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Flugtaxi-Start-up verspricht fliegendes Luxusauto der Zukunft

E-Flugzeug, VTOL, Passagierdrohne
BMW investiert in dieses Flugtaxi. (Foto: Alaka`i Technologies)
geschrieben von Marinela Potor

Deutschland bekommt möglicherweise ein neues Flugtaxi. Denn BMW-Designworks ist jetzt beim US-Start-up Alaka’i Technologies eingestiegen. So könnte nicht nur ein einzigartiges Lufttaxi namens „Skai“ entwickelt werden, sondern auch das fliegende Luxusauto der Zukunft. 

Fliegende Autos sind wahrscheinlich seit dem Film „Zurück in die Zukunft“ ein Versprechen, das wir schon oft gehört haben. Wirklich umgesetzt hat es aber noch niemand.

Auch die Ankündigung von Alaka’i Technologies ist mehr eine Vision als ein echtes Versprechen. Dennoch ist das Konzept hinter Skai solide und bislang relativ einzigartig.


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Wiederverwertbares Wasserstoffflugzeug

Bei Skai handelt es sich um ein Elektroflugzeug mit vertikaler Start- und Landetechnik (VTOL). Es bietet Raum für fünf Passagiere, hat sechs Elektromotoren und kann sich etwa vier Stunden in der Luft halten.

Damit erinnert Skai natürlich stark an bereits existierende Flugtaxi-Konzepte, wie etwa von Lilium oder Volocopter.  Die Idee dieser Flugtaxis ist es, Passagiere wie mit einem Taxi – aber durch die Luft – zu transportieren. Da die Flugzeuge elektrisch sind, könnte dies ohne lokale Emissionen und ohne Lärm passieren.

Doch das Bostoner Unternehmen hinter Skai, Alaka’i Technologies, hat bewusst einen etwas anderen Weg gewählt.

Skai wird nämlich nicht wie seine Konkurrenten mit Lithium-Ionen-Akkus angetrieben, sondern mit Brennstoffzellen und Wasserstoff. Die Brennstoffzellen sind außerdem, nach Aussagen des Unternehmens, zu 95 Prozent wiederverwertbar und zu 99 Prozent recyclebar.

Lufttaxi, E-Flugzeug, Wasserstoffflugzeug

Skai wird nicht mit Akkus, sondern mit Brennstoffzellen und Wasserstoff angetrieben. (Foto: Alaka`i Technologies)

Der Antrieb läuft über drei Brennstoffzellen mit 100 Kilowatt Leistung. Der Wasserstofftank wiederum fasst 200 bis 400 Liter und bietet eine Reichweite von knapp 650 Kilometern.

Anders als bei batteriebetriebenen Flugzeugen ist der Tankvorgang bei Wasserstoff sehr viel schneller. Bei Skai ist der Tank in zehn Minuten wieder voll.

Hinzu kommt, dass Brennstoffzellenantriebe und komprimierter Wasserstoff weniger wiegen als Akkus und die Flugzeuge damit insgesamt leichter sind. So können sie mehr Reichweite mit der gleichen Menge an Energie herausholen können. Mit anderen Worten, sie sind effizienter.

Die zwei großen Nachteile sind allerdings, dass die Brennstoffzellen-Technologie erstens teurer ist als Akkus und es keine Wasserstofftankstellen für E-Flugzeuge gibt.

Zumindest das Tankproblem könne man über spezielle Zuliefer-Flugzeuge lösen, sagt Alaka’i Technologies. Beim Preis hofft das Unternehmen wahrscheinlich, dass die Technologie in den nächsten Jahren günstiger wird.

All das will Alaka’i im Namen der Effizienz hinnehmen.

Langsam fliegen ist nachhaltiger

Denn Effizienz ist etwas, das den Entwicklern von Skai – Experten der NASA, von Boeing, Airbus und sogar aus dem US-Verteidigungsministerium – sehr wichtig ist.

So kann das Wasserstoffflugzeug theoretisch bis zu 190 Kilometer pro Stunde fliegen. Die Durchschnittsgeschwindikgeit möchte das Unternehmen aber bei 137 Kilometer pro Stunde belassen.

Im Vergleich zu Konkurrenten wie Lilium, deren E-Flugzeuge bis zu 250 Kilometer pro Stunde fliegen können, klingt das langsam, ist aber für kurze Flugstrecken, wie Alaka’i sie mit Skai plant, effizienter.

So spart man Wasserstoff und das Flugzeug ist nachhaltiger unterwegs. „Unser Ziel war es, alles einfach zu halten und wir haben uns auf ein Missionsziel konzentriert, das über einen ganzen Tag hinweg wiederholbar ist“, erklärt der ehemalige NASA-Ingenieur und Alaka’i-Vorstandsmitglied Bruce Holmes.

Erster Flug steht „unmittelbar“ bevor

Skai kann angeblich vollautonom, also ohne Pilot fliegen. Trotzdem soll anfangs aus Sicherheitsgründen noch ein Pilot im Flugzeug sitzen.

Wann genau der erste Flug sein wird, ist aber noch unklar. Das Unternehmen sagte gegenüber dem Magazin Wired, ein Testlfug stünde „unmittelbar“ bevor.

Skai soll dann zwar auch, aber nicht nur, als Flugtaxi für urbane Mobilität herhalten. Vielmehr soll das E-Flugzeug vor allem für den Rettungsdienst eingesetzt werden, aber auch durchaus als Privatflugzeug für Interessierte verkauft werden.

Der Verkauf soll 2021 starten. Das Unternehmen rechnet mit 10.000 Bestellungen. Der Preis soll zunächst bei 200.000 US-Dollar liegen. Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters sagte Alaka’i-CEO Steve Hanvey, man wolle sich dem „Preis eines Luxusautos annähern“.

Mit dem kleinen aber feinen Unterschied, dass es sich dabei um ein fliegendes Luxusauto handeln würde. Vielleicht werden wir also doch schon bald die ersten fliegenden Autos sehen.

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Über den Autor

Marinela Potor

Marinela Potor ist Journalistin mit einer Leidenschaft für alles, was mobil ist. Sie selbst pendelt regelmäßig vorwiegend zwischen Europa, Südamerika und den USA hin und her und berichtet über Mobilitäts- und Technologietrends aus der ganzen Welt.