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Zu viele Funklöcher: Verkehrsminister droht Netzbetreibern mit Sanktionen

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geschrieben von Beatrice Bode

In Deutschland gibt es immer noch zu viele Funklöcher im Mobilfunknetz. Bundesverkehrsminister Volker Wissing erhöht deshalb den Druck auf die Netzbetreiber, diese sogenannten weißen Flecken zu stopfen.

Weiße Flecken: So nennt man umgangssprachlich 4G-Funklöcher. Davon gibt es in Deutschland immer noch mehr als eigentlich geplant.

Beim Stopfen der Netzlücken kommen die drei großen Netzbetreiber:innen Medienberichten zufolge allerdings nur langsam voran. Bundesverkehrsminister Volker Wissing droht deshalb nun mit Sanktionen.

Funklöcher: Mobilfunkanbieter erfüllen Auflagen nicht

In Deutschland gibt es derzeit drei Mobilfunknetze: Telekom, Vodafone und Telefónica. In der Frequenzauktion von 2019 verpflichteten sich die Unternehmen dazu, bis Ende 2022 neue Funkstationen in 500 vorhandene weiße Flecken zu bauen.

Einem Bericht der Bundesnetzagentur zufolge werde allerdings keiner der drei großen Anbieter:innen die Ausbauauflagen im vorgegebenen Zeitrahmen erfüllen. Das könne laut Wissing vielfältige Gründe haben. Lieferverzögerungen, Bürgerinitiativen oder auch langwierige Genehmigungsverfahren lässt der Minister gelten.

Funklöcher: Betreiber sollen Strafen erhalten

Wenn es um die Verantwortung der Mobilfunkanbieter:innen geht, verliert er allerdings offenbar langsam die Geduld. Betreiber:innen, die Verzögerungen im Ausbau des Netzes selbst verschulden, sollen aus seiner Sicht Sanktionen erhalten.

Über entsprechende Maßnahmen entscheidet allerdings die Bundesnetzagentur. Sie überprüft die Versorgungslage und verhängt Strafen im Falle von Verstößen. Die Behörde ist jedoch nicht dafür bekannt, ihre Mittel tatsächlich einzusetzen.

Deutschlands Mobilfunk erreicht nur Mittelmaß

Angaben der Bundesnetzagentur zufolge, ist rund 97 Prozent des Landes mit 4G versorgt. Aktuelle Zahlen zeigen, dass dabei rund 79 Prozent der Fläche mit dem neuesten Mobilfunkstandard 5G ausgestattet ist.

Weiße Flecken sind streng genommen keine Funklöcher, weil dort zumindest ein 2G-Telefonsignal existiert. Internetnutzer:innen heutzutage wissen allerdings, dass sich mit diesem schwachen Funksignal kaum noch etwas anfangen lässt.

Wissings Ziel ist es, dass Deutschland in Sachen digitaler Konnektivität an der Spitze mitspielt. Dafür müssten die Netzbetreiber:innen die Funklöcher aber schnellstmöglich schließen.

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Über den Autor

Beatrice Bode

Beatrice ist Multi-Media-Profi. Ihr Studium der Kommunikations - und Medienwissenschaften führte sie über Umwege zum Regionalsender Leipzig Fernsehen, wo sie als CvD, Moderatorin und VJ ihre TV-Karriere begann. Mittlerweile hat sie allerdings ihre Sachen gepackt und reist von Land zu Land. Von unterwegs schreibt sie als Autorin für BASIC thinking.