Tech-Konzerne wie Meta, Google, Netflix und Co. sollen sich künftig am Netzausbau beteiligen und einen Teil der Kosten für das europäischen Telekommunikationsnetz tragen. Die EU Kommission will die Unternehmen sogar dazu verpflichten.
Vom Netzausbau profitieren, aber nichts dafür zahlen? Für Tech-Konzerne wie Meta, Google, Netflix und Co. soll damit bald Schluss sein. Das äußerte die EU-Kommissarin Margrethe Vestager in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters.
Demnach sollen sich die Unternehmen in Zukunft an den Kosten für das europäische Telekommunikationsnetz beteiligen. Die EU-Kommissarin reagierte damit auf die Beschwerden von den Betreiber:innen des EU-Telekommunikationsnetzes.
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Tech-Konzerne profitieren vom Telekommunikationsnetz in Europa
Etwa 55 Prozent des gesamten weltweiten Datenverkehrs entfallen auf internationale Technologie-Unternehmen wie Meta, Google, Amazon, Netflix und Apple. Das geht aus einer Studie der Telekom-Lobbygruppe ETNO hervor.
Dabei hätten die Konzerne kaum einen finanziellen Beitrag zur Entwicklung der nationalen Netze geleistet. Im Gegensatz dazu hätten europäische Telekommunikationsunternehmen in den vergangenen zehn Jahren über 500 Milliarden Euro in Fest- und Mobilfunknetze investiert.
Das größte Problem dabei: Die europäischen Telekommunikationsunternehmen können die Kosten derzeit nicht wieder reinholen, da sie nicht mit den großen internationalen Tech-Konzernen konkurrieren können.
Derweil verursachen die großen Tech-Firmen Datenverkehr von mindestens 36 Milliarden Euro. Neben Konsequenzen wie einem erhöhten CO2-Ausstoß und einer Entwicklungsbremse in Sachen Dienstqualität kann auch der Gigabit-Ausbau nicht vorangetrieben werden.
Dabei habe sich Europa jedoch das Ziel gesetzt, bis 2030 Gigabit-Konnektivität sowie 5G für alle zu erreichen.
EU Kommission will Tech-Giganten zur Kasse bitten
Die EU-Kommissarin Vestager will dieses Ungleichgewicht nun ausbalancieren. Dabei solle die Frage eines fairen Beitrags zu den Telekommunikationsnetzen im Mittelpunkt stehen.
„Denn wir sehen, dass es Akteure gibt, die viel Verkehr erzeugen, der dann ihr Geschäft ermöglicht, die aber nicht wirklich dazu beitragen, diesen Verkehr zu ermöglichen. Sie haben nicht dazu beigetragen, die Investition in den Ausbau der Konnektivität zu ermöglichen“, sagte Vestager gegenüber Reuters.
Den Ergebnissen der ETNO-Studie zufolge würde ein Beitrag der internationalen Tech-Konzerne zu den Netzwerkkosten in Höhe von 20 Milliarden Euro die EU-Wirtschaft bereits um 72 Milliarden Euro ankurbeln.
Außerdem könne auch der Energieverbrauch des Sektors um 28 Prozent gesenkt werden. Darüber hinaus würde ebenso der CO2-Fußabdruck um 94 Prozent schrumpfen.
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