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Diese 10 Gründer-Skills sind für die Firmengründung unabdingbar

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Diese Superkräfte benötigen Gründer. (Foto: Pixabay.com / alan9187)
geschrieben von Carsten Lexa

Nicht jeder Gründer eignet sich auch als Unternehmer. Das haben wir letzte Woche schon festgestellt. Doch welche Eigenschaften braucht es denn nun, um eine Firmengründung erfolgreich durchzuführen und langfristig ein Unternehmen zu leiten?

In der letzten Woche ging es um die Frage, wann sich ein Gründer als Unternehmer eignet. Der Artikel endete mit dem Ausblick auf die Eigenschaften, die jemand haben sollte, der ein Unternehmen gründen, aufbauen und führen will. Schauen wir uns nun diese zehn Eigenschaften genauer an.

Zehn Eigenschaften, die für eine erfolgreiche Firmengründung essenziell sind

1. Selbstvertrauen

Gründer brauchen Selbstvertrauen und sollten keine große Angst haben, zu versagen. Denn sind wir ehrlich: Es geht im Rahmen einer Firmengründung wahrscheinlich viel schief und es werden viele Fehler gemacht.

Damit dann nicht gleich Panik aufkommt, braucht es einen starken Glauben an sich, seine Geschäftsidee und daran, dass am Ende alles gut gehen wird.

2. Durchhaltevermögen

Gründer brauchen Ausdauer. Zwar wünscht sich natürlich jeder Gründer, dass alles im Rahmen einer Firmengründung schnell und präzise abläuft und jeder gemachte Plan eingehalten wird.

Allerdings liegt im Spruch „Alles dauert länger als ursprünglich angenommen“ viel Wahrheit. Gründer müssen deshalb in der Lage sein, trotz Verzögerungen und eventuellen Rückschlägen den ursprünglichen Plan weiterzuverfolgen.

3. Begeisterungsfähigkeit

Braucht ein Kunde das neue Produkt oder die neue Dienstleistung des Gründers? Oftmals ist die Meinung eindeutig: „Das ist was Neues, das brauchen wir nicht!“ Hier sind die Gründer gefragt, die in der Lage sind, mit Enthusiasmus über ihr Produkt zu sprechen und so potenzielle Kunden zu begeistern.

Und was für die Kunden gilt, gilt auch für die potenzielle Mitarbeiter. Auch diese müssen begeistert werden, sich dem jungen Unternehmen anzuschließen. Und schließlich ist noch zu bedenken, dass sich Schwierigkeiten, die sich einem im Laufe der Zeit in den Weg stellen, mit Begeisterung leichter meistern lassen.

4. Motivationsfähigkeit

Eng verbunden mit der Begeisterungsfähigkeit ist die Motivationsfähigkeit. Mitarbeiter, Kunden und Geschäftspartner sollen letztendlich richtig Lust haben, sich im Rahmen des zu gründenden oder des gerade gegründeten Unternehmens einzubringen.

Diese zu motivieren, ihr Engagement zu steigern und das erbrachte Engagement ausreichend zu würdigen und dabei weitere Höchstleistungen hervorzubringen, ist für ein junges Unternehmen besonders wichtig.

5. Flexibilität

Immer wieder werden Gründer mit veränderten Situationen konfrontiert. Insbesondere ein zu Beginn einer Gründung geschriebener Business-Plan ist oftmals schon nach wenigen Monaten nicht mehr passend, weil sich die Umstände zum Teil gravierend geändert haben können.

Wie geht man nun mit so einer Situation um? Gründer müssen in der Lage sein, ihre Planungen schnell an die veränderte Realität anzupassen. Das beinhaltet die Fähigkeit, das Verhalten und die Ausrichtung des Unternehmens oder Produkts entsprechend zu ändern.

6. Kritikfähigkeit

Als Gründer erlebt man das schnell: Es gibt viele, die einem gute Ratschläge und ungefragt Kritik mitgeben wollen – teilweise natürlich, weil es gut gemeint ist oder weil diese selbst schon vergleichbare Erfahrungen gemacht haben.

Dazu gehören natürlich einerseits potenzielle Mitarbeiter und Kunden. Andererseits betrifft das aber auch potenzielle Investoren, Mentoren oder Organisationen wie zum Beispiel die Innovations- und Gründerzentren oder die IHK.

Diese haben schon viele Erfahrungen bei der Begleitung von Gründern gesammelt und kennen Gründer und ihre Situationen. Gründer müssen in der Lage sein, diese Ratschläge und vielleicht auch Kritik zumindest unvoreingenommen annehmen zu können.

Damit ist ja nicht gemeint, dass man jedem Ratschlag folgen sollte. Aber Gründer sollten zumindest in der Lage sein, sich mit Rat und Kritik zu befassen und prüfen zu können, ob die erhaltenen Hinweise sinnvoll sind.

7. Entscheidungsfähigkeit

Gründer müssen immer wieder Entscheidungen treffen. Und teilweise bleibt nicht viel Zeit zum Nachdenken. Mitarbeiter wollen etwas, Kunden haben Wünsche oder die Software-Entwicklung hat zwei Lösungsvorschläge für ein Problem erarbeitet.

Gründer müssen in der Lage sein, schnell die wesentlichen Aspekte einer Situation zu erfassen und dann zu sagen, was getan werden soll. Das setzt neben einer gewissen geistigen Flexibilität auch die Fähigkeit voraus, sich gegen etwas zu entscheiden.

8. Führungsstärke

Führung ist verbunden mit Empathie, Fairness, Selbstsicherheit, Verantwortungsbewusstsein und Motivation. Es bedeutet aber auch, dass man im Rampenlicht steht, eventuell Kritik aushalten und Entscheidungen treffen muss. Darüber hinaus sind Gründer häufig noch Vorbild für andere.

Geht das gut, dann geht das Unternehmen in allen relevanten unternehmerischen Belangen in die richtige Richtung – und die Mitarbeiter, aber auch die Geschäftspartner und Wettbewerber kennen diese Richtung und bringen dem Unternehmen und den Gründern einen gewissen Respekt entgegen.

Darüber hinaus bringt Führung mit sich, dass Gründer sich intensiv mit den beteiligten Menschen – und auch mit sich selbst – auseinander setzen müssen. Gründern sollte das alles nicht zu anstrengend sein. Sie sollten vielmehr Lust auf diese Herausforderungen haben.

9. Kreativität

Kreativität ist nicht nur etwas für Designer oder Fotografen. Kreativ sein heißt bei Gründern, dass diese in der Lage sind, in kritischen Situationen oder bei Entscheidungen auf eine Idee zu kommen, die so noch nicht gedacht wurde. Das bislang Ungedachte denken zu können, ist eine wichtige Eigenschaft für Gründer.

10. Kaufmännisches Wissen

Wenn Gründer kaufmännisches Wissen haben, kennen sie sich mit den Finanzströmen im Unternehmen aus, wissen etwas mit Buchhaltung anzufangen oder machen sich wegen Kennzahlen keinen Kopf.

Letztendlich spielen insbesondere die monetären Faktoren in einem Unternehmen eine große Rolle. Die Fragen, ob Rechnungen von Kunden bezahlt und man selbst Forderungen rechtzeitig beglichen hat, werden dann wichtig, wenn es ums Geld geht – sei es für Investitionen oder beim Gehalt.

Für Gründer ist es deshalb ungemein wichtig, diese Themen nicht zu vernachlässigen.

Fazit zur Firmengründung

Natürlich ist das Fehlen einer der oben genannten Eigenschaften nicht das Ende der Welt. Und insbesondere in einem Gründer-Team können Eigenschaften untereinander ausgeglichen werden. Fehlen jedoch die meisten der dargestellten Eigenschaften, sehe ich auf Gründer Schwierigkeiten zukommen.

Mich würde aber in diesem Zusammenhang interessieren, welche Eigenschaften ihr bei Gründern als wichtig erachtet. Wenn ihr mögt, schreibt mir doch dazu etwas in die Kommentare.

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Über den Autor

Carsten Lexa

Rechtsanwalt Carsten Lexa berät seit 20 Jahren Unternehmen im Wirtschafts-, Gesellschafts- und Vertragsrecht. Er ist Lehrbeauftragter für Wirtschaftsrecht, BWL und Digitale Transformation sowie Buchautor. Lexa ist Gründer von vier Unternehmen, war Mitinitiator der Würzburger Start-up-Initiative „Gründen@Würzburg”, Mitglied der B20 Taskforces Digitalisierung/ SMEs und engagiert sich als Botschafter des „Großer Preis des Mittelstands” sowie als Mitglied im Expertengremium des Internationalen Wirtschaftsrats. Er leitete als Weltpräsident die G20 Young Entrepreneurs´Alliance (G20 YEA). Bei BASIC thinking schreibt Lexa über Themen an der Schnittstelle von Recht, Wirtschaft und Digitalisierung.