Im Laufe deines Arbeitslebens ergeben sich zahlreiche Gelegenheiten – zum Aufstieg, zum Wechsel oder zur Übernahme. Doch nicht immer wirst du aktiv – und das ist gut so. Denn wenn du eine Chance verpasst, kann dies auch positive Konsequenzen haben. Eine Geschichte.
Wir Menschen tendieren dazu, uns zu ärgern, wenn wir etwas nicht machen oder machen können.
Das beginnt beispielsweise im privaten Umfeld, wenn wir traurig oder wütend sind, weil unser bester Freund kurzfristig einen Termin absagen musste. In diesem Moment überwiegen bei uns die negativen Gefühle. Wir haben eine Chance verpasst.
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Wir wollen das, was wir nicht haben können
Ähnliche Situationen kennen wir aus dem Berufsleben und der Arbeitswelt. Was wäre, wenn ich nicht mit meiner Freundin in einer anderen Stadt zusammengezogen wäre? Wäre ich dann befördert worden?
Was wäre passiert, wenn ich nicht zwei Wochen mit Krankheit im Bett gelegen hätte? Hätte ich dann die Vertragsverlängerung bekommen und nicht der Kollege, der vor Ort war?
All jene Fragen treiben uns umher. Sie beschäftigen unseren Geist fortlaufend und lassen uns zweifeln. Warum haben wir die Gelegenheit nicht ergriffen? Warum habe ich auch noch diese Chance verpasst?
Wichtig ist, dass wir uns darüber bewusst werden, dass es in diesen Situationen nicht darum geht, etwas auszulassen. Vielmehr müssen wir diese Ereignisse als Chance begreifen. Wenn du das erste Job-Angebot angenommen hättest: Würdest du dann heute so glücklich im Büro sitzen, wie bei deiner jetzigen Stelle?
Chance verpasst? Facebook-Manager im Glück
Eine solche Geschichte hat Dan Rose kürzlich auf Twitter erzählt. Der US-Amerikaner war bereits in führenden Positionen bei Amazon und Facebook tätig.
Im Jahr 2006 hatte er gemeinsam mit Mark Zuckerberg die Übernahme-Gespräche für StudiVZ in Deutschland geführt. Damals hatte Facebook hierzulande Schwierigkeiten, sich zu etablieren. Deshalb hatten Rose und Zuckerberg dem Holtzbrinck-Verlag fünf Prozent der Facebook-Anteile für die Übernahme von StudiVZ geboten.
Doch weil Holtzbrinck das soziale Netzwerk dazu nutzen wollte, um die eigenen Medien-Inhalte zu distribuieren, brach das Medien-Unternehmen den Deal kurz vor der Unterschrift ab – zum Glück für Dan Rose.
Heute wären die fünf Prozent der Facebook-Anteile, die der Holtzbrinck-Verlag damals für StudiVZ erhalten hätte, mehr als 30 Milliarden US-Dollar wert. Und damit nicht genug: Zwei Jahre nach dem geplatzten Deal hatte Facebook die führende Position unter den sozialen Netzwerken in Deutschland übernommen.
Erfolg ist nicht zu 100 Prozent planbar
Dan Rose hat aus dieser Geschichte gelernt, dass jede erfolgreiche Firma stets mit Fehlern, Misskalkulationen und ausgelassenen Gelegenheiten hantiert – manchmal bewusst und manchmal unbewusst.
Oftmals spielt das Glück in unserem Leben – beruflich wie privat – eine größere Rolle, als wir denken. Deshalb sollten wir uns davon distanzieren, dass wir eine Chance verpasst haben. Wir müssen diese Entwicklungen vielmehr mit Spannung und Aufmerksamkeit verfolgen und das Positive in den Fokus rücken.
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