Wirtschaft

Die Höhle der Löwen: 8 Fragen an die Gründer von Keimster

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Michael Gebhardt (links) und Erik Renk aus Leipzig präsentieren mit Keimster gekeimtes Bio-Müsli. (Foto: TVNOW Bernd-Michael Maurer)
geschrieben von Christian Erxleben

In diesem Fragebogen stellen wir Gründern und Teilnehmern der VOX-TV-Gründershow „Die Höhle der Löwen“, richtig geraten, Fragen zu ihrem Produkt und ihren Erfahrungen mit der Show. Diesmal: Michael Gebhardt und Erik Renk von Keimster.

Stellt unseren Lesern euer Produkt kurz vor.

Getreide stellt nahezu weltweit ein Grundnahrungsmittel für den Menschen dar. Das liegt sowohl an den sättigenden Eigenschaften der kohlenhydratreichen Pflanze, als auch am vergleichsweise simplen und ertragreichen Anbau.

Deshalb ist es uns mit Keimster so wichtig, dem Verbraucher ein optimal durchdachtes Produkt anzubieten. Unser Ziel ist es, eine gesunde und nachhaltige Lebensweise für jeden zugänglich zu machen, begonnen mit der Basis – dem Getreide.

Normalerweise wird Getreide nach dem Ernten direkt weiterverarbeitet und dann zum Beispiel als Müsli im Handel angeboten. Wir von Keimster haben begonnen, das Getreide zusätzlich anzukeimen. Dazu legen wir die Saaten in Wasser ein.

Schon vor Hunderten Jahren weichten unsere Vorfahren Getreide, Hülsenfrüchte und Nüsse über Nacht ein, bevor sie auf dem Herd weichgekocht wurden. Der Effekt war, dass die Bekömmlichkeit der Lebensmittel stieg.

Nicht nur unsere Urgroßeltern haben erkannt, dass sich durch den Keimprozess, der durch das Wässern der Saaten aktiviert wird, Getreideprodukte optimieren lassen. Dazu legen wir bei Keimster die Getreidesaaten nach der Ernte in Wasser ein. Das Korn beginnt zu keimen, wodurch ein Stoffwechselprozess aktiviert wird.

Bei diesem Vorgang werden bestimmte Anti-Nährstoffe aus dem Getreide abgebaut. Danach trocknen wir die Saaten schonend, sodass eine leckere und angenehme Konsistenz entsteht.

Damit ist es uns möglich, das Maximum aus den Saaten herauszuholen. Somit bieten wir dem Konsumenten eine optimierte Alternative zum Müsli, ohne dass es für ihn Mehraufwand bedeutet.

Die Idee zu Keimster

Wie seid ihr auf die Idee zu Keimster gekommen?

Michael: Als ich Ende 2016 nach Kalifornien gereist bin, kam ich das erste Mal mit gekeimten Produkten im regulären Supermarkt-Sortiment in Berührung.

Von Sprouted Müsli über Sprouted Bread und Sprouted Noodles bis hin zu Sprouted Taco Chips gab es in einer riesigen Bio-Supermarktkette im ganzen Bundesstaat ein großes Angebot.

Da mir die Eigenschaften von gekeimten Saaten durch meine ernährungswissenschaftliche Ausbildung bewusst waren, ging es zurück in Deutschland sofort los. Die Geschäftsidee stand schnell fest: Das Gesamtkonzept soll fair, transparent, umweltbewusst, hochwertig, gesund und natürlich lecker sein!

Die letzten Jahre sind seither geprägt von Erfolgen und Misserfolgen, großen und kleinen Entscheidungen und besonders einem: Erfahrungswachstum.

Der Weg von Keimster zu DHDL und der Pitch

Wie seid ihr zu „Die Höhle der Löwen“ gekommen?

Michael: Um ehrlich zu sein, war es seit Beginn der Show ein großer Traum von mir bei der „Höhle der Löwen“ aufzutreten. Ich habe mich mehrfach beworben bis es dieses Jahr geklappt hat. Der Anspruch mit einem Deal nach Hause zu fahren, ließ die Anspannung und Nervosität steigen.

Erik: Ich hatte Glück, dass sich Michael beharrlich beworben hat. Die Idee stammt vom ihm, denn ich hatte das Format für uns gar nicht im Kopf. Was uns verbindet, ist eine gewisse Erfolgsphilosophie.

Ich habe dann gespürt, dass wir eine einmalige Chance bekommen haben, Keimster ganz weit voran zu bringen. Deshalb möchte ich an dieser Stelle Michael nochmal besonders danken.

Kurz vor eurem Pitch: Was ging in euch vor?

Wir waren extrem nervös. Den Moment, bevor man in den Käfig bei „Die Höhle der Löwen“ schreitet, nahm ich als sehr fokussiert wahr. Alle Gedanken konzentrieren sich komplett auf den Pitch.

Was es zu vermeiden galt, ist ein Blackout. Hat man diesen Teil hinter sich gebracht, heißt es kurz Aufatmen und auf die Fragen der Löwinnen und Löwen reagieren.

Wie liefen die Verhandlungen?

Die Due Dillengece verlief reibungslos. Von Vorteil war, dass wir im Vorfeld alle Unternehmenskennzahlen aufgearbeitet und auch im Pitch alles wahrheitsgemäß geäußert haben. Das hat den Prozess beschleunigt und wir konnten uns schnell an die Arbeit machen.

Die nächsten Schritte für Keimster

Was ist seit der Aufzeichnung passiert?

Seit der Aufzeichnung haben wir ein extremes Wachstum verzeichnen können. Was ich besonders zu schätzen weiß ist, dass wir sehr viel wichtiges Know-how – zum Beispiel im Umgang mit dem Lebensmitteleinzelhandel – in sehr kurzer Zeit aufbauen konnten. Das hätten wir so sonst nie in diesem Maßstab geschafft.

Die nächsten Schritte für Keimster?

In erster Linie sind wir gespannt, inwiefern der Massenmarkt auf angekeimte Getreideflocken reagiert. Bisher ist dieses Thema noch sehr unbekannt, weshalb wir ebenso großen Wert auf Aufklärung und Transparenz legen.

Zudem sehen wir Parallelen zu der Bio-Bewegung, die ebenso lange Zeit skeptisch betrachtet wurde. Schon jetzt stehen viele neue Ideen in den Startlöchern, um unser Sortiment sinnvoll zu erweitern. Dabei spielen angekeimte Nudeln, Reis und Brote eine tragende Rolle.

Wie bewertet ihr rückblickend die bisherige Erfahrung „Die Höhle der Löwen“ für euch persönlich und für euer Produkt?

Michael: Für mich persönlich war es ein riesiger Entwicklungsschritt in jeder Hinsicht. Diese Gelegenheit ergibt sich nur sehr selten im Leben. Wir reisen förmlich fünf Jahre in die Zukunft und sparen uns somit viele Arbeitsstunden und Lernprozesse, wozu wir ohne die Sendung nie in der Lage gewesen wären.

Erik: „Die Höhle der Löwen“ hat mich absolut aus meiner Komfortzone gelockt. Doch genau da findet die Entwicklung statt. Vor einer hochkarätigen Jury zu performen, war für mich etwas völlig Neues. Ich habe es als spannend und bereichernd empfunden, einen Einblick ins Team von DS Produkte zu bekommen.

Für unsere Firma bedeutet es, einen enormen Schritt in die richtige Richtung zu machen. Besonders das Ankeimen der Lebensmittel ist leider recht unbekannt. Unser Ziel war es, dem Verbraucher einen ganz neuen Markt zu offenbaren.

Mithilfe der Sendung war es uns möglich, einen Meilenstein zu erreichen, der sonst erst Jahre später realisierbar gewesen wäre.

Vielen Dank für das Gespräch.


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Über den Autor

Christian Erxleben

Christian Erxleben arbeitet als freier Redakteur für BASIC thinking. Von Ende 2017 bis Ende 2021 war er Chefredakteur von BASIC thinking. Zuvor war er als Ressortleiter Social Media und Head of Social Media bei BASIC thinking tätig.