Mittels einer bundesweite Befragung hat das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) die Akzeptanz in der deutschen Bevölkerung gegenüber 25 verkehrspolitischen Maßnahmen untersucht. Wir verraten dir, was die Deutschen über Tempolimit, Verbrenner-Aus und Co. wirklich denken.
Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) hat eine Umfrage zu 25 verkehrspolitischen Maßnahmen durchgeführt. Die Studie basiert auf Daten des RWI Klima-Mobilitäts-Panels für die Jahre 2018 bis 2024. Insgesamt haben bundesweit 6.107 Teilnehmer aus einem repräsentativen Online-Panel mit derzeit rund 100.000 Personen an der Befragung teilgenommen.
Mehr Nachhaltigkeit im Verkehr – wenn Autofahren nicht teurer wird
Die meisten Befragten würden es demnach befürworten, wenn die Verkehrspolitik Alternativen zum Auto attraktiver gestalten würde. Geht es darum, dass der Autoverkehr teurer oder unattraktiver werden soll, sinken die Zustimmungsraten.
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Zu Hintergrund: Während sogenannte Push-Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit im Verkehrssektor sorgen sollen, indem das Autofahren teurer oder unattraktiver wird, sollen sogenannte Pull-Maßnahmen den Verkehr über attraktivere Mobilitätsangebote nachhaltiger gestalten.
Laut RWI hätten bereits frühere Untersuchungen gezeigt, dass Pull-Maßnahmen besser angenommen werden als Push-Maßnahmen. Außerdem würden Pull-Maßnahmen, die andere Verkehrsmittel als das Auto betreffen in der Bevölkerung eine relativ hohe Zustimmung erfahren – beispielsweise die Einführung einer Kerosinsteuer für den Luftverkehr.
Verbrenner-Aus und Tempolimit: Das denken die Deutschen laut Umfrage
Die Push-Maßnahme mit der höchsten Zustimmung ist laut RWI die Einführung eines Tempolimits von 130 km/h auf deutschen Autobahnen. Rund 63 Prozent der Befragten sowie die Mehrheit der Autofahrer würden die Maßnahme demnach befürworten. Die Zustimmung sei seit 2019 gestiegen.
Die Diskussion um die Einführung eines Tempolimits ist dennoch ein äußerst polarisierendes Thema, denn sie stößt entweder auf große Zustimmung oder starke Ablehnung. Heißt konkret: Es ist die Maßnahmen, bei denen die meisten Befragten entweder dafür oder dagegen sind.
Die Umfrage zeigt außerdem, dass die Akzeptanz zu den 25 erfassten Maßnahmen deutlich variiert. Mit rund 19 Prozent ist die Zustimmungsrate für eine Autoabgabeprämie – also eine Geldzahlung gegen Abmeldung eines Verbrenners – etwa am geringsten. Ähnlich unbeliebt: eine Städtemaut, ein Verbot von Neuwagen mit Verbrennungsmotor ab 2035 sowie eine generelle Pkw-Maut – mit Zustimmungsraten von 22 bis 24 Prozent.
Immer mehr Menschen für die Einführung eines Tempolimits
Rund 73 Prozent der Befragten befürworten derweil den Ausbau von Fahrradwegen. Die Fortführung des Deutschlandtickets erhielt mit 70 Prozent unter den Pull-Maßnahmen die größte Zustimmung. Mit 67 Prozent folgt die Ausweisung von Bus- und Bahnspuren auf staubelasteten Straßen.
Die Analyse der verkehrspolitischen Maßnahmen zeigt, dass die meisten Zustimmungswerte zwischen 2018 und 2024 relativ stabil geblieben sind. Die Ausnahmen: die Einführung eins Tempolimits von 130 km/h auf deutschen Autobahnen und die Erhöhung von Parkgebühren. Laut RWI ist die Zustimmung unter den Befragten in beiden Fällen gestiegen.
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Die Zahlen dass ein Tempolimit von der Mehrheit der Bevölkerung akzeptiert werden würde sind ja nun nicht neu. Da das von der Politik partout nicht umgesetzt werden möchte stellt sich die Frage, welchen Interessen die Politiker hier primär zuarbeiten?
Wir haben ja in Deutschland eine sehr starke Wirtschaftsgruppe mit den Automobilherstellern und deren Zulieferern. Das kann ein Segen sein, in diesem Fall aber wohl leider auch ein Fluch.
Die Zustimmung sei seit 2029?!? gestiegen… Sagt ja alles zum Thema Wahrheitsgehalt des Artikels.
Vielen Dank für den Hinweis. Haben wir korrigiert.
Herzliche Grüße.
Ich kritisiere die für oder gegen etwas hinein-analysierten Antworten, auch wenn diese noch
so authentisch und glaubhaft hier ‚verkauft‘ werden, für nicht aussagebegründet. Denn ich kann auch mit mehreren tausend Befragten die gewünschten Antworten recht gut ‚vor-programmieren‘. Konkret wieviele strikt gegen Tempo-Limit Stellungnehmende haben einen Führerschein? Welche wo wohnenden Altersgruppen wurden befragt? Wie wurden diese befragt? Die weiteren städtischen Antworten oder von auf dem Land lebenden wurden sorgfältig analysiert und auf Signifikanzen untersucht? Interese an Ihren Antworten, Gruss E. Hilbring