US-Konzern Wolfspeed will im Saarland die weltweit größte Fabrik für Halbleiter aus Siliziumkarbid bauen. Auch der deutsche Automobilzuliefer ZF soll an dem Projekt beteiligt sein. Die Hintergründe.
Die vergangenen Jahre haben bewiesen, wie wichtig Halbleiter und Computerchips für die Industrie sind. Aufgrund von Lieferengpässen stand die Automobilindustrie auch Deutschland extrem unter Druck und lieferte Fahrzeuge erst nach langen Wartezeiten aus.
Hoffnung auf eine bessere Zukunft birgt nun eine Zusammenarbeit zwischen Wolfspeed und ZF. Während der deutsche Automobilzulieferer ZF hinreichend bekannt ist, gilt US-Konzern Wolfspeed hierzulande eher als unbeschriebenes Blatt. Zum Hintergrund:
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Das Unternehmen stammt aus North Carolina und hat sich sich seit Jahren auf Chips aus Basis von Siliziumkarbid spezialisiert. Das Material gilt zwar als deutlich teurer als klassisches Silizium, könnte aber die E-Mobilität revolutionieren.
Saarland: ZF und Wolfspeed planen Fabrik für Chips aus Siliziumkarbid
Die Siliziumkarbid-Chips sollen dabei indirekt dafür sorgen, dass ein Elektroautos attraktiver werden. Denn die Halbleiter versprechen ein schnelleres Laden und einen sparsameren Verbrauch. Erste Untersuchungen der Beratungsagentur Capgemini sprechen davon, dass sich die Reichweite so um bis zu 8 Prozent erhöhen lässt.
Die Technologie birgt also großes Potenzial für das Autoland Deutschland. Bisher investierte Wolfspeed bereits zwei Milliarden US-Dollar in ein Werk in den Vereinigten Staaten. Die neue Fabrik im Saarland könnte jedoch noch größer werden. Das soll auch die Zusammenarbeit mit dem Autozulieferer ZF ermöglichen. Denn dieser verfügt über die nötigen Fachkräfte.
Wolfspeed: Kampfansage Konkurrenten an Bosch
ZF zählt nämlich allein in der Region rund um das Saarland circa 9.000 Angestellte. Die Kooperation visiert dabei auch die deutsche Konkurrenz an. Denn hierzulande dominiert Bosch derzeit überwiegend den Markt. Das Unternehmen stellt ebenso eigene Chips auf Basis von Siliziumkarbid her, benötigt daher auch länger, um die entsprechenden Kapazitäten auszubauen.
Experten rechnen derweil damit, dass der Markt in diesem Jahrzehnt stark wachsen wird. Die deutsche Automobilindustrie dürfte die Ansiedlung begrüßen. Durch eine deutsche Niederlassung könnten dringend benötigte Teile deutlich zuverlässiger zur Verfügung stehen und Lieferzeiten für Elektrofahrzeuge sinken.
Dabei trifft Wolfspeed auch auf einen alten Bekannten: Denn vor einigen Jahren wollte der Münchner Konzern Infineon die Amerikaner noch übernehmen. Doch die Aufsichtsbehörden standen dem Vorhaben damals im Weg.
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