Wirtschaft

Tim Höttges „Behind the screens“: Die Deutsche Telekom, die Digitalisierung und Davos

Tim Höttges, Timotheus Höttges, Deutsche Telekom
Tim Höttges, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Telekom AG, ist zu Gast im Podcast "Behind the Screens" mit Panos Meyer.
geschrieben von Christian Erxleben

In „Behind The Screens“ – dem Podcast über Digitalisierung – spricht Panos Meyer, Geschäftsführer der Hamburger Digital-Agentur Cellular, mit Personen, die sich in unterschiedlicher Position und Verantwortung täglich mit den Herausforderungen der Digitalisierung auseinandersetzen. Heute zu Gast: Tim Höttges, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Telekom AG.

Timotheus – genannt Tim – Höttges ist als Vorstandsvorsitzender der Deutsche Telekom AG einer der wenigen deutschen Manager, die eines der 100 größten, internationalen Unternehmen leiten.

Im Podcast spricht er mit Panos Meyer über den zurückliegenden Weltwirtschaftsgipfel in Davos und warum er nicht vor Ort war. Außerdem dreht sich das Gespräch selbstverständlich darum, an welchen Stellschrauben die Telekom bei der Digitalisierung noch drehen kann.


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Dabei betritt Höttges bereits selbst das viel zitierte Neuland. Sein Besuch bei „Behind The Screens“ ist sein erster Podcast-Auftritt.

Tim Höttges und seine Interpretation der Kommunikation

Grundsätzlich ist der Telekom-Chef im Gegensatz zu anderen Management-Kollegen jedoch kommunikativ anders unterwegs. Das beginnt damit, dass er neben seinem „Lieblingsnetzwerk“ LinkedIn sich nun auch an Instagram heran wagt. Warum? Weil das die Plattform sei, die derzeit die junge Generation bewegt.

Doch nicht nur bei der direkten Kommunikation geht Höttges andere Wege. So verzichtet er beispielsweise seit Jahren ganz bewusst auf einen Besuch beim Weltwirtschaftsgipfel in Davos. Mit einem wirtschaftlichen Speed Dating kann er wenig anfangen. Er möchte nicht in die Chöre der Aufmerksamkeitsökonomie einstimmen.

Mein Stil ist abliefern.

Höttges ist weltweit für über 200.000 Mitarbeiter verantwortlich. Er sieht es nicht als seine Aufgabe an, die Konkurrenz mit Ankündigungen zu übertreffen, sondern gute Arbeit leisten. Dabei weiß er: „Auch wir sind nie perfekt.“

Und gerade deswegen mischt er sich beispielsweise auch in das Tagesgeschäft der erfolgreichen, US-amerikanischen Tochter T-Mobile USA nicht ein. Der dortige CEO John Legere hat es geschafft, 26 Quartale in Folge über eine Million neue Kunden zu gewinnen.

Deshalb ist es für Tim Höttges wichtig, dass er sich auf sein Management verlassen kann, das die Bedürfnisse der Menschen vor Ort kennt.

Während also das Tagesgeschäft unberührt bleibt, werden erfolgreiche Strategien selbstverständlich auch für andere Länder adaptiert. Eines der besten Beispiele dafür ist das Stream-On-Angebot und die Einführung von unbegrenzten Flatrates in Deutschland.

Fokus auf die Kernkompetenzen der Deutschen Telekom

Doch obwohl es viele positive Meldungen gibt, ist in den letzten Jahren und Jahrzehnten auch bei der Deutschen Telekom längst nicht alles glatt gelaufen. Warum haben die Telekommunikationskonzerne keine Messenger, Video-Chats oder mobilen Payment-Lösungen entwickelt, obwohl es nahe liegt?

Darauf angesprochen sagt Tim Höttges: „Wir sind gut in Nachrichtentechnik. Aber in der Kombination mit Software müssen wir uns nach oben strecken.“

Oder anders ausgedrückt: „Mich ärgert es nicht, dass wir in Europa nicht die digitale Infrastruktur haben. Mich ärgert es, dass wir die Ursache nicht hinterfragen. Warum sind wir nicht gut in der Digitalisierung?“

Und um eben jener Entwicklung entgegenzuwirken, ist das große Ziel des Bonner Konzerns, die Software-Kompetenz zu verbessern – sowohl bei jedem einzelnen Mitarbeiter, als auch im gesamten Konzern.

Dementsprechend werde auch jeder Prozess digitalisiert, der digitalisiert werden kann. Die Zustimmungswerte für jene Strategie liegen laut Höttges selbst bei über 80 Prozent. Das heißt: Die Mitarbeiter verstehen, wohin die Deutsche Telekom möchte und unterstützen diesen Weg.

Wie Tim Höttges seine Mitarbeiter bei der Telekom abholt

Das liegt mit Sicherheit auch daran, dass alle Mitarbeiter abgeholt und mitgenommen werden. Das beginnt bei Schulungen, geht über den digitalen Gesundheits-Check, dem sich die Deutsche Telekom selbst unterzieht, und endet mit einem Vorstandsvorsitzenden, der sagt: „Die Kultur isst die Strategie zum Frühstück.“

Das bedeutet: Einzelne Vorbilder sind wichtig für einen Wandel im Unternehmen. Aber ohne eine Gesamtbewegung verkommen alle Initiativen. Deshalb geht es auch darum, sich Schritt für Schritt und nicht ruckartig zu verbessern.

Und dabei nimmt sich auch Tim Höttges selbst nicht aus. Er weiß: In puncto Software, Service-Kompetenz und auch Kunden-Akzeptanz muss die Deutsche Telekom noch ihre Hausaufgaben erledigen. Zeit, sich auszuruhen, gibt es also nicht.

Über diese Themen, die Digitalisierung seines Unternehmens und viele weitere Aspekte spricht Tim Höttges im „Behind The Screens“-Podcast, den du hier auf Soundcloud, iTunes oder Spotify direkt und kostenlos anhören kannst.

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Über den Autor

Christian Erxleben

Christian Erxleben arbeitet als freier Redakteur für BASIC thinking. Von Ende 2017 bis Ende 2021 war er Chefredakteur von BASIC thinking. Zuvor war er als Ressortleiter Social Media und Head of Social Media bei BASIC thinking tätig.