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Körperliche Arbeit: KI soll Menschen länger arbeiten lassen

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Adobe Stock/phoderstock
geschrieben von Beatrice Bode

KI soll dabei helfen, dass Menschen länger zu körperlicher Arbeit fähig sind. Während das zunächst erschreckend klingt, könnten die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz auf die physische Arbeitswelt durchaus positiv sein. 

„KI zerstört Arbeitsplätze“ oder „Künstliche Intelligenzen sind Karrierekiller“: So oder so ähnlich malen aktuelle Schlagzeilen hin und wieder ein düsteres Bild der Zukunft. So könnten beispielsweise bis zu acht Millionen Arbeitnehmer im Vereinigten Königreich ihre Jobs verlieren, sobald KI die entsprechenden Aufgaben übernehmen kann.

Allerdings gibt es wie bei fast jeder schlechten Nachricht in der Debatte um den Einfluss von Künstlicher Intelligenz auf die Arbeitswelt auch eine Kehrseite. So setzt ein Unternehmen im englischen Cambridgeshire die Technologie ein, um das Arbeitsleben von Menschen, die körperliche Tätigkeiten verrichten, zu verlängern.


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KI bei der Arbeit: Sollen Menschen länger schuften?

Wie die BBC berichtet, hat die auf deutsche Wagen spezialisierte Reparaturwerkstatt German Autowerks in Technologie investiert, um Angestellte vor Verletzungen am Arbeitsplatz zu schützen. Der Grund: Manche Menschen seien gezwungen, ihren Beruf frühzeitig aufzugeben. Vor allem der Job von Mechanikern könne für den Körper sehr anstrengend sein.

Viel Bücken, Heben und Strecken sowie die Arbeit unter Fahrzeugen kann zur Schädigung der Muskeln und des Skeletts führen und Schmerzen im Rücken und den Gelenken verursachen. Davon wären zwischen 2022 und 2023 bereits 473.000 Arbeitnehmer im Vereinigten Königreich betroffen. German Autowerks möchte das mit dem neuen Verfahren verhindern.

Wie hilft Künstliche Intelligenz bei körperlicher Arbeit?

Zunächst werden die Mechaniker und Techniker dafür bei der Arbeit gefilmt. Anschließend analysiert eine KI das Video und identifiziert Druckpunkte und potenzielle Problemzonen am Körper. Anhand der Informationen bestellt das Unternehmen dann spezielle Exoskelette, die die Angestellten bei der Arbeit tragen können.

Dabei handelt es sich um motorisierte Gurte, die den Körper bei den physischen Tätigkeiten entlasten sollen. „Nach ein paar Minuten ist es, als würde man Kleidung tragen“, berichtet John McGaughey, Techniker bei German Autowerks. „Man merkt gar nicht, dass sie da ist.“

Die entsprechende KI-Technologie stellt das Unternehmen Stanley Handling aus Hertfordshire zur Verfügung. Dort geht man davon aus, dass entsprechende Systeme künftig zur Standardausrüstung für den persönlichen Schutz gehören werden, vergleichbar mit einem Schutzhelm oder einer Warnweste. Die KI solle der alternden Belegschaft helfen und Menschen schützen, erklärte Andre Jutel, Lösungsberater von Stanley Handling gegenüber der BBC.

Arbeit von Mensch wertvoller als von KI?

Auf die Frage, ob solche Jobs nicht stattdessen automatisiert werden sollten, antwortet Jutel: „Ich habe gesehen, wie eine 100.000 Pfund teure Maschine innerhalb weniger Monate überflüssig wurde, weil sie für einen bestimmten Zweck konzipiert war. Der Mensch ist flexibel und anpassungsfähig – deshalb glauben wir, dass es besser ist, sich darauf zu konzentrieren, ihm zu helfen.“

Auch in verschiedenen anderen Berufen wird Künstliche Intelligenz bereits unterstützend eingesetzt. So nutzen Ärzte sie zur Diagnose und Behandlung. Auch die Polizei lässt Verwaltungsaufgaben von KI erledigen und entlastet damit das Personal. Lehrkräfte wiederum sparen Zeit bei der Unterrichtsplanung.

Laut Untersuchungen des Institute of Public Research (IPPR) könnte KI künftig allerdings trotzdem für Jobverluste verantwortlich sein. Das Institut geht davon aus, dass Sekretariats-, Kundendienst- und Verwaltungsaufgaben am stärksten gefährdet sind. Damit könnte die Entwicklung besonders Frauen betreffen.

Laut dem leitenden Wirtschaftswissenschaftler des IPPR, Carsten Jung, werde Künstliche Intelligenz für Millionen Menschen eine Rolle spielen. „Die Regierung, die Arbeitgeber und die Gewerkschaften haben die Möglichkeit, jetzt wichtige Entscheidungen zu treffen, die sicherstellen, dass wir mit dieser neuen Technologie gut umgehen.“

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Über den Autor

Beatrice Bode

Beatrice ist Multi-Media-Profi. Ihr Studium der Kommunikations - und Medienwissenschaften führte sie über Umwege zum Regionalsender Leipzig Fernsehen, wo sie als CvD, Moderatorin und VJ ihre TV-Karriere begann. Mittlerweile hat sie allerdings ihre Sachen gepackt und reist von Land zu Land. Von unterwegs schreibt sie als Autorin für BASIC thinking.

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