Künstliche Intelligenz (KI) soll in naher Zukunft bereits frühzeitig Lieferengpässe erkennen. Jüngste Lieferprobleme wie beispielsweise bei der sogenannten Halbleiter-Krise können damit schon bald der Vergangenheit angehören.
Die vergangenen Jahre haben so einiges durcheinandergewirbelt. Unsere Wirtschaft war auf ein sich wiederholendes Wachstum gepolt. In der Folge sparten Unternehmen an jeder erdenklichen Stelle. Folglich perfektionierten Experten auch das Just-in-Time-Prinzip. Bei diesem Ansatz minimieren Hersteller die Lagerkosten, indem Waren schnell umgeschlagen und weiterverwertet werden. Doch das rächte sich ab 2020.
Dafür gibt es mehrere Gründe. Einerseits ist die Corona-Pandemie, die viele Menschen in die eigenen vier Wände zwang. Andererseits verschlimmerte das Feststecken eines Containerschiffs im Suezkanal die Situation. Als Verbraucher:innen bekamen wir das bei den durch längere Lieferzeiten einiger Produkte zu spüren. Eine Gruppe Start-ups will solche Verzögerung künftig jedoch mithilfe von Künstlicher Intelligenz minimieren.
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Lieferengpässe: KI soll potenzielle Risiken vorhersagen
Zu den Start-ups gehören unter anderem Interos Inc, Fero Labs oder KlearNow Corp. Ihr Ziel ist die Vorhersage von Lieferschwierigkeiten und Engpässen anhand von verfügbaren Echtzeitdaten. Verschärfen Behörden Grenzkontrollen oder kann ein Zulieferer aktuell wegen eines Lockdowns nicht liefern, dann berechnet die KI die Folgen auf die gesamte Lieferkette.
Nehmen wir Interos als Beispiel: Das Unternehmen nutzt die Daten von 400 Millionen Unternehmen weltweit und bewertet ständig deren Liefersituation. Bricht ein Feuer aus, überschwemmt eine Flut das Gebiet oder wird man Ziel eines Hackerangriffs , dann berechnet die KI einen neuen Score für das entsprechende Unternehmen. Belieferte Firmen erkennen so bereits frühzeitig, ob sie weiterhin auf ihre Zulieferer zählen können.
Bis 2025 wird Künstliche Intelligenz in der Lieferkette essenziell
Das Potenzial dieser Software ist immens. Experten rechnen mit einem Geschäft über ein Gesamtvolumen von 20 Milliarden US-Dollar. Bewahrheiten sich die Prognosen, dann nutzen bis 2025 etwa 80 Prozent aller Lieferketten-Softwareprodukte eine Form dieser Künstlichen Intelligenz. Bereits heutzutage entscheiden solche Applikationen über den zukünftigen Erfolg von Unternehmen.
Delta Air Lines nutzt etwa die Software von Interos, um 600 primäre Zulieferer und insgesamt 8.000 Zulieferer zu überwachen. Die Nachfrage nach dem Tool ist hoch, auch weil der Ukraine-Konflikt weitere Probleme zutage gefördert hat. Momentan berät Interos wegen des Konflikts etwa 700 Firmen, Tendenz steigend.
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