Technologie

Forscher entwickeln erstmals einen Transistor aus natürlichem Holz

Transistor, Holz, Computer, Forschung
Thor Balkhed
geschrieben von Felix Baumann

Ein Forscherteam der Linköping Universität in Schweden hat erstmals einen funktionierenden Transistor aus Holz entwickelt. Mögliche Einsatzgebiete sind allerdings noch unklar. Die Hintergründe. 

Der Einsatzbereich von Computer nimmt immer weiter zu. Während die Geräte vor etwa Hundert Jahren noch ganze Räume für Standard-Rechenoperationen einnahmen, gibt es mittlerweile Modelle in Fingergröße. Doch damit scheint die Entwicklung noch nicht am Ende zu sein. Denn ein neuartiger Transistor könnte eines Tages weitere Einsatzszenarien eröffnen.

Forscher der Linköping Universität entwickelten nämlich in Zusammenarbeit mit dem königlichen Institut für Technologie KTH einen Transistor aus Holz. Dieser ist kreuzförmig und passt in eine kleine Handfläche. Der Vorteil liegt sich in der natürlichen Herkunft der Bauteile.

Transistor aus Holz ist der Erste seiner Art

Zwar gibt es noch kein spezielles Einsatzszenario für den Transistor. Dennoch stellen sich die Forscher vor, dass die Technologie eines Tages relevant sein könnte. Greifen wir etwa in die Natur ein und entwickeln etwa elektronische Pflanzen, so könnte das Bauteil eine wichtige Rolle in der Funktionsweise des Systems spielen.

Zuvor schaffte es die Wissenschaft derweil nicht einen Transistor aus Holz zu bauen. Die erste Version ist daher nicht gerade klein und weist keine hohe Geschwindigkeit auf. Doch das könnte sich mit Weiterentwicklungen rasch ändern.

Transistor besteht aus mit Polymer gefüllten Leiterbahnen

Die erste Version des Transistors besteht aus Balsaholz. Denn die Technologie benötigt eine Struktur ohne Körner. Das Team entfernte das Lignin und erschuf so lange Kanäle in den Zellulosefasern, in denen sich der Stoff zuvor befand. Danach füllten die Forscher die Kanäle mit einem leitfähigen Polymer auf.

Es entstand also ein Holz mit leitfähigen Polymer-Kanälen. Das System hat seine Vor- und Nachteile. So dauerte das Abschalten eines Stromkreislaufs eine Sekunde, das Anschalten bis zu fünf Sekunden. Dennoch verträgt das Material eine deutlich höhere Spannung als andere organische Transistoren.

Auch interessant:

Über den Autor

Felix Baumann

Felix Baumann ist seit März 2022 Redakteur bei BASIC thinking. Bereits vorher schrieb er 4 Jahre für den Online-Blog Mobilegeeks, der 2022 in BASIC thinking aufging. Nebenher arbeitet Felix in einem IT-Unternehmen und beschäftigt sich daher nicht nur beim Schreiben mit zukunftsfähigen Technologien.