Die meisten von uns nutzen WhatsApp, um im Alltag mit Freunden, Familie und vielleicht auch Kollegen zu kommunizieren. Aber es gibt auch sichere und bessere Messenger auf dem Markt. Diese wollen wir in einer Serie einmal näher vorstellen. Heute: Delta Chat.
Delta Chat ist kein gewöhnlicher Messenger. Seine Struktur baut nämlich nicht auf den eigenen Kontakten auf – also den befreundeten Nutzern, die die Anwendung ebenfalls benutzen.
Stattdessen funktioniert der seit Anfang 2019 bestehende Chat-Dienst auf Basis von schon vorhandenen E-Mail-Adressen und -Servern. Man braucht also weder seine Telefonnummer noch seine Kontaktliste preisgeben, um den Messenger zu verwenden.
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Wir können sogar mit jeder Person chatten, deren E-Mail-Adresse wir kennen – auch wenn sie kein Delta-Chat-Profil. hat. Ein normales E-Mail-Konto reicht aus, um dann miteinander zu kommunizieren.
Delta Chat löst also gleich ein Problem, das normale Messenger haben: Man ist nicht darauf beschränkt, nur mit Freunden zu kommunizieren, die denselben Messenger verwenden. Das ist natürlich ein großer Vorteil gegenüber WhatsApp und Co.
Delta Chat ist ein E-Mail-Messenger
Das heißt also, Delta Chat ist ein E-Mail-Messenger mit Chat-Oberfläche. Deshalb können wir auch Sprachnachrichten verschicken, in Gruppenchats kommunizieren und Dateien austauschen.
Nur Audio- und Video-Chats sind aus technischen Gründen nicht möglich. Weitere Minuspunkte gibt es noch für die fehlenden Funktionen, einen Online-Status anzeigen zu lassen und selbstzerstörende Nachrichten zu versenden.
Dafür ist die App sicherheitstechnisch mindestens so gut aufgestellt wie WhatsApp. Delta Chat verfügt nämlich über eine automatisch eingestellte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Die Nachrichten kommen also nur beim gewünschten Gesprächspartner an und können von Dritten nicht abgefangen oder gelesen werden.
Außerdem ist der Programmcode der App quelloffen. Das bedeutet, jeder kann ihn einsehen und weiterentwickeln. Delta Chat ist kostenlos für mobile iOS- und Android-Nutzer sowie für Windows und Linux auf dem Desktop erhältlich.
Bislang ist der Messenger auch werbefrei, weil er durch EU-Förderungen, die Non-Profit-Organisation Open Technolgy Fund und Spenden finanziert wurde. Ob sich das Geschäftsmodell in Zukunft ändern soll, wissen wir nicht.
So funktioniert Delta Chat
Wie bereits erwähnt, braucht man für Delta Chat nur ein Standard-E-Mail-Konto. Mit diesem kann man sich in der App anmelden und über ein Chat-Fenster Nachrichten versenden.
Die erste Nachricht wird dabei allerdings noch unverschlüsselt versendet. Die Informationen für die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung müssen nämlich erst per Nachricht zwischen beiden Kommunikationspartnern ausgetauscht werden.
Ab der zweiten Nachricht ist der Chat dann aber komplett verschlüsselt. Das gilt übrigens auch für Gruppenchats.
Wenn du als Delta-Chat-Nutzer eine Nachricht an jemanden verschickst, der die App nicht verwendet, bekommt er diese in seinem normalen E-Mail-Postfach angezeigt. Dein Chat-Partner kann dann auch direkt aus dem Postfach heraus antworten. Seine E-Mail wird dir wiederum in der App angezeigt.
Allerdings muss man dabei beachten, dass die Kommunikation zwischen App und E-Mail-Postfach standardmäßig nur Transport-verschlüsselt ist. Das heißt: Der entsprechende E-Mail-Dienst kann die Nachrichten einsehen.
Anders sieht es bei Ende-zu-Ende-verschlüsselten E-Mail-Apps aus. Wenn ein Chat-Partner mit diesen kommuniziert, sind die Mails natürlich ebenfalls komplett verschlüsselt.
Parallel auf mehreren Geräten kommunizieren
Anders als WhatsApp, kann man Delta Chat auch parallel auf mehreren Geräten gleichzeitig benutzen. Wer also beispielsweise am Smartphone und Tablet arbeitet, kann auf beiden Geräten kommunizieren.
Die Nachrichten kommen auf allen Endgeräten nämlich parallel an. Nur wenn man selbst Nachrichten sendet, kann die Synchronisation auf allen Geräten sich ein wenig verzögern.
Keine eigenen Server notwendig
Ein weiterer Vorteil gegenüber WhatsApp und Co. ist, dass Delta Chat nicht auf eigene Server angewiesen ist. Immerhin baut der Messenger auf der schon bestehenden Infrastruktur von E-Mail-Diensten auf.
Die Ende-zu-Ende-verschlüsselten Nachrichten werden also lokal auf den Geräten der jeweiligen Chat-Partner gespeichert. Deshalb kann man sie natürlich auch nur selbst lesen.
Geläufige Messenger wie WhatsApp sind hingegen auf einen zentralen Dienstanbieter angewiesen. Wenn dieser einmal ausfallen würde, könnten Nutzer keine Nachrichten mehr versenden. Delta Chat ist in dieser Hinsicht also unabhängiger.
Lokales Backup erstellen
Es ist natürlich auch möglich, Chats und Kontakte auf ein anderes Smartphone oder Tablet zu übertragen. Dafür müssen wir ein lokales Backup erstellen, indem wir alle App-Daten in einem Dateiordner auf dem eigenen Gerät ablegen.
Anschließen brauchen wir diesen Ordner nur noch per Kabel oder Bluetooth auf das neue Gerät übertragen. Achtung: Die Backup-Dateien sind dabei nicht Ende-zu-Ende-verschlüsselt. Wenn du deine Dateien über eine Cloud überträgst, sind sie also nicht geschützt.
Für wen Delta Chat geeignet ist
Wer nicht über Audio- und Video-Anrufe kommunizieren will, findet in Delta Chat theoretisch eine sehr gute Alternative zu WhatsApp. Allerdings muss einem klar sein, dass Nachrichten von der App zu einem E-Mail-Konto nicht unbedingt Ende-zu-Ende verschlüsselt sind.
Außerdem wirft vielleicht nicht ständig jemand einen Blick in sein E-Mail-Konto. Dringende Nachrichten, die eigentlich sofort eine Antwort benötigen, könnten dann also erstmal ins Leere laufen.
Selbst, wenn man die Push-Benachrichtigungen für eingehende E-Mails aktiviert hat: Möglicherweise landen die Delta-Chat-Nachrichten dann im Ordner für unbekannte E-Mails oder Spam-Nachrichten – und für diese erhalten wir oft natürlich keine Push-Benachrichtigung.
Das Beste dürfte es also sein, den Messenger erst einmal zu testen und abzuwarten, wie Freunde auf die E-Mail-Kommunikation reagieren. Wenn die zuverlässig läuft, kann Delta Chat in den wichtigsten Punkten mit den gängigen Messengern mithalten.
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Ich finde DeltaChat nicht schlecht, nur ist das mit dem Overhead was da immer mit geschickt wird auf dauer nicht gut lösbar, weitere Punkte sind halt Strukturbedingt wenig umsetzbar wie zb. Online Status, was nur mit App geht, aber nicht per Mail Postfach. Im Grunde eine solide Fallback Lösung, aber dann kann man sich gleich den StoneAge Messenger anschauen, der über eine ID dezentral im SubNetz ohne domain etc via DNS vermutlich kommuniziert:
https://cweb.gitlab.io/StoneAge.html