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Seagate: Weltgrößter Festplatten-Hersteller entlässt 3.000 Mitarbeiter

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Seagate
geschrieben von Beatrice Bode

Aufgrund der Wirtschaftskrise entlässt Festplatten-Hersteller Seagate 3.000 Angestellte. Außerdem der Konzern Produkte an ein sanktioniertes Unternehmen verkauft und somit gegen US-Ausfuhrbestimmungen verstoßen haben. 

„Globale wirtschaftliche Unsicherheiten“ sind laut Seagate-CEO Dave Mosley Grund für die Entlassung von 3.000 Mitarbeiter:innen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg.

Seagate ist der weltgrößte Hersteller von Computer-Festplatten. Doch momentan bleiben viele Großbestellungen aus. Dem Unternehmen zufolge liegt das an den Bedenken über die Verschlechterung der Wirtschaft.

Seagate spart 110 Millionen US-Dollar durch Entlassungen

Man habe schnelle und entschlossene Maßnahmen ergriffen, um auf die aktuellen Marktbedingungen zu reagieren, berichtet Mosley. Demnach hat sich Seagate dazu entschieden, auf 3.000 Angestellte zu verzichten, um die langfristige Rentabilität zu verbessern.

Die Stellenstreichungen würden etwa 7,5 Prozent der Gesamtbelegschaft ausmachen und zu jährlichen Einsparungen von etwa 110 Millionen US-Dollar führen.

Auch die Produktionsleistung und die jährlichen Investitionspläne wolle das Unternehmen anpassen. So sollen die Ausgaben im laufenden Quartal nochmals um etwa zehn Millionen US-Dollar sinken.

Finanzergebnisse verfehlten Erwartungen von Analyst:innen

Dass sich die wirtschaftliche Stellung des Unternehmens verschlechtert hat, zeigen vor allem die Finanzergebnisse für das erste Quartal. Der Umsatz belief sich zum 30. September 2022 auf 2,04 Milliarden US-Dollar. Die durchschnittliche Schätzung der Analyst:innen lag allerdings bei 2,2 Milliarden US-Dollar.

Darüber hinaus erwartet der Festplatten-Produzent das umsatzschwächste Quartal seit 2005. Mit nur etwa 1,85 Milliarden US-Dollar Umsatz rechnet der Tech-Konzern.

Auch Seagates Aktien fielen zu Beginn des Handels in New York um mehr als zehn Prozent. Damit verloren sie in diesem Jahr mehr als die Hälfte ihres Wertes.

Seagate verstößt angeblich gegen US-Sanktionen

Aber nicht nur finanziell hat Seagate Schwierigkeiten. Das US-Handelministerium wirft dem Unternehmen außerdem vor, gegen die US-Ausfuhrbestimmungen verstoßen zu haben.

Der Hardware-Hersteller habe Festplatten an Huawei Technologies Co. verkauft. Allerdings hatte der damalige US-Präsident Donald Trump im Mai 2019 Sanktionen gegen den chinesischen IT-Konzern verhängt. Das Unternehmen weist den Vorwurf zurück.

Seagate vertritt den Standpunkt, dass es sich nicht, wie vom Bureau of Industry and Security behauptet, an verbotenen Handlungen beteiligt hat, da die Festplatten von Seagate unter anderem nicht den Export Administration Regulations unterliegen.

Seagate nicht das einzige Tech-Unternehmen in der Krise

Die sinkende Nachfrage nach Computerkomponenten, die Auswirkungen der Corona-Pandemie und die wirtschaftliche Schwäche in China treiben auch andere Produzent:innen in die Enge.  Laut Seagate dämpfe zudem die Inflation die Ausgaben.

Aus ähnlichen Gründe plant Intel Berichten zufolge ebenfalls Tausende Stellenstreichungen. Darüber hinaus will Meta seine Teams neu organisieren und Personal abbauen. Auch Amazon und Alphabet planen Einsparungen von Mitarbeiter:innen.

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Über den Autor

Beatrice Bode

Beatrice ist Multi-Media-Profi. Ihr Studium der Kommunikations - und Medienwissenschaften führte sie über Umwege zum Regionalsender Leipzig Fernsehen, wo sie als CvD, Moderatorin und VJ ihre TV-Karriere begann. Mittlerweile hat sie allerdings ihre Sachen gepackt und reist von Land zu Land. Von unterwegs schreibt sie als Autorin für BASIC thinking.