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„Anti-Apple-Gesetz“: Wann kommt die Pflicht zu einheitlichen Ladekabeln?

USB-C-Anschluss, EU-Kommission, Smartphones, Tablets
Unsplash.com/ Marcus Urbenz
geschrieben von Maria Gramsch

Die EU diskutiert schon seit einiger Zeit über eine Vorgabe für einheitliche Ladekabel mit USB-C-Anschluss. Das EU-Parlament könnte die Richtlinie nun bereits in diesem Sommer billigen.

Diese Nachricht dürfte im Hause Apple für einiges an Unmut sorgen. Denn die EU-Vorschrift für einheitliche Ladekabel mit USB-C-Anschluss könnte schon in diesem Sommer kommen, wie das Europäische Parlament mitteilt.

Während etliche Smartphone-Hersteller in den vergangenen Jahren schon auf USB-C-Ladegeräte umgestiegen sind, sträubt sich Apple bislang vehement und produziert weiter eifrig iPhones mit dem eigenen Lightning-Anschluss.

Doch damit könnte – zumindest in der EU – bald Schluss sein.

Wie steht es derzeit um USB-C-Ladegeräte?

Am Mittwoch, den 20. April, hat der Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz im EU-Parlament die Forderung für ein einheitliches Ladegerät für tragbare elektronische Geräte angenommen.

Die Parlamentarier:innen wollen so vermeiden, dass Verbraucher:innen bei jedem Kauf eines neuen Geräts ein neues Ladekabel benötigen. Die Änderung werde für so ziemlich alle tragbaren Geräte angestrebt – also unter anderem Mobiltelefone, Tablets, Digitalkameras oder Kopfhörer.

Die Einzige Ausnahme sollen Geräte sein, die zu klein für einen USB-C-Anschluss sind. Das könnten etwa kleine Smartwatches oder Fitness-Tracker sein.

Was will das EU-Parlament mit der Vorgabe bezwecken?

Im Vordergrund der Bemühungen um einheitliche Ladekabel mit USB-C-Anschluss steht der Verbraucherschutz. Die Diskussionen zu diesem Thema auf EU-Ebene halten bereits seit zehn Jahren an.

Seither fordern das EU-Parlament sowie der Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz eine einheitliche Lösung in Sachen Ladegeräte.

Doch nicht nur den Verbraucherschutz bringt das EU-Parlament als Begründungen an. Denn die Vereinheitlichung der Ladekabel soll nicht nur den Kabelsalat in den Haushalten verringern. Dadurch will die EU gleichzeitig auch die Belastung der Umwelt reduzieren.

Denn wie die EU will so tonnenweise Elektroschrott einsparen, wie Berichterstatter Alex Agius Saliba zitiert wird.

Bei einer halben Milliarde Ladegeräte für tragbare Geräte, die jedes Jahr in Europa ausgeliefert werden und 11.000 bis 13.000 Tonnen Elektroschrott erzeugen, würde ein einheitliches Ladegerät für Mobiltelefone und andere kleine und mittlere elektronische Geräte allen zugute kommen.

Wie geht es jetzt mit der USB-C-Vorschrift weiter?

Bis die Vorschrift hierzulande tatsächlich in Kraft tritt, könnte allerdings noch einiges an Zeit vergehen.

Das EU-Parlament muss in einem nächsten Schritt nun den Entwurf der Verhandlungsposition billigen. Das könnte bereits im Mai erfolgen.

Erst dann können das Europa-Parlament und die Regierungen der EU-Staaten über die endgültige Form der Gesetzgebung diskutieren. Expertinnen rechnen damit, dass die Parteien bereits in diesem Sommer eine Einigung erzielen können.

Tatsächlich in Kraft würde die Vorschrift für einheitliche Ladekabel mit USB-C-Anschluss dann allerdings erst voraussichtlich Mitte 2024.

Ein Ausblick in die Zukunft des Ladens

Doch nicht nur die Geräte sollen einheitliche Anschlüsse bekommen. Denn das EU-Parlament diskutiert außerdem auch über einen einheitlichen Standard in Sachen kabelloses Laden.

Die Abgeordneten fordern von der Europäischen Kommission, bis Ende 2026 eine Strategie für einheitliches kabelloses Laden vorzulegen. Dabei soll ein „Mindestmaß an Interoperabilität“ vorhandne sein.

So soll vermieden werden, dass sich der Markt – ähnlich wie bei herkömmlichen Ladegeräten – spaltet.

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Über den Autor

Maria Gramsch

Maria ist freie Journalistin und technische Mitarbeiterin an der Universität Leipzig. Seit 2021 arbeitet sie als freie Autorin für BASIC thinking. Maria lebt und paddelt in Leipzig und arbeitet hier unter anderem für die Leipziger Produktionsfirma schmidtFilm. Sie hat einen Bachelor in BWL von der DHBW Karlsruhe und einen Master in Journalistik von der Universität Leipzig.