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Electric Avenue: So sieht eine Straße nur für Elektroautos aus

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So sieht Englands erste Straße nur für Elektroautos aus. (Foto: Siemens)
geschrieben von Marinela Potor

Im Londoner Bezirk Westminster steht Englands erste Straße, die speziell nur für Elektroautos umgebaut wurde: „Electric Avenue“. Das Projekt zeigt: Die Londoner haben Gefallen an Elektroautos gefunden. 

„We gonna rock down to Electric Avenue. And then we’ll take it higher…“. Als Eddy Grant in den 1980ern diese Liedzeilen zum Song „Electric Avenue“ schrieb, war ihm sicher nicht klar, dass ihn jemand mal derart beim Wort nehmen würde.

Doch die Sutherland Avenue, W9 im Londoner Bezirk Westminster trägt seit Neuestem genau diesen Spitznamen. Der Namenswechsel hat aber keinen musikalischen Hintergrund. Es ist vielmehr die erste Straße im Land, die komplett für Elektrofahrzeuge umgerüstet wurde.


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Electric Avenue: Strom aus Straßenlaternen zapfen

Dahinter steckt ein gemeinsames Projekt von Siemens und dem Berliner Start-up Ubitricity. Auf einer Länge von etwa acht Kilometern stehen nun 24 brandneue Ladepunkte. Diese sind – ganz im Stil von Ubitricity – an die Straßenlaternen gekoppelt.

Dabei können Elektroautos den Strom von den Laternen „abzapfen“. Das funktioniert über ein „Smart Socket“ und ein „Smart Cable“. Diese können Autofahrer einfach im Kofferraum lagern und dann bei Bedarf über das Socket das E-Fahrzeug mit der „Ladesäule“ verbinden und über das smarte Kabel laden.

Das Smart Cable wiederum errechnet ganz genau, wie viel Strom ein Anwohner lädt und rechnet den Betrag anschließend individuell ab. Wer wiederum ein eigenes Ladekabel hat, kann das Laden über einen QR-Code an jeder Laterne abrechnen. So kann also jeder Anwohner jede Laterne nutzen und auch noch sehr unkompliziert abrechnen.

Gerade in Westminster ist das wichtig, weil hier Garagen oder Einfahren für Autos Seltenheitswert haben und fast alle Anwohner ihre Autos auf der Straße parken.

Westminster Anwohner begeistert von Elektroautos

Es ist nicht ganz beliebig, dass man für dieses Projekt der „Electric Avenue“ den Stadtteil Westminster gewählt hat. Nach Befragungen von Siemens sind hier nicht nur doppelt so viele Elektroautos registriert wie in anderen Stadtteilen, die Nachfrage ist auch sehr hoch.

Allerdings sagte nahezu die Hälfte aller Befragten (40 Prozent) auch, dass die mangelnde Ladeinfrastruktur der Hauptgrund sei, der sie vom Kauf eines E-Autos abhalte.

Da der Stadtrat von Westminster Elektromobilität weiter fördern möchte, sollen bald noch weitere Electric Avenues hinzukommen. Bislang gibt es im Stadtteil 296 umgebaute Ladepunkte. Bis 2021 sollen es aber tausend werden. Schon bald sollen daher weitere Nebenstraßen umgerüstet werden. Und das ist erst der Anfang.

Denn bis 2025 könnte Westminster schon 8.000 registrierte Elektrofahrzeuge haben. Warum E-Autos hier so beliebt sind? Die Bewohner reagieren damit einerseits auf die Verbrennerverbote in der Innenstadt von London. Darüber hinaus scheinen aber viele von ihnen auch Gefallen an der verbesserten Luftqualität gefunden zu haben.

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Über den Autor

Marinela Potor

Marinela Potor ist Journalistin mit einer Leidenschaft für alles, was mobil ist. Sie selbst pendelt regelmäßig vorwiegend zwischen Europa, Südamerika und den USA hin und her und berichtet über Mobilitäts- und Technologietrends aus der ganzen Welt.