Sobald es rutschig wird auf den Straßen, starten sie: Glatteis-Unfälle. Mercedes-Benz möchte nun einen Pilotversuch im Zollernalbkreis starten. Smarte Technologie könnte so künftig dafür sorgen, dass wir Glatteis-Unfälle besser vermeiden können.
Insgesamt 4.680 Mal verletzten sich Verkehrsteilnehmer im vergangenen Jahr auf deutschen Straßen. Die Ursache: Glatteis. Ein Blick auf die Glatteis-Unfälle mit Personenschäden der letzten Jahre zeigt: So richtig in den Griff bekommt man das Thema nicht.
Kann neue Technologie das ändern, was Verkehrsinformationen und Winterreifen nicht hinbekommen? Genau das wollen jetzt Mercedes-Benz und der Zollernalbkreis in einem Pilotversuch testen.
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Der Zollernalbkreis ist bewusst gewählt. Die Region hat die höchsten Berge in der Schwäbischen Alb und 2018 hat der Wetterdienst hier 82 Forst- und 13 Eistage verzeichnet.
Darüber hinaus liegt der Zollernalbkreis natürlich auch relativ nah am Daimler-Hauptquartier in Stuttgart. Es ist also eine gute Region für Mercedes, um die neue Technologie zu testen.
Mit Car-to-X gegen Glatteis
Der Versuch startet in diesem Winter. Das Ziel ist es, mit smarter Car-to-X-Technologie das Risiko für Glatteis-Unfälle zu reduzieren.
Car-to-X bedeutet, dass ein Auto mit smarten Algorithmen ausgestattet ist, die wiederum mit anderen Autos sowie mit Verkehrsinfrastruktur wie etwa Navis oder Ampeln kommunizieren können.
Im konkreten Pilotversuch von Mercedes-Benz sollen die Autos Informationen zu Glatteis kommunizieren. Die Basis dafür bilden Mercedes-Benz-Fahrer, die den Live Traffic Service in ihren Fahrzeugen aktiviert haben.
Stellen diese Autos über ihre ESP- oder ABS-Sensoren fest, dass es rutschig auf der Straße ist, melden sie es übers Mobilfunk-Netz ans Daimler Vehicle Backend. Hier werden die Daten dann anonymisiert und anschließend in Echtzeit in die digitalen Karten in den zwei Straßenmeistereien im Zollernalbkreis eingefügt.
Weniger Unfälle, besserer Winterdienst
Damit könnte man nicht nur Autofahrer schneller vor Glatteis warnen, sondern auch den Winterdienst schneller und effizienter einsetzen – und so insgesamt das Unfallrisiko mindern.
In Zukunft könnten diese Informationen auch an andere öffentliche Dienste, wie etwa Polizeiautos weitergeleitet werden.
Das hängt aber auch davon ab, wie das Projekt im ersten Test läuft. Los geht es im Januar 2020.
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