Wirtschaft

Fake Reviews auf Amazon: Nun klagt der Online-Konzern

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Unsplash.com/ ANIRUDH
geschrieben von Beatrice Bode

Der Online-Gigant Amazon hat zwei Anbieter von Fake Reviews verklagt. Die Agenturen AppSally und Rebatest würden demnach gefälschte Bewertungen auf Onlinehandels-Plattformen wie Amazon, Ebay oder Etsy verkaufen. 

Der weltgrößte Online-Händler Amazon verklagt die beiden Anbieter von Fake Reviews AppSally und Rebatest in Deutschland, Großbritannien und den USA. Das berichtet Spiegel Online.

In einer Pressemitteilung äußerte Amazon, dass die Klage gegen die Fake-Review-Unternehmen Teil der umfassenden Bemühungen seien, den Kund:innen des Online-Händlers ein sicheres und vertrauenswürdiges Einkaufserlebnis zu bieten.


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„Wir wissen, wie wertvoll vertrauenswürdige Bewertungen für unsere Kunden sind“, heißt es von Seiten des Unternehmens.

Vermittler von gefälschten Bewertungen versuchen zu profitieren, indem sie unwissende Verbraucher täuschen und einen unfairen Wettbewerbsvorteil schaffen, der unseren Verkaufspartnern schadet.

Über 900.000 Autor:innen schreiben Fake Reviews

Üblicherweise stellen Agenturen wie AppSally und Rebatest auf Anfragen der Händler:innen den Kontakt zu den Autor:innen von Fake Reviews her. Diese schicken im Gegenzug von gefälschten positiven Bewertungen dann kostenlose Produkte an die Autor:innen.

Die Händler:innen können die versandten Produkte als verifizierte Verkäufe deklarieren. Diese haben auf einer Plattform wie Amazon den Status besonderer Glaubwürdigkeit und regen andere Kund:innen zum Kauf an.

Alternativ werden Verfasser:innen von unechten Bewertungen auch einfach so bezahlt – ohne ein Produkt der Händler:innen zu erhalten. Laut Amazons Untersuchungen hätten die Agenturen für Fake Reviews über 900.000 Autor:innen gefälschter Bewertungen in ihrer Kartei.

Dabei bietet AppSally den Verfasser:innen für eine Fake Review bereits 20 US-Dollar. Den Autor:innen werden dann einfach leere Boxen zugesandt. Zudem stellt die Agentur Fotos der Produkte zur Verfügung, damit die gefälschte Bewertung noch glaubhafter erscheint.

So findet Amazon die falschen Bewertungen

Um Fake Reviews ausfindig zu machen, nutzt Amazon Machine-Learning-Technologie. Außerdem überprüfen speziell ausgebildete Analyst:innen jede Bewertung auf ihre Echtheit.

Über 10.000 Mitarbeiter:innen von Amazon scannen zudem inzwischen auch Facebook-, Telegram- sowie Instagram-Gruppen, um User, die Fake Reviews verbreiten, ausfindig zu machen. So habe der Online-Händler im vergangenen Jahr über 16.000 Gruppen geschlossen, in denen sich etwa elf Millionen Fake-Autor:innen organisiert haben sollen.

Amazon erhält über 30 Millionen Reviews pro Woche. Der Online-Großkonzern gehörte außerdem zu den ersten Unternehmen, die 1995 Produkt-Bewertungen nutzte, um Kund:innen bei der Kauf-Entscheidung zu beeinflussen.

Die Anbieter der Fake Reviews AppSally und Rebatest äußerten sich laut Angaben von Spiegel Online nicht.

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Über den Autor

Beatrice Bode

Beatrice ist Multi-Media-Profi. Ihr Studium der Kommunikations - und Medienwissenschaften führte sie über Umwege zum Regionalsender Leipzig Fernsehen, wo sie als CvD, Moderatorin und VJ ihre TV-Karriere begann. Mittlerweile hat sie allerdings ihre Sachen gepackt und reist von Land zu Land. Von unterwegs schreibt sie als Autorin für BASIC thinking.

1 Kommentar

  • Interessanter Artikel. Ich bekomme als Fotograf oft Produkte zum testen geschickt. Allerdings bezahle ich sie und bekomme den Preis zurück erstattet, wenn ich bewerte. Das finde ich in Ordnung. So habe ich ein kostenloses Produkt, dass ich sogar als Werbefotograf auf Herz und Nieren getestet habe. Das Geld bekomme ich auch dann zurück, wenn es keine 5-Sterne Bewertung war. Ich finde das durchaus eine legitime Vorgehensweise, um an mehr Bewertungen zu kommen und das Produkt bekannter zu machen. Sollte ich schlecht bewerten hat der Verkäufer halt Pech gehabt, was die Rezensionen aber auch realistischer macht.