Der Bund unterstützt und fördert dieses Projekt der Stadt Bochum im Rahmen der nationalen Klimaschutzinitiative. Ziel ist es, die Wege zur Arbeit und zum Einkaufen innerhalb der Stadt mit einem E-Bike attraktiver zu gestalten und eine Mobilitätswende zu forcieren.

Die Grundidee zur E-Bike-Garage entwickelten Schüler einer Bochumer Berufsschule zusammen mit ihren Lehrern. Die Weiterentwicklung und die Umsetzung förderte das Netzwerk ruhrmobil-E. Gewinnbringende Innovationen stecken zwar nicht hinter diesem Projekt. Jedoch bietet eine Garage, in der bis zu sechs Pedelecs und E-Bikes Platz finden, eine sehr attraktive Lösung für alle Bochumer, ihren Untersatz sicher unterzustellen.

Die Energie für die E-Bike-Garage kommt aus Solarzellen. So lässt sie sich ohne aufwendige Erdarbeiten und Stromanschluss überall dort flexibel aufstellen, wo Bedarf und Platz ist. Geladen können die E-Bikes ganz einfach über einen 230-Volt-Stromanschluss. Die Nutzung ist für die Bochumer in der Projektphase kostenlos.

Trocken, sicher und online buchbar

Besonders komfortabel für alle E-Bike-Fahrer ist, dass die Garage eine Online-Anbindung besitzt. So können Nutzer den Belegungsstatus der sechs Kabinen ganz einfach per Smartphone abfragen. Künftig soll es möglich sein, die Buchung einer Kabine für eine bestimmte Dauer online vorzunehmen. Hat sich der Nutzer registriert, kann er seinen Stellplatz per Smartphone öffnen und entsprechend verriegeln.

Die E-Bike-Garagen lassen sich schnell und ohne aufwendige Arbeiten aufstellen. (Foto: ruhrmobil-E.de, Bochum)

Hersteller der E-Bike Garagen ist das Start-up Gembo, das zwei Lehrer der Bochumer Berufsschule gründeten. Auftraggeber der Garagen ist die Stadt Bochum. Gembo testete die Schließtechnik zwei Jahre intensiv an einem Prototyp und entwickelte sie kontinuierlich weiter.

Nun läuft die Produktion in Serie, wobei die Stadt weitere vier E-Bike-Garagen angefordert hat. Anfang des kommenden Jahres werden diese an verschiedenen Punkten im Stadtbezirk aufgestellt. Weitere Anfragen liegen bereits vor.

Bochum als Vorreiter bei der Elektro-Mobilität

Der Einsatz der E-Bike-Garagen ist dank des unkomplizierten und energie-autarken Aufbaus äußerst flexibel. Ob der Weg zur Arbeit, zum Einkauf oder abends zu einem Restaurant oder einer Veranstaltung: Der Einsatz eines E-Bikes ist dadurch für Radfahrer sicher und komfortabel.

Im Moment testet die Stadt Bochum die E-Bike-Garage an verschiedenen Standorten, um anschließend Rückschlüsse auf das künftige Nutzungsverhalten und den allgemeinen Bedarf an bestimmten Orten zu ziehen.

Schutz vor Witterungseinflüssen und Diebstahl, einfacher und unkomplizierter Aufbau, energie-autarke Versorgung: Die Vorzüge der E-Bike-Garagen sprechen für sich. Es wird spannend und interessant zugleich sein, ob es die Stadt Bochum schafft, das E-Bike für seine Einwohner attraktiv zu machen – und ob die Mobilitätsstrategie am Ende aufgeht.

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Über den Autor

Philip Bolognesi

Philip Bolognesi war von 2018 bis 2020 in der Redaktion von BASIC thinking tätig. Er hat Kommunikationswissenschaften studiert und ist zertifizierter Social-Media-Manager. Zuvor hat er als freiberuflicher Online-Redakteur für CrispyContent (Serviceplan Berlin) gearbeitet und mittelständische Unternehmen in ihrer Online-Kommunikation beraten. Ihn trifft man häufig im Coworking-Space Hafven in Hannover.