Grün

Falls du es vergessen hattest: Die Tesla-Patente gehören dir!

Elon Musk Tesla Präsentation
"Die Tesla-Patente gehören dir!" (Foto: Screenshot / Tesla)
geschrieben von Marinela Potor

Elon Musk hat uns daran erinnert, dass die Patente für Tesla allen gehören. Warum? Wir blicken auf die Hintergründe.

Nur für den Fall, dass wir es vergessen haben sollten, hat Elon Musk uns jetzt netterweise weider daran erinnert. „Die Tesla-Patente gehören euch!“ sagte Musk vor ein paar Tagen.

Ach ja! Da war doch was …


Neue Stellenangebote

Growth Marketing Manager:in – Social Media
GOhiring GmbH in Homeoffice
Senior Social Media Manager (m/w/d)
Müller Holding GmbH & Co. KG in Ulm-Jungingen
Content & Community Manager (m/w/d) Social Media
AS Arbeitsschutz GmbH in Bedburg-Mühlenerft bei Köln

Alle Stellenanzeigen


Wahre Konkurrenz sind Benziner

Genau genommen gehören dir die Tesla-Patente schon seit 2014. Musk wollte damit nach eigenen Aussagen die E-Mobilität weltweit vorantreiben.

„Angesichts einer Weltproduktion von nahezu 100 Millionen Fahrzeugen jährlich und etwa 2 Milliarden Fahrzeugen weltweit im Verkehr, kann Tesla alleine nicht genug Elektrofahrzeuge bauen, um der sich anbahnenden Kohlenwasserstoffkrise zu entgegen“, sagte Musk 2014.

Seiner Meinung nach waren nicht andere Hersteller von Elektroautos die Konkurrenten von Tesla, sondern „die riesige Flotte von Fahrzeugen mit Benzinmotor, die tagtäglich von den Fertigungsbändern auf den Markt strömen.“

All das war vor Dieselgate, Abgasskandalen und Fahrverboten. Die Freigabe der Tesla-Patente kam auch zu einer Zeit, als niemand Elektroautos so wirklich ernst nahm.

Auch jetzt ist Elektromobilität noch ein Nischenmarkt – wenn auch mit starken Wachstumsraten. Dennoch glaubt Musk fest daran, dass die E-Mobilität den Klimawandel bremsen kann – und wiederholt nochmals sein Versprechen von vor knapp vier Jahren.

Will Elon Musk wirklich die Welt retten?

Doch ist diese Erinnerung an die für alle zur Nutzung freigegebenen Patente von Tesla wahrhaft uneigennützig? Nicht ganz.

Natürlich ist es einerseits löblich, dass Tesla nicht auf sein Exklusivrecht am Patent besteht, sondern sagt: „Ihr könnt alle unsere Erfindungen bauen, umsetzen und verkaufen, ohne dass wir dagegen vorgehen.“ Denn das hilft dabei, die Technologie schneller zu verbreiten.

Tesla verliert damit möglicherweise einen Wettbewerbsvorteil. Laut Musk sei es aber wichtiger, die Produktion von Elektroautos voranzutreiben – etwas, das Tesla seiner Meinung nach alleine nicht so schnell kann, wie es Musk liebe wäre.

Andererseits ist die Aussage von Musk schlicht auch gute PR. Nach Rückschlägen sowohl für das Unternehmen als auch für Musk selbst sind solch öffentlichkeitswirksame Aussagen willkommene Werbung.

Möglicherweise will Elon Musk mit seinem Versprechen beweisen, dass er beides kann: die Welt retten und ein wirtschaftlich solides Unternehmen aufbauen.

Gerade Letzteres wird von einigen aktuell stark infrage gestellt.

Davon ist (oder gibt sich) Elon Musk mit seiner wiederholten Botschaft zu den Tesla-Patenten unbeeindruckt. Er glaubt nach wie vor unbeirrbar an seine Vision – und das hat er mal wieder sehr deutlich gemacht.

Zum Weiterlesen

Über den Autor

Marinela Potor

Marinela Potor ist Journalistin mit einer Leidenschaft für alles, was mobil ist. Sie selbst pendelt regelmäßig vorwiegend zwischen Europa, Südamerika und den USA hin und her und berichtet über Mobilitäts- und Technologietrends aus der ganzen Welt.

2 Kommentare

  • Sind nicht ALLE Patente öffentlich?
    Das ist doch das Wesen des Patentrechts: Schutz auf Zeit gegen Veröffentlichung, um darauf aufbauende Erfindungen zu ermöglichen.

    • Da spricht der Anwalt 🙂 Natürlich sind ALLE Patente öffentlich, in dem Sinne, dass man sie einsehen kann. Das ist ja eigentlich der Sinn und Zweck: Erfindungsschutz gegen öffentliches Wissen. Aber wer ein Patent anmeldet, darf anderen (ca. 20 Jahre oder so) die Nutzung, Umsetzung, Bau etc. seiner Erfindungen untersagen. Mit öffentlich ist daher im Text gemeint gewesen, dass Tesla seine Patente allen zur freien (öffentlichen) Verfügung stellt, anstatt auf sein Schutzrecht zu bestehen. Dennoch ist „öffentlich“ offenbar missverständlich in dem Zusammenhang, danke für den Hinweis. Wir haben dies entsprechend klarer formuliert.