Ein Team setzt sich meist aus vielen verschiedenen Charakteren zusammen. Doch „laute“ Mitarbeiter fallen dabei oft bedeutend mehr auf als die leiseren. Das Problem dabei: Sie bringen häufig weniger Leistung.
Seine Kolleg:innen kann man sich meist eher nicht aussuchen, es sei denn man sitzt auf dem Chefsessel und darf bei Personalentscheidungen ein Wörtchen mitreden. Deshalb ist es ganz natürlich, dass sich ein Team bei der Arbeitsstelle aus vielen verschiedenen Charakteren zusammensetzt.
Dabei gibt es vermutlich viele, die ihrer Arbeit lieber in aller Ruhe nachgehen und nicht viel Aufhebens darum machen. Doch im Gegensatz dazu gibt es auch das Phänomen der „loud labourers“ – also der lauten Mitarbeiter:innen.
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So nutzen laute Mitarbeiter ihre Präsenz
Die „loud labourers“ werden häufig auch als „Workplace Attention Seeker“ bezeichnet. Sie suchen also die Aufmerksamkeit – ob am Arbeitsplatz oder auch im privaten Leben.
Der Begriff der lauten Mitarbeiter:innen geht auf André Spicer zurück. Er ist Professor für Organisational Behaviour an der City University of London und sieht „loud labourers“ als gegensätzliche Strömung zu den „quiet quitters“. Diese bezeichnet Spicer als „Menschen, die von ihrem Arbeitsplatz enttäuscht sind und es aufgegeben haben, sich zusätzlich anzustrengen“.
Wenn Sie schon einmal einen Kollegen hatten, der mehr Zeit damit verbringt, über die Arbeit zu reden, als sie tatsächlich zu tun, dann haben Sie einen „loud labourer“ aus erster Hand erlebt.
Laute Kolleg:innen sehen demnach ihre eigentliche Arbeit als Nebenschauplatz. Viel wichtiger sei ihnen, allen von ihren Erfolgen zu erzählen.
So nutzen laute Beschäftigte Social Media für ihre Bestätigung
Die besonders lauten unter den Mitarbeiter:innen arbeiten laut Spicer nur für die Anerkennung bei Social Media – je mehr Likes desto besser. Die eigentliche Arbeit wird dabei zur Nebensächlichkeit.
Sie schuften für das ‚Gram, schuften für die Tweets und arbeiten für die LinkedIn-Likes.
Dieses Verhalten sei jedoch nicht neu, habe sich aber in den vergangenen Jahren der Digitalisierung immer weiter auch in die Arbeitswelt eingeschlichen. Nun gelte nicht mehr Seufzen oder Stöhnen als Zeichen enormer Anstrengung bei der Arbeit, sondern die Selbstdarstellung ist in den Vordergrund gerückt.
Sie wissen, wie man in einer Teamsitzung mit der enormen Energie prahlt, die sie in ein Projekt gesteckt haben. Sie sind großartig darin, detaillierte Pläne, Vorschläge und Visionen für das zu entwickeln, was sie in Zukunft erreichen werden.
Spicer vergleicht dabei die lauten Mitarbeiter:innen mit den Schönen und Reichen. Denn diese würden durch exzessiven Konsum ihren Reichtum zur Schau stellen. Der „loud labourers“ habe sich diesen Mechanismus ebenfalls zu eigen gemacht. Jedoch prahle dieser nicht mit seinem Reichtum, sondern mit der exzessiven Darstellung der eigenen Produktivität.
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