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Die häufigsten Fragen zum Weltraum – und ihre Antworten

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Die größten Fragen zum Weltraum beantwortet. (Foto: Pixabay / Michele Caballero Siamitras Kassube)
geschrieben von Marinela Potor

Gibt es noch anderes Leben „da draußen“? Ist Pluto ein Planet? Und: Warum sehen wir immer die gleiche Seite vom Mond? Wir beantworten die häufigsten Fragen rund um den Weltraum. 

Der Weltraum ist für viele Menschen faszinierend: so viel Raum, unvorstellbare Weiten und so viele Dinge, die wir nicht kennen oder verstehen. Logisch, dass sich entsprechend viele Fragen rund um den Weltraum auftun.

Genau deshalb möchten wir diesmal die häufigsten Fragen zum Weltall aufgreifen – und beantworten (soweit das möglich ist).


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Ist Pluto ein Planet?

Wenn du mal sehen willst, wie sich Astronomen in die Haare bekommen, solltest du diese Frage stellen.

Denn Pluto war schließlich lange Zeit ein Planet. Dann wurde ihm der Planeten-Status aberkannt. Und jetzt sind viele nicht glücklich damit – und haben sowohl gute als auch weniger gute Gründe dafür.

Doch der Reihe nach.

Pluto wurde am 18. Februar 1930 von Clyde Tombaugh entdeckt. Schnell war klar: Das ist ein neuer Planet in unserem Sonnensystem. Dann entdeckte man aufgrund besserer Technologie schließlich 2006 den Himmelskörper Eris, der nur unwesentlich kleiner war als Pluto und sogar etwas schwerer.

Damit startete die Debatte. Sollte der Himmelskörper zum zehnten Planeten werden? Dann müssten aber sehr viele andere Himmelskörper mit ähnlicher Größe und Masse plötzlich auch alle Planeten werden, wie etwa Makemake und Haumea, die 2008 entdeckt wurden.

Die andere Option wäre, Pluto den Planeten-Status abzuerkennen.

So setzte sich die weltweite Behörde für solche Fragen, die International Astronomical Union (IAU) zusammen, um das Thema zu klären. Dabei kam man mit einer Definition von Planeten heraus. Um ein Planet zu sein, muss ein Himmelskörper drei Bedingungen erfüllen:

  1. Er muss sich in einer Umlaufbahn um die Sonne befinden.
  2. Aufgrund seiner Masse sollte ein Planet eine runde Form haben.
  3. Ein Planet muss in seiner Bahn die Umgebung von anderen Körpern bereinigt haben.

Pluto kann die dritte Bedingung nicht erfüllen und gilt seitdem als Zwergplanet. Dazu muss man allerdings sagen, dass sich die IAU vor allem beim letzten Punkt dieser Definition alles andere als einig war. Denn wenn man es ganz genau nimmt, erfüllt selbst die Erde diese Bedingung nicht.

So waren daher auch viele nicht mit der Entscheidung einverstanden. Darum gibt es immer wieder Vorschläge, andere Kriterien zur Definition heranzuziehen, wie etwa die Geologie der Himmelskörper. Pluto hat nämlich beispielsweise Berge, Wetter und eine Atmosphäre, wie wir von der New-Horizons-Mission aus 2015 wissen.

Viele Astronomen fordern daher die Wiederaufnahme von Pluto in die Kreise der Planeten. NASA-Chef Jim Bridenstein hat sogar offiziell Pluto wieder zum Planeten ernannt (auch wenn dies nur bedingt relevant ist, da dies offiziell nur die IAU entscheiden kann).

Und so geht die Debatte weiter. Erst in diesem Jahr, zum 90. Entdeckungstag von Pluto, startete zum Beispiel das Hamburger Planetarium die Kampagne #plutoforplanet.

Andererseits: Im 19. Jahrhundert erkannte man mit einem Schlag 38 Himmelskörpern ihren Planeten-Status ab. Heute sind sie Asteroiden – und niemand weint mehr um sie…

Was passiert, wenn du in ein Schwarzes Loch fällst?

Die ehrliche Antwort ist: keine Ahnung. Das liegt daran, dass Schwarze Löcher kein Licht emittieren und damit auch keine Informationen zu uns übermitteln. Wir sehen also eigentlich nur, dass Dinge hineinfallen, nicht aber, was danach mit ihnen passiert.

Einige glauben, dass man einfach stirbt, beziehungsweise von der starken Anziehungskraft zersprengt wird. Andere glauben, dass wir dadurch in andere Dimensionen oder ein Paralleluniversum gelangen können.

2019 ist es nun erstmals gelungen ein Foto von einem Schwarzen Loch zu machen. Es liegt in der Galaxie Messier 87 und ist 55 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt.

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Der erste Foto vom Schwarzen Loch in der Galaxie Messier 87. (Foto: Event Horizon Telescope Collaboration)

Gibt es noch andere Lebensformen im Universum?

Auch das kann natürlich bislang niemand mit absoluter Sicherheit beantworten. Einerseits sind die Bedingungen, von Gas-Konzentration bis Schwerkraft, auf unserem Planeten so speziell, dass es zeigt: Es ist gar nicht so leicht, gute Konditionen für Lebensformen im Universum zu schaffen.

Andererseits ist das Universum so groß, dass man auch andersherum fragen kann: Warum sollte es in all dem Raum nicht irgendwo anders auch Formen von Leben geben?

Wie viele Sterne gibt es am Himmel?

Von der Erde mit dem bloßen Auge lassen sich pro Hemisphäre 4.548 Sterne erkennen, insgesamt also 9.096. Um den Nordpol herum lassen sich wiederum aufgrund der Position der Erdkugel sogar bis zu 6.800 Sterne erkennen.

Das sind natürlich längst nicht alle Sterne am Himmel, aber vielleicht interessant, wenn du denkst, dass du unendlich viele Sterne am Nachthimmel siehst. Nö, es sind nur „ein paar“ Tausend.

Im gesamten Universum sieht das natürlich anders aus. Hier kann man allerdings auch nur schätzen. Die Europäische Weltraumbehörde ESA schlägt folgende Rechnung vor.

In unserer Galaxie zählen wir zwischen 1011 bis 1012  Sterne. Im gesamten Universum vermuten wir wiederum eine Anzahl von 1011 bis 1012  Galaxien. Damit ergibt sich eine Anzahl von insgesamt 1022  bis 1024 Sterne am Himmel, also eine Quadrillion Sterne.

Logischerweise ist das nur eine grobe Schätzung, weil die Anzahl der Sterne nicht in allen Galaxien gleich ist.

Kann man Sterne kaufen?

Sterne sind nicht käuflich, wohl aber ihre Namen. Auch das ist aber es ist eine ziemlich große Veräppelung. Denn genau so wie die IAU entscheidet, welche Himmelskörper Planeten sind, ist es auch diese Organisation, die den Himmelskörpern und somit auch Sternen ihre Namen gibt.

Nun haben sich aber einige schlaue New-Space-Unternehmen überlegt: Lassen wir doch trotzdem Menschen Sterne „kaufen“ – und uns dafür ordentlich bezahlen.

So kannst du beispielsweise bei Unternehmen wie Cosmonova, Name A Star Live oder Star Registration einen Stern schon ab rund 20 Euro kaufen. Dafür bekommst ein Zertifikat mit „deinem“ Stern namens „Sara“ oder „Thomas“ oder was auch immer du als Namen gewählt hast.

Aber: Diese Benennung wird weder von anderen Unternehmen anerkannt, noch von der IAU. So kann es also gut sein, dass Cosmonova den gleichen Stern an Peter verkauft hat wie Star Registration an Mareike, ohne, dass die beiden das wissen.

Doch die offiziellen Namen der Sterne ändern sich dadurch nicht.

Wenn du es also nicht schaffst, dass die IAU tatsächlich einen Stern nach dir benennt, schmeißt du also mehr oder weniger beim Sternenkauf dein Geld zum Fenster hinaus – oder du kaufst ein sehr teures Stück Papier. Als romantische Geste mag das aber vielleicht auch egal sein.

Warum sehen wir immer die gleiche Seite vom Mond?

Der Mond braucht 27,3 Tage, um sich um seine eigene Achse zu drehen. Das ist die gleiche Zeit, die der Mond braucht, um die Erde einmal zu umrunden. Wegen dieser gebundenen Rotation sehen wir immer nur eine Seite des Mondes. Dieses „Einpendeln“ ist relativ üblich für Planeten und ihre Monde.

Doch wir können eigentlich sogar ein bisschen mehr als die Hälfte des Mondes sehen, etwa 60 Prozent. Das liegt an der elliptischen Bahn des Mondes, mit der er uns mal schneller mal langsamer umrundet (während die Eigenrotation sich nicht ändert).

Durch diese Schräglage sehen wir mal mehr die westliche, mal mehr die östliche oder mal mehr von der nördlichen oder südlicheren Breite und somit immer etwas über die „Ränder“ hinaus.

Das ist kein Zufall, sondern liegt an der starken Anziehungskraft der Erde. Diese hat nämlich die Eigenrotation des Mondes derart gebremst, dass sich die Rotationen angepasst haben. Gleichzeitig bremst auch der Mond die Rotationskraft der Erde ab.

Dadurch werden tatsächlich unsere Tage stets etwas länger, etwa 16 Mikrosekunden länger pro Jahr.

Edwin Buzz Aldrin, Mondlandung, Apollo 11

Edwin „Buzz“ Aldrin ist einer der wenigen Menschen, die die andere Seite des Mondes gesehen haben. (Foto: NASA)

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Über den Autor

Marinela Potor

Marinela Potor ist Journalistin mit einer Leidenschaft für alles, was mobil ist. Sie selbst pendelt regelmäßig vorwiegend zwischen Europa, Südamerika und den USA hin und her und berichtet über Mobilitäts- und Technologietrends aus der ganzen Welt.