Wenn wir uns die Lebensmittelversorgung von morgen ansehen, so spielen vertikale Farmen höchstwahrscheinlich eine wichtige Rolle. Kein Wunder, bringt diese Art der Landwirtschaft viele Vorteile mit sich, auf kleinen Flächen lässt sich so beispielsweise deutlich mehr anbauen. Das hat auch Dänemark erkannt und baut einen riesigen Komplex nach genau diesem Vorbild. Aber auch deutsche Firmen sind bei diesem Konzept dabei.
An diesem Dienstag schauen wir aber auf die andere Seite des großen Teichs. In Kanada – genauer gesagt in Montreal – hat das Unternehmen Lufa auf den Dächern der Stadt eine Farm errichtet. Hier werden neben Salat, Tomaten und Gurken auch Fleisch und Käse angeboten. Denn das Projekt ersetzt nicht die lokale Landwirtschaft, es ergänzt ebendiese.
Das Konzept ist relativ simpel. Kunden, die sich bei Lufa registriert haben, teilen bis wenige Tage vor Lieferung ihre Einkaufsliste mit dem Unternehmen. Die Waren stammen dann überwiegend aus der eigenen Farm von den Dächern der Stadt, was nicht verfügbar ist wird von lokalen Produzenten geordert. Der gesamte Prozess erfolgt möglichst umweltfreundlich. Lufa verzichtet auf Pestizide, nutzt Regenwasser zur Bewässerung und versendet in wiederverwendbaren Verpackungen.
Möglicht macht es auch die innovative Software des Unternehmens. Diese berechnet auf Basis von aktuellen Bestelldaten, wie hoch der Bedarf zu einem Zeitpunkt x in der Zukunft sein wird. Je näher dieser Zeitpunkt rückt, desto klarer werden auch die Prognosen, lagerbare Items sind so in ausreichender Menge vorhanden. Frische Produkte können auf diesem Weg ebenfalls gezielter angebaut beziehungsweise gefertigt werden.
Durch die andauernde Coronavirus-Pandemie hat Lufa mit einem regelrechten Kundenansturm zu tun gehabt. Viele Einwohner der zweitgrößten Stadt Kanadas möchten auch während der Pandemie nicht auf frische Produkte verzichten, das Risiko einer Ansteckung wird durch die wöchentliche Lieferung minimiert. Ein Ende des kontinuierlichen Wachstums ist daher erst einmal nicht in Sicht.
Eigene Meinung:
Lufa zeigt, welches Potenzial bereits heute in Großstädten weltweit steckt. Trotz dichter Bebauung und zunehmender Bevölkerungsdichte könnten Dächer begrünt und zu Farmen umfunktioniert werden. Durch die lokale (und hoffentlich nachhaltige) Produktion könnten Emissionen eingespart werden, zusätzlich könnte die Begrünung Schadstoffe wie Kohlenstoffdioxid aus der Luft filtern. Salat von den Dächern Münchens oder Tomaten aus der Innenstadt Hamburgs: Das könnte die Landwirtschaft von morgen entlasten.
via Fortune
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