Testbericht

XGIMI Mogo 2 Pro im Test: Was kann der tragbare Projektor?

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XGIMI
geschrieben von Nils Ahrensmeier

Mit dem XGIMI MoGo 2 Pro hat Hersteller XGIMI einen preisgünstigen „alles in einem“-Projektor auf den Markt gebracht. Wir haben den Mini-Beamer im Alltag getestet. 

XGIMI Mogo 2: Lieferumfang und Einrichtung

Im Lieferumfang des XGIMI MoGo 2 Pro befinden sich neben einem Netzteil (USB-C) eine Fernbedienung und eine Anleitung, um Netflix zu installieren. Auf diesen „Spezialfall“ gehe ich später noch genauer ein.

Die Einrichtung des Mini-Beamers ist kinderleicht. Der Projektor wird auf eine Fläche gestellt, mit dem Kabel verbunden und über den einzigen physischen Knopf gestartet. Die mitgelieferte Fernbedienung muss per langem Drücken der „Menü“ und „Zurück“ Taste mit dem Projektor verbunden werden. Ab dann wird der Projektor nur noch darüber gesteuert.

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Der XGIMI MoGo 2 Pro wird mit Kabel und Fernbedienung geliefert (Bild: BASIC thinking)

Wer ein Android-Smartphone besitzt, kann den tragbaren Projektor per Sprachbefehl einrichten und seinen Google Account samt kompatibler Apps kopieren. Ohne Google Account ist die Einrichtung aber nicht möglich, denn dieser ist für Android TV Pflicht.

Betriebssystem des MoGo 2 Pro

In der Software angekommen werden sich Chromecast- und Android TV-User bereits sehr wohl führen. Aber auch für neue Nutzer ist die Oberfläche schnell intuitiv.

Inhalte und beliebte Apps erscheinen auf einer großen Startseite. Der Vorteil: Es braucht keinen Laptop oder externen Chromecast/Fire-TV, um Videos abzuspielen. Apropos Chromecast: Es ist in Android TV sogar einer eingebaut. Wer also lieber auf seinem Smartphone ein Video heraussuchen und übertragen möchte, kann das problemlos tun.

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Auf dem MoGo 2 Pro läuft neuestes Android TV 11, welches direkten Zugriff auf den PlayStore bietet. (Bild: BASIC thinking)

In Android TV 11 können neben vorinstallierten Apps wie YouTube oder Google Play auch Filme über den PlayStore weitere Apps installiert werden. Im Store wird man neben Prime Video oder Disney Plus bis hin zu Spotify alles finden – nur Netflix nicht.

Warum? Nun, weil XGIMI keine Zertifizierung für Netflix hat – beziehungsweise nicht haben möchte. Ein Gerät für Netflix zu zertifizieren kostet Geld und XGIMI scheint sparen zu wollen. Abhilfe schafft aber eine App aus dem Play Store namens „Desktop Manager“, mit der man eine für Tablet optimierte Version von Netflix herunterladen kann, die auch Full-HD Wiedergabe unterstützt.

Wer sicher gehen möchte, sollte am Ende doch zum Kabel greifen und einen Laptop/ einen Chromecast, Apple TV oder Fire TV verbinden. Schade, aber das ist der einzige wirkliche Kritikpunkt an der Software. Ein merkwürdiger Fall ist zumindest bei meinem Gerät aufgetreten.

Ein Update hatte das Gerät in den „Wiederherstellungsmodus“ des Projektors versetzt, aus dem ich nur durch das Verbinden einer USB-Tastatur und dem Versetzen in die Werkseinstellungen wieder herauskam. Dem Unternehmen sei das Problem bekannt gewesen und das Update wurde sofort wieder zurückgezogen. Im Netz habe ich dazu aber keine weiteren Berichte gefunden. Sowas darf trotzdem nicht passieren.

Bildqualität des XGIMI MoGo 2 Pro

Die Bildqualität ist dank automatischer Fokussierung immer sehr scharf und kann auch aus schrägem Winkel durch Trapezkorrektur ein gerades Bild erzeugen. Wer plant auf dem Projektor eine Spielekonsole anzuschließen, der kann auch einen „Gaming“-Modus aktivieren, auf dem die Latenzen spürbar besser sind. Nur ist dann die automatische Trapezkorrektur nicht mehr nutzbar.

Mit maximal 400 ISO-Lumen (500 ANSI-Lumen) wird das Bild allerdings nicht sonderlich hell. Der Einsatz des Projektors beschränkt sich also nur auf einen abgedunkelten Raum. Dafür bleibt im Standard-Modus der Lüfter leise, was den Klang der Lautsprecher hervorhebt.

Ab Werk ist ein leichter Blaustich im Bild zu sehen, der jedoch in den Einstellungen korrigiert werden kann (im Farbprofil „Nutzer“). Die maximale Größe beträgt 200 Zoll (circa fünf Meter), doch unsere besten Erfahrungen haben wir mit ungefähr 100 Zoll (2,54 Metern) gemacht. Alles darüber hinaus wird zu dunkel, um wirklich eine gute Kinoerfahrung zu bieten.

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Das Bild des XGIMI MoGo 2 Pro ist gestochen scharf, doch die Helligkeit lässt zu wünschen übrig. (Bild: BASIC thinking)

Leider merkt sich der Projektor die Einstellungen für den Trapezmodus nicht. Da das Gerät keinen Akku hat, braucht er immer eine Netzverbindung. Somit werden ihn viele wohl an einem Ort lassen wollen, weshalb „Presets“ hilfreich wären.

Tonqualität

Der MoGo 2 Pro ist der erste XGIMI-Beamer, der ohne Kooperation mit Harman-Kardon erscheint. Neuerdings beruft sich XGIMI auf die Erfahrung seines eigenen „XGIMI-Sound“ Teams. Mit zwei acht Watt Lautsprechern ist der kleine Projektor mit großen Lautsprechern ausgestattet, was sich sehr auszahlt.

Der Klang ist nämlich sehr gut und man vergisst schnell, dass der Ton „nur“ über den Projektor kommt. Wer aber ein eigenes Soundsystem besitzt, sollte es an den Projektor anschließen. Das funktioniert über einen Klinke-Anschluss.

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Der Klang des XGIMI MoGo 2 Pro ist sehr gut, gerade für das kompakte Format. (Bild: BASIC thinking)

Der Projektor ist außerdem überraschend leise. Vor allem, wenn man Videos mit lautem Ton hör,t verschwindet das Rauschen. Bei der Auswahl von Inhalten oder anderen Szenarien ohne Klang ist der Projektor aber wahrnehmbar.

XGIMI MoGo 2 Pro: Fazit

XGIMI bietet mit dem MoGo 2 Pro einen guten Projektor an – mit ein paar Schwächen. Die Bildqualität und die Lautsprecher sind für den Preis hervorragend, doch die geringe Helligkeit nimmt der Kinoerfahrung ein wenig den Spaß. Android 11 bietet – bis auf Netflix – ab Werk eine Unterstützung für alle wichtigen Streamingdienste. Die automatische Trapezkorrektur ist ausbaufähig.

Für den Preis in Höhe von 599 Euro bietet der Hersteller ebenso den XGIMI Halo an, der ein helleres Bild und einen Akku hat, dafür aber kleinere Lautsprecher sowie weniger Kompaktheit bietet. Wer verzichten kann, bekommt mit dem MoGo 2 (ohne Pro) für weniger Geld ebenfalls ein attraktives Angebot.

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Über den Autor

Nils Ahrensmeier

Nils Ahrensmeier ist seit März 2022 Redakteur beim Online-Magazin BASIC thinking. Bereits vorher schrieb er für MobileGeeks, das 2022 in BASIC thinking aufging. Nebenher arbeitet Nils als FSJler im Deutschen Bundestag sowie als freier Redakteur bei dem Blog "TechnikNews".