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Erneuerbare Energie: So hat Uruguay die Energiewende geschafft

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geschrieben von Maria Gramsch

Die Energiewende ist in vielen Ländern ein heiß diskutiertes Thema. Doch während Deutschland erst 2045 klimaneutral sein will, setzen andere Länder wie Uruguay bereits fast vollständig auf erneuerbare Energie.

Der Ausbau erneuerbarer Energien soll in Deutschland in den kommenden Jahren massiv vorangetrieben werden. Denn bis zum Jahr 2045 soll die Bundesrepublik klimaneutral sein.

Doch damit dieses Ziel überhaupt erreichbar wird, muss „der Ausbau der Erneuerbaren Energien massiv beschleunigt werden“, so heißt es zumindest auf einer Website der Bundesregierung.

Andere Länder hingegen sind schon bedeutend weiter. Das zeigt auch das Beispiel Uruguay: Dort werden in Spitzenjahren bereits bis zu 98 Prozent der Energie aus erneuerbaren Quellen gewonnen.

Uruguay setzt auf erneuerbare Energie

Im ersten Halbjahr 2023 lag diese Quote in Deutschland noch bei rund 52 Prozent. Bis 2030 sollen hierzulande bereits mindestens 80 Prozent des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energien gewonnen werden.

Doch warum ist das südamerikanische Land Uruguay uns so viele Schritte voraus? Die Antwort auf diese Frage liegt laut der britischen Tageszeitung The Guardian bereits 15 Jahre zurück.

Vorsprung durch Windkraft

Die Energiewende in Uruguay begann bereits im Jahr 2008. Das Land war bis dahin stark abhängig von importiertem Rohöl – und genau das war der Knackpunkt.

Denn der Preis für den Barrel Rohöl hatte sich in den 2000er Jahren nach einer anfänglichen Talfahrt bis zum Jahr 2008 stark erhöht. Ein Rekord von 145 US-Dollar pro Barrel war die Folge.

Doch nicht nur der Preis für das Rohöl stieg, sondern auch die Nachfrage nach Energie in Uruguay. Die Lösung für die Energiekrise des südamerikanischen Landes brachte ausgerechnet ein Atomphysiker.

Er sah nicht die Atomkraft als Lösung, sondern Windkraft. Nachdem er seine Ansichten in einem Paper veröffentlicht hatte, wurde er eingeladen, die Energiewende des Landes als Energieminister voranzutreiben.

„Stellen Sie sich meine Überraschung vor“, sagt Galain gegenüber The Guardian. „Das war verrückt. Aber ich tat etwas noch Verrückteres: Ich habe zugesagt.“

Uruguay nutzt bis zu 98 Prozent des Stroms aus erneuerbarer Energie

In den vergangenen 15 Jahren hat Uruguay sich schrittweise von den fossilen Brennstoffen verabschiedet. Heute erzielt das kleine südamerikanische Land je nach Wetterlage zwischen 90 und 95 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien. Ist das Wetter besonders gut, schafft Uruguay sogar bis zu 98 Prozent.

Insbesondere Windkraft ist für diese erfolgreiche Energiewende verantwortlich. Denn laut dem Guardian hat Uruguay unter Galain rund 50 Windparks im ganzen Land erreichtet. Auch die Wasserkraft wurde ausgebaut.

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Über den Autor

Maria Gramsch

Maria ist freie Journalistin und technische Mitarbeiterin an der Universität Leipzig. Seit 2021 arbeitet sie als freie Autorin für BASIC thinking. Maria lebt und paddelt in Leipzig und arbeitet hier unter anderem für die Leipziger Produktionsfirma schmidtFilm. Sie hat einen Bachelor in BWL von der DHBW Karlsruhe und einen Master in Journalistik von der Universität Leipzig.