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Carbon Capture: Macht die CO2-Abschneidung Strom noch teurer?

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Adobe Stock/ treety
geschrieben von Felix Baumann

Die Abschneidung und Speicherung von CO2 könnte die Auswirkungen des Klimawandels reduzieren. Doch die Technologie ist umstritten. Denn das sogenannte Carbon Capture treibt womöglich auch die Strompreise in die Höhe. 

Um unseren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren, müssen wir unser Leben in vielen Bereichen ändern. Eine Branche mit einem hohen Einfluss ist und bleibt dabei der Energiesektor. Denn decken wir unseren täglichen Strombedarf aus Sonne, Wasser und Wind, produzieren wir kaum Emissionen.

Doch es dürfte noch dauern, bis die Welt ihren Bedarf ausschließlich aus regenerativen Energien decken kann. Als Zwischenlösung sehen viele Experten daher die Abschneidung von Co2 aus der Atmosphäre – das sogenannte Carbon Capture.


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Dabei werden große Maschinen an Emissionsherden installiert, die das CO2 direkt am Produktionsort absorbieren und beispielsweise in den Boden pumpen. Im Resultat würde so auch Kohlestrom in gewisser Art und Weise klimaneutral.

Carbon Capture könnte Strompreise in die Höhe treiben

Die Kehrseite: Die versteckten Kosten hinter der Technologie. Ein neuer Bericht des gemeinnützigen Instituts für Energiewirtschaft und Finanzanalyse (IEEFA) macht nun nämlich deutlich, inwieweit Carbon Capture unsere Stromkosten beeinflussen könnte. Im Vergleich zu den nachhaltigen Alternativen, würde Kohlestrom etwa 1,5- bis 2-mal teurer.

Außerdem können die Motive hinter der Technologie unterschiedlich sein. Die Industrie könnte CO2 dabei etwa auch in den Boden pumpen, um schwer zu erreichende Ölreserven zu lösen. Bei dieser „verbesserten Ölgewinnung“ sorgt das CO2 für einen Überdruck, weshalb das noch vorhandene Öl an die Oberfläche sprudelt. Dieses darf dann als klimaneutrales Öl verkauft werden.

Kohlenstoffabscheidung entwickelt sich zum Millionengrab

Bisher sind Projekte zur Kohlenstoffabscheidung eher selten von Erfolg gekrönt. Das US-Energieministerium versenkte etwa bereits mehrere Hundert Millionen US-Dollar in solche Vorhaben, ohne eine Lösung gefunden zu haben. Denn schaut man sich die Lebenszeit eines Kraftwerks an und die Kosten einer Carbon Capture-Anlage, stimmt das Verhältnis nicht.

Im Vergleich zu nachhaltigen Energieträgern, wie dem Wind oder der Sonne, kamen die Experten auf einen Preisaufschlag von 50 bis 100 Prozent. Sie empfehlen deshalb, mehr Geld in den Ausbau einer nachhaltigeren Energieinfrastruktur zu stecken. Denn das Festhalten an fossilen Brennstoffen scheint kaum ineffektiver zu sein.

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Über den Autor

Felix Baumann

Felix Baumann ist seit März 2022 Redakteur bei BASIC thinking. Bereits vorher schrieb er 4 Jahre für den Online-Blog Mobilegeeks, der 2022 in BASIC thinking aufging. Nebenher arbeitet Felix in einem IT-Unternehmen und beschäftigt sich daher nicht nur beim Schreiben mit zukunftsfähigen Technologien.