Die Mobilität der Zukunft muss nachhaltig und im Vergleich zu heutigen Verkehrsmitteln kostengünstig sein. Neben den Autos in den Städten spielen auch Busse eine große Rolle, wenn es um die Feinstaubbelastung geht. Der Grund ist simpel: Die meisten Stadtbusse fahren noch mit einem alten, dreckigen Dieselmotor. Aber es ist schon Besserung in Sicht. In Deutschland schaffen immer mehr Verkehrsverbünde Elektrobusse an. 2017 waren nach einer Studie von PwC die Städte Solingen (50 %) und Hamburg (15 %) Spitzenreiter bei der elektrifizierten Bußflotte.
Ein Bundesstaat, der jetzt noch weiter geht, ist Kalifornien. Die Einwohner hier haben bereits seit Jahren ein deutliches Problem mit der ansteigenden Feinstaubbelastung, die sich wiederum durch erhöhte Zahlen bei neu erkrankten Asthmapatienten und Herzproblemen widerspiegelt. Das staatliche „Air Ressources Board“ hat nun beschlossen, dass ab 2040 keine Emissionen mehr durch den Busverkehr entstehen dürfen. Der erste Meilenstein ist bereits in knapp 10 Jahren, denn ab 2029 dürfen ausschließlich nur noch Busse mit E- oder Wasserstoffantrieb angeschafft werden.
Kalifornien ist damit der erste Staat, der sich so ein strenges Ziel setzt. Aktuell fahren hier aber lediglich 153 von 12.000 Bussen vollelektrisch. Daher sollen bis 2040 14.000 neue Fahrzeuge angeschafft werden, die sich auf lange Sicht deutlich mehr lohnen sollen, als ihre umweltschädlichen Pendants. Da die Mobilitätsdienstleister nicht im Stich gelassen werden sollen, wird die Neuanschaffung staatlich bezuschusst, unter anderem durch die Mittel des VW-Dieselskandals. Die Deadline wurde bewusst so gesetzt, dass die Unternehmen ausreichend Zeit haben, um dem Gesetz zu entsprechen.
Einer, der davon überhaupt nicht überzeugt ist, ist US-Präsident Donald Trump, der zu den Auswirkungen des Klimawandels auf die US-Wirtschaft sagte:
[mg_blockquote]I don’t believe it. (…) People like myself, we have very high levels of intelligence but we’re not necessarily such believers.[/mg_blockquote]Da keine Initiative vom Staat ausgehen wird, plant man also seinen eigenen Weg und zeigt, dass nicht alle Amerikaner den Klimawandel als Erfindung der Wissenschaft sehen.
Die Transportdienstleister an sich planen daher bereits heute in die Zukunft. Ein Beispiel ist das Unternehmen Proterra, das erst kürzlich eine halbe Milliarde Dollar von Investoren einsammelte, um eine riesengroße elektrische Flotte aufzubauen. Auch der chinesische Fahrzeugbauer BYD könnte von dem neuen Gesetz profitieren. Dieser hat nämlich preisgünstige und effiziente Elektrobusse im Angebot und könnte somit strategische Partnerschaften schließen.
Ich bin vom Vorstoß der Kalifornier durchaus begeistert. Endlich zu handeln, anstatt immer nur über Theorien zu reden, ist der richtige Weg, damit wir noch lange auf diesen Planeten bleiben können und auch die Ziele des Pariser Klimaabkommens wenigstens teilweise erreichen. Aber hier in Deutschland haben wir leider viele Politiker, die dann doch lieber mit ihren großen Dieselkarosserien vorfahren.
Via Engadget
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