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Salesforce kauft Slack? Was eine Übernahme für beide Seiten bedeutet

Slack, Slack-Übernahme
unsplash.com/ flairman
geschrieben von Vivien Stellmach

Der internationale Anbieter von Cloud-Computing-Lösungen Salesforce hat Slack ein Angebot zur Übernahme gemacht. Möglicherweise wäre die Slack-Übernahme eine große Chance für den Büro-Messenger, sich gegen die Konkurrenz zu behaupten. Eine Analyse.

Salesforce bietet Cloud-Computing-Lösungen für verschiedene Unternehmensbereiche an. Das Flaggschiff-Produkt ist die Sales Cloud. Die weltweit führende Customer-Relationship-Management-Lösung enthält sämtliche Funktionen zum Management und zur Optimierung von Vertriebsprozessen.

Salesforce stellt Unternehmen mit der Sales Cloud eine Plattform zur Verfügung, auf der sie Kundenprozesse optimieren und Vertriebsprognosen erstellen, aber auch Marketing-Strategien verbessern können. Mitarbeiter können die in der Cloud ablegten Daten jederzeit und überall abrufen.

Slack-Übernahme: Salesforce bekundet Interesse an einem Milliarden-Deal

Laut Berichten der internationalen Nachrichtenagentur Reuters und des Wall Street Journal soll Salesforce nun Interesse an einer Slack-Übernahme bekundet haben.

Das Unternehmen möchte sein Angebot laut einer zuverlässigen Quelle logisch um den Büro-Messenger erweitern, um seinen Kunden eine noch größere Bandbreite an Produkten und Lösungen zu bieten.

Den Berichten zufolge stiegen die Aktien von Slack zeitweise um bis zu 24 Prozent. Das Unternehmen ist momentan etwa 17 Milliarden US-Dollar wert. Wenn eine Slack-Übernahme zustande kommt, würde sie den größten Deal in der Geschichte von Salesforce bedeuten.

Allerdings ist der Deal noch nicht sicher. Die Aktien von Salesforce sind aufgrund der Ankündigung zunächst um fünf Prozent eingebrochen. Grundsätzlich hat das Unternehmen seine Cloud-Dienste 2019 durch mehrere Übernahmen ausgebaut. Der Wert ist im vergangenen Jahr um 16 Milliarden US-Dollar gestiegen.

Welche Cloud-Dienste vertreibt Salesforce neben der Sales Cloud?

Neben der Sales Cloud verfügt Salesforce über eine Reihe weiterer Produkte und Lösungen – darunter die Service Cloud, die Community Cloud, die Commerce Cloud, die Marketing Cloud und Salesforce Einstein.

Salesforce Einstein enthält ein Paket mit integrierten Künstlichen Intelligenzen, die die jeweiligen Salesforce Clouds erweitern.

Die Cloud-Anwendungen werden mit der fortschreitenden Digitalisierung immer beliebter. Unternehmen wollen nicht mehr in einzelne Lösungen investieren, sondern flexible Cloud-Dienste nutzen.

Weil Salesforce die Software und Informationstechnik-Infrastruktur betreibt, fallen für den Kunden weniger Kosten an. Die Unternehmen müssen so beispielsweise keine Kosten für Hardware und Server tragen.

Außerdem steigern Cloud-Lösungen die Flexibilität und Mobilität, weil Mitarbeiter von überall auf sie zugreifen können. Salesforce arbeitet also am Puls der Zeit.

Eine Slack-Übernahme wäre für den Büro-Messenger eine große Chance

Die Corona-Krise hat dafür gesorgt, dass viele Menschen von Zuhause aus arbeiten und über Büro-Messenger mit ihren Kollegen kommunizieren. Slack ist aber nicht der einzige beliebte Dienst dafür.

Zoom ist als kostenlose Videokonferenz-Plattform ebenso gefragt. Und auch Microsoft Teams können Unternehmen mit einer Lizenz für Microsoft Office ebenfalls gratis nutzen.

Die Konkurrenz ist so groß, dass das Home-Office-Hoch Slacks Aktie nur minimal befeuerte. Sie lag vor den Übernahmegerüchten durch Salesforce mit rund 30 US-Dollar nur fünf US-Dollar über dem Kurs vom Jahresanfang.

Für Slack könnte die Übernahme deshalb eine große Chance sein, sich gegen die Konkurrenz zu behaupten. Der Büro-Messenger hat zuletzt Funktionen für die Kommunikation mit Kunden erweitert.

Wenn Salesforce die Slack-Übernahme gelingt, würde der Messenger automatisch viele neue potenzielle Kunden erreichen. Der Dienst könnte sich nämlich gebündelt mit anderen Software-Lösungen wie der Sales oder der Marketing Cloud verkaufen lassen.

So gesehen, würden beide Unternehmen von einer Übernahme profitieren. Salesforce könnte seinen Kunden schließlich eine zuverlässige Plattform zur dezentralen Büro-Kommunikation anbieten, die in diesem Jahr wichtiger als je zuvor geworden ist.

Allerdings bedeuten die Gerüchte nicht, dass der Deal auch zustande kommen muss. Salesforce hatte 2016 eine Übernahme von Twitter geplant und letztendlich doch kehrt gemacht.

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Über den Autor

Vivien Stellmach

Vivien Stellmach war von Mai 2019 bis November 2020 Redakteurin bei BASIC thinking.

1 Kommentar

  • Die Unterschiede bei den Anbietern sind minimal – und ehrlich gesagt, 99% der Nutzer nutzen eh nur die gleichen 2 Features.