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Klage: Apple muss wegen Bezahlsystem Apple Pay vor Gericht

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geschrieben von Beatrice Bode

Gegen Apple wurde in den USA Klage wegen des hauseigenen Bezahlsystems Apple Pay eingereicht. Der Konzern würde seine Marktmacht in der Mobiltelefonbranche ausnutzen, um Anbieter:innen anderer Zahlungssysteme auszustechen. 

Apple muss sich in den USA vor Gericht wegen seinem Bezahlsystem Apple Pay verantworten. Die Kreditgenossenschaft Affinity Credit Union hat einem Bericht der BBC zufolge Klage vor einem Bundesgericht in Kalifornien eingereicht.

Darin wird Apple vorgeworfen, seine Marktmacht in der Mobiltelefonbranche auszunutzen, um andere konkurrierende Zahlungssysteme abzuwehren.

Das steht in der Klage gegen Apple

In der Anklageschrift der Sammelklage heißt es, dass Apple Nutzer:innen von iPhones, Apple Watches und iPads dazu zwingen würde, die hauseigene mobile Geldbörse Apple Pay zu nutzen. Apple würde Verbraucher:innen zudem aktiv daran hindern, Wallets konkurrierender Tap-and-Pay-Anbieter:innen zu verwenden.

Die Kläger:innen ziehen den Vergleich zu Hersteller:innen von Android-basierten Geräten wie beispielsweise Google Pay und Samsung Pay. Sie würden den Verbraucher:innen die Wahl der mobilen Geldbörse überlassen.

Im Zuge der Klage behauptet die in Iowa ansässige Affinity Credit Union gleichzeitig, dass das Verhalten von Apple wettbewerbswidrig sei. Der Tech-Riese zwinge über 4.000 Banken und Kreditgenossenschaften, die Apple Pay nutzen, jährlich mehr als eine Milliarde US-Dollar an überhöhten Gebühren zu zahlen.

Wenn Apple sich dem Wettbewerb stellen würde, könnte das Unternehmen diese hohen Gebühren nicht aufrechterhalten.

Auch EU beobachtet Apple Pay-Praktiken

Auch in Europa stand Apple wegen Apple Pay im Visier der EU-Wettbewerbskommission. Im Zuge vorläufiger Ermittlungen stellten die Wettbewerbshüter:innen fest, dass der Konzern mit seinen Apple Pay-Praktiken andere Unternehmen benachteilige.

Das Unternehmen beschränke auch in Europa den Zugriff auf die Standardtechnologie für kontaktloses Bezahlen. Damit schränke Apple den Wettbewerb mobiler Wallets zugunsten des hauseigenen Dienstes ein.

Laut EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager verstoße Apple gegen die Wettbewerbsvorschriften der Europäischen Union.

Uns liegen Anhaltspunkte dafür vor, dass Apple den Zugang Dritter zu Schlüsseltechnologien beschränkt hat, die für die Entwicklung konkurrierender mobiler Geldbörsen für Apple-Geräte benötigt werden.

Apple drohen hohe Geldstrafen

Die US-amerikanische Affinity Credit Union fordert die Unterlassung des angeblich wettbewerbswidrigen Verhaltens von Apple sowie einen Schadensersatz. Um welche Summe es sich dabei genau handelt, ist in der Klageschrift nicht benannt.

Auch im Zuge der Rechtsstreitigkeiten mit der Europäische Union droht Apple eine hohe Geldstrafe. Bis zu zehn Prozent des weltweiten Jahresumsatzes kann die EU-Kommission als Bußgeld bei Verstoß gegen die Wettbewerbsvorschriften verhängen.

Bisher reagierte Apple nicht auf die Bitte der BBC um Stellungnahme.

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Über den Autor

Beatrice Bode

Beatrice ist Multi-Media-Profi. Ihr Studium der Kommunikations - und Medienwissenschaften führte sie über Umwege zum Regionalsender Leipzig Fernsehen, wo sie als CvD, Moderatorin und VJ ihre TV-Karriere begann. Mittlerweile hat sie allerdings ihre Sachen gepackt und reist von Land zu Land. Von unterwegs schreibt sie als Autorin für BASIC thinking.