Wirtschaft

8 wichtige Punkte für den Investment-Pitch vor Investoren

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Wer essenzielle Fragen nicht beantworten kann, wird vermutlich kein Geld erhalten. (Foto: Pexels.com / Christina Morillo)
geschrieben von Carsten Lexa

Kaum ein Mensch würde Geld investieren, ohne sich vorab über das Investment zu informieren. Das gilt selbstverständlich auch für die Start-up-Szene. Deswegen müssen Unternehmer in ihrem Investment-Pitch Antworten auf diese acht Fragen parat haben.

Investoren bekommen viele Ideen für neue Unternehmen zu sehen.

Das Interesse von Investoren an diesen Unternehmen geht dabei aber normalerweise nur in eine Richtung: Lässt sich mit der Geschäftsidee der Gründer Geld verdienen? Lohnt sich also eine Investition in dieses Unternehmen? Ist eine Rendite auf das Investment möglich?


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8 Tipps für den Investment-Pitch

All denjenigen, die ihre Geschäftsidee Investoren vorstellen wollen, seien die nachfolgenden acht Punkte für den Investment-Pitch ans Herz gelegt. Auf diese sollte im Rahmen der Vorstellung eingegangen werden, um die Chancen auf ein Investment zu steigern.

1. Welches Problem wird mit dem neuen Produkt oder der neuen Dienstleistung gelöst?

Am Ende des Tages muss das Angebot der Gründer einen Sinn haben, denn Kunden sollen sich ja für das Angebot entscheiden.

Investoren wollen einerseits herausfinden, welches Problem die Gründer mit ihrem Angebot ansprechen. Sie wollen aber andererseits auch verstehen, ob das, was die Gründer als Problem erkannt haben, auch wirklich ein Problem ist, welches einer Lösung bedarf.

2. Wie und warum funktioniert die Lösung?

Hier geht es um die Begründung, warum die Lösung in der Realität funktioniert. Investoren wollen im Investment-Pitch zum Beispiel sehen, wie sich die Innovation darstellt. Aber auch die Komplexität der Lösung ist ihnen wichtig.

Natürlich müssen an dieser Stelle in einer Präsentation nicht alle Details dargestellt werden – insbesondere nicht alle technischen Details. Aber Investoren wollen ein Gefühl für die Funktionsweise bekommen.

3. Welche Vorteile und welchen Mehrwert bietet die Lösung gegenüber den Produkten oder Dienstleistungen von bestehenden Wettbewerbern?

Ganz wichtig ist die Einschätzung der Wettbewerber und deren Angebote. Investoren wollen zum einen sehen, dass sich die Gründer mit dem Wettbewerb beschäftigt haben.

Sie müssen wissen, wer mit ihnen schon im Wettbewerb steht oder ein Wettbewerber werden kann. Sie wollen aber auch sehen, auf welche Wettbewerbs-Angebote die Gründer gestoßen sind und wie sich ihr Angebot von den anderen abgrenzt.

4. Wie groß ist das Marktpotenzial?

Eine Geschäftsidee kann noch so genial sein – wenn aber kein ausreichend großer Kundenkreis vorhanden ist, können die Gründer kein Geld verdienen. Damit hat auch ein Investor nur limitierte Möglichkeiten auf ein ausreichendes Investment.

Investoren sind deshalb daran interessiert zu verstehen, welches Marktpotenzial die Gründer sehen. Außerdem geht es darum, zu sehen, ob die Gründer das vorhandene Potenzial richtig einschätzen.

5. Wie sehen das Geschäftsmodell und die Wertschöpfungskette aus – wie wird Geld verdient?

Spannend wird es für Investoren beim Investment-Pitch, wenn Gründer nicht nur mit einem Produkt oder einer Dienstleistung Geld verdienen können, sondern wenn es noch darauf aufbauende Angebote gibt.

Das sind beispielsweise ergänzende Dienstleistungen oder ein Ersatzteilgeschäft. Das diversifiziert auch das Risiko der Investoren und bietet Potenzial, wenn das ursprüngliche Angebot der Gründer am Markt nicht ankommt.

6. Was wurde schon umgesetzt und welche weiteren Schritte sind geplant?

Hier wird es nun konkret. Eine Geschäftsidee ist erst einmal nur das – eine Idee. Interessant ist für Investoren zu sehen, was die Gründer bislang gemacht haben. Gibt es also nur eine Idee in den Köpfen der Gründer?

Sprich: Muss das Unternehmen überhaupt erst aufgebaut werden oder gibt es beispielsweise schon einen Prototyp? Bieten die Gründer schon ein verkaufsfähiges Angebot am Markt an? Und was haben die Gründer als nächstes vor – insbesondere mit dem Geld der Investoren?

Investoren wollen an dieser Stelle die weiteren Planungen der Gründer verstehen und beurteilen.

7. Wie viel Geld wird benötigt – für das Unternehmen und für die beteiligten Personen?

Welche Gegenleistung – zum Beispiel in Form einer Beteilung – bieten die Gründer an? Investoren wollen zum einen sehen, wie die Gründer den eigenen Finanzbedarf einschätzen. Sie wollen aber auch verstehen, was die Gründer für sich selbst an Vergütung einplanen.

Denn wenn das Investment für die Bezahlung der Gründer dient, gefällt das keinem Investor. Investoren wollen sehen, dass ihr Geld so eingesetzt wird, dass die Gründer mit ihrem Unternehmen weiteres Geld verdienen – und die Investoren irgendwann davon einen Teil als Rendite erhalten.

8. Wer ist im Team der Unternehmensgründer?

Investoren sehen normalerweise sehr deutlich – oftmals deutlicher als Gründer – dass ein Gründer-Team in Zusammensetzung und Einstellung immens wichtig ist. Ein gutes Team mit einer eher mittelmäßigen Geschäftsidee kann eher Erfolg haben als ein schwaches Team mit einer tollen Idee.

Deshalb werden Investoren im Investment-Pitch Informationen zu den einzelnen Team-Mitgliedern erfragen. Zudem ist es essenziell, den Umgang der Team-Mitglieder untereinander zu erleben.

Fazit zum Investment-Pitch

Was hier so einfach dargestellt ist, ist in der Realität natürlich etwas komplexer. Allerdings stellen diese acht Punkte schon einmal einen Großteil dessen dar, was Investoren interessiert.

Schließlich haben sie ja regelmäßig vor dem Investment-Pitch keine weitgehenden Einblicke in das Unternehmen der Gründer gehabt. Das Ziel der Präsentation sollte deshalb sein, möglichst viele Fragen der Investoren sinnvoll zu beantworten.

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Über den Autor

Carsten Lexa

Rechtsanwalt Carsten Lexa berät seit über 10 Jahren deutsche und internationale Unternehmen in allen Angelegenheiten wirtschaftsrechtlicher Art, z.B. bei Gründungen, Strukturierungen oder Vertragsgestaltungen aber auch zu rechtlich-strategischen Fragen. Darüber hinaus war er Weltpräsident der G20 Young Entrepreneurs Alliance (G20 YEA), Mitglied der B20 Taskforces und Rechtsbeistand der Wirtschaftsjunioren Deutschland. Bei BASIC thinking schreibt er über unternehmensrechtliche Fragen.