Wirtschaft

Der eine große Nachteil, den Arbeitnehmer bei Remote Work übersehen

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Die nächste Generation der Remote Worker wird einen großen Unterschied feststellen. (Foto: Unsplash.com / Goran Ivos)
geschrieben von Christian Erxleben

Remote Work und das Home Office sind keine temporäre Erscheinung. Beide Konzepte verändern unsere Arbeitswelt nachhaltig – und dieser Prozess lässt sich auch nicht mehr aufhalten. Doch es gibt dabei einen Knackpunkt für Arbeitnehmer, der gerne übersehen wird.

Viele Menschen verbringen im Jahr 2020 ihre ersten Wochen und Monate im Home Office. Das eigene Büro und der Weg dorthin existiert für viele Arbeitnehmer nur noch in den Erinnerungen.

Und auch wenn die ersten Unternehmen bereits wieder damit beginnen, ihre Mitarbeiter aus dem Remote Work in die eigentlichen Räumlichkeiten zu versetzen, ist der Grundstein für New Work endlich gelegt.


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Denn jetzt sehen die Mitarbeiter endlich: Es ist möglich, meinen Job auch von Zuhause aus zu erledigen. Und diesen Umstand müssen auch Arbeitgeber künftig bei Job- und Gehaltsverhandlungen beachten und respektieren.

Die Evolution der Arbeit

Denn eines hat das Jahr 2020 definitiv eingeleitet: Den Evolutionsprozess der Arbeit – und die erste Phase haben wir dabei hinter uns. Aktuell befinden wir uns in der zweiten Phase: Die Unternehmen versuchen, ihre Mitarbeiter zurück ins Büro zu holen. Doch das ist nur teilweise möglich.

Schließlich gelten weiterhin die Abstandsregeln und Hygienie-Vorschriften. Gerade bei kleinen Büros bedeutet das im Prinzip: Wer alle Arbeitnehmer zurückholen möchte, muss die doppelte Bürofläche mieten und das wiederum bedeutet deutlich höhere Kosten.

Deshalb wird Remote Work auch in Zukunft ein Teil in allen Unternehmen bleiben. Manche Firmen werden womöglich sogar dazu übergehen und Räumlichkeiten verkleinern. Die Grundlagen für mobiles Arbeiten sind schließlich vielerorts jetzt vorhanden.

Der Wendepunkt im Remote Work

So sehen sich die Kollegen nun vermehrt über Zoom anstatt im Büro. Grundsätzlich bleibt jedoch alles relativ unverändert – bis ein Kollege das Unternehmen verlässt oder in Rente geht.

In der nächsten Stellenausschreibung gibt es dann womöglich keinen konkreten Arbeitsort mehr. Wo früher „Berlin“ oder „München“ stand, steht jetzt das Home Office und das hat letztendlich Konsequenzen für alle Arbeitnehmer.

Der große Nachteil von Remote Work

Sobald ein Job von einem festen Ort aufgrund von Technologie, Arbeitsmodellen und Aufgaben entkoppelt ist, steht das Angebot de facto jedem Angestellten rund um den Globus zur Verfügung.

Selbstverständlich gibt es teilweise Einschränkungen: In einem kleinen, lokalen Unternehmen ist es schwierig, einen Spanisch sprechenden Remote Worker aus Argentinien zu integrieren. Prinzipiell jedoch dürften sich immer mehr Arbeitsplätze in andere Regionen der Welt verlagern.

Schließlich zahlt ein Arbeitgeber in teuren Regionen wie der Schweiz oder Metropolen wie London einen Teil des höheren Gehalts auch aufgrund der höheren Mietkosten vor Ort.

Wenn jedoch der Arbeitnehmer nicht mehr im Büro in London sein muss, kann auch der Arbeitgeber dem Angestellten weniger Lohn bezahlen. Schließlich kann sein Job auch von einem anderen Arbeitnehmer aus einer kleineren Stadt oder sogar aus einem anderen Land erledigt werden.

Selbstverständlich handelt es sich dabei nur um eine mögliche Prognose. Fest steht jedoch: Wenn du deinen Job problemlos mittels Internet-Zugang von Zuhause aus erledigen kannst, kann es passieren, dass du dich in Zukunft mit Dutzenden, günstigen Konkurrenten um deinen Job streiten musst.

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Über den Autor

Christian Erxleben

Christian Erxleben arbeitet als freier Redakteur für BASIC thinking. Von Ende 2017 bis Ende 2021 war er Chefredakteur von BASIC thinking. Zuvor war er als Ressortleiter Social Media und Head of Social Media bei BASIC thinking tätig.

2 Kommentare

  • Hallo Christian,

    die These, dass das Arbeiten von „überall“ immer mehr zunehmen wird, teile ich völlig. Es funktioniert einfach zu gut, als dass man darauf verzichten kann.
    Interessant finde ich die Schlussfolgerung, wenn man das Thema mal konsequent zu Ende denkt, wie in Deinem letzten Absatz angedeutet.

    Grüße
    Rüdiger