Die Zahl der Cyberangriffe nimmt kontinuierlich zu. Nachdem digitale Währungen immer beliebter werden, haben Krypto-Hacker es mittlerweile vor allem auf Bitcoin, Ethereum und Co. abgesehen. Dabei stoßen sie in neue Dimensionen vor.
2020 war das Jahr der Cyberangriffe. Über 108.000 Fälle hat das Bundeskriminalamt (BKA) laut „Bundeslagebild Cybercrime 2020“ registriert. Das ist ein Zuwachs von rund acht Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Dieses Jahr wird den Wert vermutlich erneut toppen, denn die Zahl der Cyberangriffe steigt unaufhaltsam. Nachdem Cyberkriminelle 2021 bereits Millionen Daten von Facebook, LinkedIn und Spreadshirt erbeutet haben, ist nun der Sparkassenverband Baden-Württemberg betroffen, dem landesweit 50 Sparkassen-Institute untergeordnet sind.
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Cyberkriminelle erpressen Sparkassenverband
Der Sparkassenverband Baden-Württemberg ist das Opfer einer solchen Cyberattacke geworden. Das bestätigte mittlerweile auch ein Unternehmenssprecher gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters offiziell.
Bereits am 9. August 2021 habe das Unternehmen festgestellt, dass sich Unbekannte Zugriff auf interne Daten verschafft haben. Die Mitglieds-Sparkassen und der zuständige IT-Dienstleister Finanz Informatik seien jedoch nicht betroffen. Einen Tag später wiederum schaltete der Verband sein komplettes E-Mail-System vorsorglich ab.
„Technische Probleme“ bestehen weiterhin
Der Unternehmenssprecher betonte, dass die Kriminellen mit der Veröffentlichung von sensiblen Informationen drohen und ein Lösegeld fordern. Dabei soll es sich dem Vernehmen nach vor allem um Daten aus dem internen E-Mail-Verkehr sowie digitale Konten handeln.
Bisher seien zwar keine Daten veröffentlicht worden. Der Verband befinde sich jedoch im Austausch mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sowie weiteren Behörden.
Das E-Mail-System des Sparkassenverbands ist nach wie vor nicht erreichbar. Auf der offiziellen Webseite ist lediglich von „technischen Problemen“ die Rede.
Krypto-Hacker erbeuten 600 Millionen Dollar
Währenddessen wurde bekannt, dass Krypto-Hacker über 600 Millionen US-Dollar in digitalen Währungen von Poly Network erbeutet haben. Via Twitter ließ das US-amerikanische Unternehmen verlauten, dass Unbekannte die Sicherheitsvorkehrungen umgangen und die Anlagen von Tausenden Kund:innen auf kontrollierte Konten umgeleitet hätten.
Poly Network bestätigte, dass die Kriminellen über 600 Millionen US-Dollar erbeutet haben. Zahlreiche User und das Unternehmen selbst sprachen währenddessen vom bisher größten Krypto-Diebstahl der Geschichte.
Important Notice:
We are sorry to announce that #PolyNetwork was attacked on @BinanceChain @ethereum and @0xPolygon Assets had been transferred to hacker's following addresses:
ETH: 0xC8a65Fadf0e0dDAf421F28FEAb69Bf6E2E589963
BSC: 0x0D6e286A7cfD25E0c01fEe9756765D8033B32C71— Poly Network (@PolyNetwork2) August 10, 2021
Erstaunliche Wende: Knapp die Hälfte der Beute zurücküberwiesen
Nur kurze Zeit später forderte das Unternehmen die Hacker via Twitter auf, die Beträge zurückzuüberweisen und drohte mit strafrechtlichen Konsequenzen. Poly Network betonte zudem, dass es sich bei der Beute um die Anlagen von Tausenden Privatpersonen handle.
Doch was zunächst als verzweifelter Versuch hätte abgestempelt werden können, hatte offenbar Erfolg. Denn bereits wenige Stunden nach dem Tweet verzeichnete das Unternehmen die ersten Rückzahlungen. „Ready to return the fund“ oder „The hacker is ready to surrender“ stand in den Betreffzeilen.
Nach zahlreichen Kleinbeträgen stiegen die Beträge sukzessive an. Mittlerweile hat Poly Network offiziellen Angaben zufolge bereits über 342 Millionen US-Dollar zurückerhalten.
Über die Transaktions-Notizen ließen die Krypto-Hacker verlauten, dass sie nicht so sehr an Geld interessiert seien und aus Spaß hacken. Die Kriminellen hätten die Anlagen lediglich in Sicherheit bringen und auf die laschen Sicherheitsvorkehrungen aufmerksam machen wollen. Durch die Kursgewinne infolge des Hacks hätten sie bereits genug Geld erwirtschaftet.
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