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„Start-up Hacks“: Das Growth-Hacking-Buch von Bernhard Kalhammer unter der Lupe

Bernhard Kalhammer, Start-up Hacks
Bernhard Kalhammer war Mitglied der Geschäftsführung des Deutschen Sport Fernsehen (DSF) und Mitbegründer der E-Ticketing-Plattform Kinoheld.
geschrieben von Christian Erxleben

Was zeichnet erfolgreiche Gründer und Geschäftsführer wie Pia Poppenreiter oder Hermann Scherer aus? Was ist ihr Erfolgsgeheimnis und wie profitieren andere Gründer davon? All diese Fragen versucht Bernhard Kalhammer in „Start-up Hacks“ zu beantworten. Eine Rezension.

Wer ist eigentlich Bernhard Kalhammer?

Bernhard Kalhammer hat eine ereignisreiche Vergangenheit hinter sich. In einem relativ jungen Alter erhielt er beim Deutschen Sport Fernsehen (DSF) – heute Sport1 – die Möglichkeit, als Teil der Geschäftsführung die Digital-Sparte aufzubauen.

Obwohl ihm sein Job als Start-up-Scout des Unternehmens viel Spaß bereitete, kam in ihm schnell der Wunsch auf, selbst zu gründen. So begann er zunächst neben dem Job an seinem Unternehmen Stylster zu arbeiten.


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Als das Wellness- und Beauty-Start-up in die entscheidende Phase ging, bat Kalhammer seinen Vorgesetzten um ein Sabbatical. Als dieser verneinte, fasste Kalhammer den Entschluss zu kündigen und sich komplett seinem Unternehmen hinzugeben.

Zwar scheiterte Stylster letztendlich. Mit seiner nächsten Gründung – der E-Ticketing-Plattform Kinoheld.de – legte er jedoch einen erfolgreichen Exit hin. Damit begann für ihn die Zeit weiterer Gründungen und als Berater und Mentor.

„Start-up Hacks“: Mehr als die Print-Version einer Podcast-Reihe?

Im Zentrum seiner Tätigkeit steht der eigene Podcast von Bernhard Kalhammer. In mittlerweile 57 Episoden interviewt Kalhammer erfolgreiche Gründer und Unternehmer aus der deutschen Start-up-Szene. Dabei möchte er seinen Hörern vor allem die kleinen und großen Kniffe vermitteln.

Für all jene, die keine Zeit oder Lust haben, Podcasts zu hören – ja, das soll es noch geben – hat der Kinoheld-Gründer im Frühjahr 2019 mit Buch* „Start-up Hacks: Gründer verraten, was sie wirklich vorangebracht hat“ eine Print-Version herausgebracht.

Darin stellt der Autor auf knapp 300 Seiten insgesamt 20 Growth-Hacks auf den Stufen „Pro“, „Expert“ und „Legendary“ vor. Die Schwierigkeitsstufen dienen dabei zur Einordnung, wie leicht oder schwer, ein bestimmter Trick für das eigene Unternehmen adaptierbar ist.

Und an dieser Stelle kommen wir gleich zu einem essenziellen Punkt: Wer glaubt, dass Start-up Hacks ihm die fertig verfasste Schritt-für-Schritt-Anleitung zum erfolgreichen Unternehmen liefert, wird vermutlich enttäuscht. Allerdings ist dieses Ziel natürlich auch utopisch.

Bernhard Kalhammer stellt früh und deutlich klar, dass er mit seinen Interviews und Erkenntnissen aus den Gesprächen lediglich interessante Denkansätze und erfolgreiche Modelle vorstellt. Die Denkarbeit und Umsetzung ist selbstverständlich jedem Gründer noch selbst überlassen.

Viele Post-its und moderne Business-Sprache

Grundsätzlich ist jedes Kapitel dabei ähnlich aufgebaut. Bernhard Kalhammer stellt den Hack, den Weg dorthin, die Adaptions-Möglichkeiten für dich, den größten „Fail“ des jeweiligen Unternehmers sowie dessen besten Ratschlag und dessen liebstes Buch vor.

Die einzelnen Kapitel sind dabei in der Regel zwischen zehn und 20 Seiten lang. Das erleichtert die Lektüre und gibt dem Leser die Chance, sich gezielt über einen längeren Zeitraum zu inspirieren. Dabei stellt jedes Kapitel eine Mischung aus Zitaten des interviewten Gründers und Einordnungen sowie Tipps des Autors selbst dar.

Sein Ziel – Inspiration und Denkanstöße liefern – erreicht Bernhard Kalhammer auf jeden Fall. Alleine beim Lesen des Buchs für diese Rezension habe ich über 40 Post-its verwendet mit interessanten und hilfreichen Stellen. Das hatte ich noch bei keiner anderen Lektüre.

Was für den einen oder anderen Leser etwas gewöhnungsbedürftig sein könnte, ist die – nennen wir es – Start-up-Sprache des Werks.

Das heißt: Der Autor setzt viel auf englische (Fach-)Begriffe aus der Start-up-Szene. Zwar erklärt Kalhammer diese stets bei der ersten Nennung vorbildlich. Trotzdem könnte die „moderne“ Sprache manchmal ungewollte Reaktionen auslösen.

Fazit zu „Start-up Hacks“

Zusammengefasst stellt „Start-up Hacks“ eine inspirierende und empfehlenswerte Lektüre für jeden Gründer und Geschäftsführer dar. Denn auch bestehende Unternehmen finden im Buch von Berhard Kalhammer mit Sicherheit die eine oder andere Inspiration, das eigene Geschäftsmodell weiterzuentwickeln.

Das Buch ist klar strukturiert und gut lesbar. Wer sich zudem nicht allzu sehr an ein paar englischen Begriffen stört, sollte sich „Start-up Hacks“ auf jeden Fall bestellen – Inspiration und Motivation sind garantiert.

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Über den Autor

Christian Erxleben

Christian Erxleben arbeitet als freier Redakteur für BASIC thinking. Von Ende 2017 bis Ende 2021 war er Chefredakteur von BASIC thinking. Zuvor war er als Ressortleiter Social Media und Head of Social Media bei BASIC thinking tätig.